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9 DAS NÄHEN
Stossnaht (Abb. i3 u. 14). —Nachdem die Webekanten wie
für die beiden vorhergehenden Nähte vorberei-
tet sind, führt man den Nähfaden von unten
nach aufwärts, 2 Fäden tief unter der Kante,
zuerst links, dann rechts ein, ebenfalls von
unten nach oben, dann wieder links und so fort,
zwischen jedem Stich nur 2 Fäden lassend.
Auf diese Weise kreuzt sich der Nähfaden
zwischen den beiden Webekanten, und ergiebt
vom Anfange an eine ganz flache Naht. Diese
Verbindungsart finden wir an den meisten
alten gestickten Leinengegenständen, wo die
Breite des Gewebes unzulänglich war.
Zur Verbindung von Betttüchern dient
eine ähnliche Stichart, Abb. 14, bei welcher
die Stiche anstatt ganz gerade wie bei Abb. 13,
etwas schräge gestellt sind.
Französische Doppelnaht (Abb. i5). — Stoffe, welche sich
leicht ausfasern, verbindet man durch die sogenannte franzö-
sische Naht. Man legt zwei Stofftheile, die beiden Kehrseiten
gegeneinander, die Schnittkanten gleichlaufend aufeinander,
und verbindet sie einige Millimeter tiefer durch Vorstiche. Ist
diese erste Naht vollendet, wendet man die Theile so, dass
die beiden Rechtseiten derselben nach innen
liegen, biegt sie genau an der Nahtkante
um, den Schnitt so zwischen 2 Stofflagen
einschliessend und vollendet die Naht durch
eine zweite Vorstichreihe. Nach der Aussen-
seite dürfen keine Fasern sichtbar sein. Diese
Naht wird meistens beim Kleidermachen
für leichte Stoffe, bei welchen eine andere
Einfassung nicht gut anbringlich, verwendet.
Gesäumte Doppelnaht (Abb. 16 und 17). — Die Schnitt-
kanten von 2 Stofftheilen erhalten zuerst einen einfachen Ein-
bug, werden dann aufeinander gelegt, so dass die dem Zeige-
finger zugekehrte Seite etwas höher liegt als jene gegen den
Daumen. Die Nadel wird, anstatt von unten nach oben, zuerst
in den obern Stoff, dann etwas schief in den untern geschoben
ABB. 14 .
STOSSNAHT.
ABB. I 5 .
FRANZÖSISCHE
DOPPELNAHT.
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Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Title
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Author
- Thérèse de Dillmont
- Publisher
- Th. de Dillmont
- Location
- Dornach (Elsass)
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.51 x 22.37 cm
- Pages
- 640
- Keywords
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Table of contents
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549