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oder Strickerei giebt, welche eine schiefe oder gar krumme
Haltung des Oberkörpers bedingt. Um solche Fehler zu ver-
meiden, müssen Stuhl und Tisch im richtigen Höhenverhält-
niss sein; die Hände hingegen haben die Arbeit genügend
zu heben, dass der Kopf in gerader Lage bleibt oder sich
höchstens leicht nach vorne neigt. Niemals aber hefte man
den Stoff an das Knie, es ist ebenso unschön als ungesund.
Nadeln. — Zum Nähen gehören Nähnadeln, welche man
nur von der besten Gattung nehme. Um sich von der Güte
einer Nadel zu überzeugen, versuche man sie zu brechen,
ist ein ziemlich starker Widerstand fühlbar und der Bruch
hernach rein, so ist der Stahl gut; krümmt sie sich, ohne
zu brechen, oder bricht sie ohne besonderen Widerstand, so
ist der Stahl schlecht.
Niemals verwende man krumme Nadeln, es entstehen da-
mit unregelmässige Stiche. Ferner ist darauf zu achten, dass
das Oehr, ob länglich oder rund, glatt ausgeschliffen sei, damit
der Nähfaden weder durchschnitten noch aufgerauht wird.
Zu Weisszeug verwendet man kurze oder halblange,
zu Kleider lange, zu Stopfarten ganz lange tieföhrige
Nadeln. Ein Vorrath aller vier Sorten von N° 5 bis 12 ist
angezeigt. Die Nadel muss immer etwas stärker als der
Faden sein, um diesem einen leichten Durchzug durch den
Stoff zu bereiten.
Um das Rosten der Nadeln zu verhüten, streue man in
die Päckchen etwas Federweiss ; eine kleine Schachtel damit
gefüllt, würde Jenen, welche die Nadeln schwärzen, zu Gute
kommen, um hie und da die Fingerspitzen damit zu be-
stauben. Gebrauchte, geschwärzte Nadeln erhalten auch ihren
ursprünglichen Glanz wieder, wenn man sie durch ein mit
Stahlpulver gefülltes Kissen zieht.
Scheere. — Ein wichtiger Behelf zu jeder Arbeit ist die
Scheere. Man schaffe sich eine grössere zum Zuschneiden
an, mit einer stumpfen und einer spitzen Klinge, letztere ist
immer nach unten zu kehren ; die zweite Scheere kann
kleiner sein, beide Klingen spitz. Die Ringe der Scheeren
müssen weit und rund sein; enge ermüden und entstellen
die Hand bei längerem Gebrauch.
TH. DE DILLMONT, Encyklopcedie der weiblichen Handarbeilen. 8. Leinwbd. mit Goldschnitt. — Preis M. 3.
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Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Title
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Author
- Thérèse de Dillmont
- Publisher
- Th. de Dillmont
- Location
- Dornach (Elsass)
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.51 x 22.37 cm
- Pages
- 640
- Keywords
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Table of contents
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549