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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 223 -
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ihm seine Schranke gesetzt, mit der Schranke aber1 zu- gleich Bewegungstrieb, Begierde, die Schranke zu ver- lassen ; durch das Unendliche ist das Endliche2 als Endliches gesetzt3 und in dieser Endlichkeit seine Nichtigkeit und4 sein Tod gesetzt.5 Der ewige, unendliche und wahre6 Tod aller Dinge und Wesen ist Gott selber; der Tod, der ge- wöhnlich nur als Tod bekannt ist, ist nur der endliche, be- stimmte7 zeitliche, unwahre Tod. Der Grund aller Zeitlich- keit ist die Ewigkeit. Wäre nicht Unendliches, es wäre keine Zeit; denn das Unendliche ist selbst die Zeit des Endlichen; das Endliche ist nicht selbst die Zeit seiner, sondern jenes ist das Vergehen von diesem; die Zeitlichkeit unterscheidet sich nur darin von der Ewigkeit oder Unendlichkeit, daß das Vergehen, welches diese auf einmal und zugleich ist, Nacheinander ist oder daß, um diesen Unterschied selbst in Zeitmomenten8 auszudrücken, die Zeit nur immerwährendes Vergehen des Endlichen ist, welches nie befriedigtes Ver- gangensein wird, die Unendlichkeit aber vollendete Ver- gangenheit und ruhiges Vergangensein ist. Die Zeit ist das Vergehen des Daseins des Endlichen oder desselben seiner Existenz nach, das Endliche existiert aber endlich, ge- trennt, einzeln, außereinander, die Zeit ist daher als das Vergehen des Endlichen seiner Einzelheit nach, desselben als außereinander seienden, nur ein sukzessives Vergehen, ein Vergehen nacheinander, und eben darum auch, als ein Vergehen nur des Einzelnen ein nie mit sich fertig wer- dendes, rast-, ziel- und ruheloses Vergehen. Das Unend- liche aber ist das Vergehen nicht des Endlichen als End- lichen, sondern der Endlichkeit des Endlichen, ein Ver- 1 von hier ab bis selbst in Zeit- (vgl. Fußnote 8), Teilstück in H erhalten. 2 Begierde . . . Endliche H gestrichen 3 gesetzt, H gestrichen; endlich, ist . . . Endliches gesetzt: als endlich B H gestrichen; statt dessen Komma. 5 Ende der Einfügung in B, wo dann die Sätze folgen: Der sinnliche Tod ist gleichsam nichts anders als der Ton usw. (siehe im vorliegenden Band Seite 205 und Fußnote 4 dazu). 6 unendliche . . . wahre: für sich unendliche, wahre H 7 abhängige H 8 mit Zeit- endet das Teilstück in H. 223
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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