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5 9 0 P R A K T I S C H E ANGABEN
manchem Vortheil bekannt machen, der ihnen nicht nur nütz-
lich, sondern zuweilen sogar sehr wichtig werden kann.
Zu diesem Zweck wollen wir zu einem der ersten Ver-
fahren, zum Pickiren zurückgreifen. Beim Vorrichten des
Pauspapieres muss Sorge getragen werden, dass ausserhalb
der Zeichnung ein 4 bis 5 c/m. breiter Rand bleibe, damit das
Pulver während des Aufreibens nirgends ausser durch die
kleinen Löcher in den Stoff dringen kann. Ist eine Zeichnung
einfach aus 4, 6 oder 8 gleichen Motiven zusammengestellt, so
kann sie in ebenso viele Theile zusammengelegt werden und
können alle gleichzeitig gestochen werden ; ist die Zeichnung
jedoch eine freie, so ist man gezwungen, jedes Motiv oder auch
die ganze Zeichnung nach den einzelnen Contouren zu stechen.
Bei der Uebertragung der Zeichnungen auf Stoff, darf auf
diesen nirgends eine Eintheilung mittelst Blei, Kohle oder
Kreide vorgenommen werden ; selten nur gelingt es solche
Striche, die überdies häufig störend wirken, von den Stoffen
ganz zu entfernen.
Bevor man nun zum eigentlichen Zeichnen schreitet, ist
der Stoff genau in vier Theile zu theilen, dann bestimmt man
wieder genau die Breite des nach aussen frei bleibenden Ran-
des ; ausnahmsweise nur wird eine Musterung bis an die
äusserste Stoffkante gerückt. Stoffe, welche einen Bug annehmen
können, wie Leinwand und Baumwollgewebe, kann man, gleich
dem Papier, auf vier Theile zusammenlegen, den Bug durch
Streifen fest markiren, damit er sich bis nach Vollendung der
Zeichnung erkennen lässt. Dieser Eintheilung hat eine zweite
nicht minder wichtige zu folgen, nämlich das Markiren der dia-
gonalen Linien, die zum richtigen Einstellen der Eckfiguren
unumgänglich nothwendig vorhanden sein müssen.
Die meisten unserer Leserinnen werden die Diagonale mit
Blei und Lineal auf dem Papier, die wenigsten jedoch in Stoß
zu bestimmen wissen, obwohl die Sache sehr einfach ist. Es
genügt eben die Ecke des Stoffstückes so umzulegen, dass der
äusserste Faden der Webe- oder Schnittkante parallel mit der
Schusskante läuft, bei welcher der Umbug gemacht wurde.
Durch dieses zweimalige Legen und Streifen ist der Stick-
grund in 8 gleiche Theile eingetheilt. Die Einrichtung des
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Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Title
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Author
- Thérèse de Dillmont
- Publisher
- Th. de Dillmont
- Location
- Dornach (Elsass)
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.51 x 22.37 cm
- Pages
- 640
- Keywords
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Table of contents
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549