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ihm seine Schranke gesetzt, mit der Schranke aber1 zu-
gleich Bewegungstrieb, Begierde, die Schranke zu ver-
lassen ; durch das Unendliche ist das Endliche2 als Endliches
gesetzt3 und in dieser Endlichkeit seine Nichtigkeit und4
sein Tod gesetzt.5 Der ewige, unendliche und wahre6 Tod
aller Dinge und Wesen ist Gott selber; der Tod, der ge-
wöhnlich nur als Tod bekannt ist, ist nur der endliche, be-
stimmte7 zeitliche, unwahre Tod. Der Grund aller Zeitlich-
keit ist die Ewigkeit. Wäre nicht Unendliches, es wäre keine
Zeit; denn das Unendliche ist selbst die Zeit des Endlichen;
das Endliche ist nicht selbst die Zeit seiner, sondern jenes
ist das Vergehen von diesem; die Zeitlichkeit unterscheidet
sich nur darin von der Ewigkeit oder Unendlichkeit, daß
das Vergehen, welches diese auf einmal und zugleich ist,
Nacheinander ist oder daß, um diesen Unterschied selbst in
Zeitmomenten8 auszudrücken, die Zeit nur immerwährendes
Vergehen des Endlichen ist, welches nie befriedigtes Ver-
gangensein wird, die Unendlichkeit aber vollendete Ver-
gangenheit und ruhiges Vergangensein ist. Die Zeit ist das
Vergehen des Daseins des Endlichen oder desselben seiner
Existenz nach, das Endliche existiert aber endlich, ge-
trennt, einzeln, außereinander, die Zeit ist daher als das
Vergehen des Endlichen seiner Einzelheit nach, desselben
als außereinander seienden, nur ein sukzessives Vergehen,
ein Vergehen nacheinander, und eben darum auch, als ein
Vergehen nur des Einzelnen ein nie mit sich fertig wer-
dendes, rast-, ziel- und ruheloses Vergehen. Das Unend-
liche aber ist das Vergehen nicht des Endlichen als End-
lichen, sondern der Endlichkeit des Endlichen, ein Ver-
1 von hier ab bis selbst in Zeit- (vgl. Fußnote 8), Teilstück in
H erhalten.
2 Begierde . . . Endliche H gestrichen
3 gesetzt, H gestrichen; endlich, ist . . . Endliches gesetzt: als
endlich B
H gestrichen; statt dessen Komma.
5 Ende der Einfügung in B, wo dann die Sätze folgen: Der
sinnliche Tod ist gleichsam nichts anders als der Ton usw.
(siehe im vorliegenden Band Seite 205 und Fußnote 4 dazu).
6 unendliche . . . wahre: für sich unendliche, wahre H
7 abhängige H
8 mit Zeit- endet das Teilstück in H.
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften