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STRAMIN- UND LEI NEN S T I C K E R EI I37
nimmt man eine ziemlich starke Nadel, die die Straminfäden
leicht auseinanderrückt.
Der Ripssticb (Abb. 257). — Im Gegensatz zum Gobelin-
stich wird diese Art, eine Nachahmung des Ripsstoffes, über
zwei senkrechte und einen wagrechten Faden, in senkrechten
Streifen ausgeführt.
Der Perlstich. (Abb. 258). — Zum Perlstich macht man
die erste Stichreihe des Kreuzstiches und zwar nur über einen
wagrechten und über einen senkrechten Faden. Die Abbildung
zeigt die von rechts nach links gehende Reihe, bei welcher der
Faden unter den senkrechten Fäden weiter geführt wird. Der
Perlstich wird zumeist im Verein mit dem Kreuzstich gear-
beitet, um Figuren oder Blumen in zarten Linien und mit
vielen Schattirungen zu sticken, wozu der Kreuzstich zu derb ist.
Breiter Gobelinstich (Abb. 259). — Dieser Stich wird über
2 senkrechte und 3 wagrechte Fäden gearbeitet. Der dem
ersten folgende Stich wird nach oben um einen Faden weiter
heraus, nach unten zwischen den beiden senkrechten Fäden
hineingeführt.
Länglicher Kreuzstieb (Abb. 260). — Die Stichreihen
werden über 4 wagrechte und 2 senkrechte Fäden ausgeführt.
Dieser Füllstich ist besonders zum Uebersticken grösserer Flä-
chen sehr beliebt, weil er, über doppelte Fadenreihen greifend,
nochmal so schnell ausgeführt werden kann als der gewöhn-
liche in Abb. 253 gebrachte Kreuzstich.
Versetzter Doppelstich (Abb. 261). — Ueber jedes zweite
Fadenkreuz wird ein gewöhnlicher Kreuzstich gemacht. Diesem
folgt ein anderer, über 2 Breite- und 6 Höhefäden, so dass
der erste Stich in der Mitte des zweiten liegt. Dann folgt wie-
der ein gewöhnlicher Kreuzstich, diesem wieder ein langer
Stich u. s. w. In den übereinanderfolgenden Reihen treffen
sonach die dreifachen Stiche unter die einfachen, die ein-
fachen unter die dreifachen Stiche.
Der Reissticb (Abb. 262). — Es wird zuerst der ganze aus-
zufüllende Grund mit grossen Kreuzstichen über 4 Fäden
nach der Höhe und Breite überarbeitet, dann werden die
Kreuzstiche mit den sogenannten Reisstichen übernäht. Es
sind dies 4 Stiche, welche über die ersten Fäden nach
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Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Title
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Author
- Thérèse de Dillmont
- Publisher
- Th. de Dillmont
- Location
- Dornach (Elsass)
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.51 x 22.37 cm
- Pages
- 640
- Keywords
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Table of contents
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549