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603 P R A K T I S C H E ANGABEN
Der umgekehrte Fall tritt ein wenn die Zeichnung um ein
Fünftel gedehnt werden soll, wo dann 18 anstatt 12 m/m. per
Quadrat zu rechnen sind. Nach der Eintheilung ist es dann
ein Leichtes der Zeichnung streng zu folgen, sie zu vergrössern
oder zu verkleinern. Hat man dagegen ein Muster nicht nach
Papiervorlage, sondern nach einer vollendeten Arbeit abzuneh-
men und will man gleichzeitig die Verhältnisse der Grösse
auf die oben angeführte Weis£ verändern, so hat Folgendes
zu geschehen :
Man spannt die Stickerei gleichmässig auf ein Brett, misst
mit dem Centimetermass die Länge, dividirt die Centimeter
durch die Einheiten welche dem Verhältniss der vorzuneh-
menden Copie entsprechen. Bleiben Bruchtheile von Centi-
metern, so vertheilt man sie in Millimeter, wenn erforderlich
in halbe Millimeter, um die gleiche Quadrirung heraus zu
finden. Hierauf richtet man den Zirkel genau auf die berechnete
Weite und theilt mit demselben die Felder aus. Wo der Zirkel
trifft stellt man eine mit einem angeknüpften Faden versehene
Stecknadel ein, so dass so viele Fäden als sich Quadrate erge-
ben gesteckt werden müssen. Auf der zweiten Seite genügt es
dann die auf der ersten gerichteten Fäden lothrecht herunter
zu spannen. Die Querfäden sind auf die gleiche Weise anzu-
bringen.
Dass eine bereits montirte Stickerei nicht wie eine flache
auf ein Brett gespannt werden kann ist selbstverständlich, mit
einigem praktischen Sinn wird man immer Mittel und Wege
finden um die Quadrirung so vorzunehmen, dass dem Gegen-
stand selbst keine Beschädigung zugefügt wird.
Umgestaltung; einer Zeichnung nach der Breite unter
Belassung der ursprünglichen Höhe (Abb. 886, 887, 888).
— Zuweilen ist man auch gezwungen eine Musterung nur
nach einer Richtung zu modifiziren, so dass sie in der Original-
höhe unverändert bleibt. In diesem Fall wird die Zeichnung in
Rechtecke eingetheilt. In Abb. 886 ist eine Litzenarbeit dar-
gestellt und in Quadrate eingerichtet, in Abb. 887 ist die
wagrechte Linie des Viereckes dagegen um ein Drittheil länger
gezogen als im Original, so dass die Musterung bedeutend ge-
dehnter erscheint, während in Abb. 888 die senkrechten Striche
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Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Title
- Encyclopædie der weiblichen Handarbeiten
- Author
- Thérèse de Dillmont
- Publisher
- Th. de Dillmont
- Location
- Dornach (Elsass)
- Date
- 1900
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.51 x 22.37 cm
- Pages
- 640
- Keywords
- Enzyklopädie, nähen, Näherei, sticken, Stickerei, stricken, häkeln
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lehrbücher
- Lexika
Table of contents
- DAS NÄHEN 1
- DAS AUSBESSERN 17
- DIE DURCHBRUCHARBEIT 25
- TÜLLGITTER UND DAMASTSTICHE 53
- DAS WEISSSTICKEN 77
- PLATT- UND GOLDSTICKEREI 107
- Der versetzte Plattstich 108
- Orientalischer Stickstich 108
- Geflochtener Stickstich und Mosaikstich 110
- Persischer Stich 111
- Muster für Plattstich 111
- Chinesische Stickerei 113
- Reliefstickerei 114
- Türkische Stickerei 115
- Geräthschaften zur Goldstickerei 117
- Die Sticharten der Goldstickerei 121
- Muster für Goldstickerei 122
- STRAMIN- UND LEINENSTICKEREI 129
- DAS STRICKEN 175
- DAS HÄKELN 231
- Stellung der Hände 233
- Maschen und Sticharten 234
- Häkelei nach Typenmustern 250
- Häkelmuster mit Soutache 251
- Würfel, Sechseck und Stern 252
- Tunesischer Häkelstich 253
- Guimpen-Häkelei 256
- Muster für Guimpen-Häkelei 258
- Gehäkelte Spitzen 263
- Gehäkelte Decken 301
- Gehäkelte Sterne 318
- Gehäkelter Kragen 323
- Gehäkelte Schutzdecke 335
- DIE FRIVOLITÄTEN-ARBEIT 341
- DIE KNÜPFARBEIT 361
- DAS NETZEN 415
- IRLÄNDER-SPITZEN 467
- VERSCHIEDENE SPITZENARTEN 503
- PHANTASIE-ARBEITEN 549