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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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Page - 224 - in Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1

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gellen desselben nicht seinem einzelnen Dasein, sondern seinem allgemeinen Wesen nach und demzufolge nicht mehr ein bloßes Vergehen, das darum Zeit ist, sondern ein Vergehen, das selbst Sein und Wesen, vollendete, geschlos- sene Vergangenheit ist und also eigentlich weder Vergehen ist, noch genannt werden darf und kann. Obgleich daher dem Unendlichen Sein an und für sich zukommt, so kann man doch mit Recht die Zeit das Werden des Unendlichen nennen. Warum bleibt denn der Mensch als Embryo nicht immer 1 Embryo? Warum vergehen die Gestalten und Wei- sen des Daseins, die der Mensch verschlossen, im Schöße der Mutter hat? Warum anders sind sie zeitliche, vorüber- gehende Gestalten, als weil der Begriff und das Wesen des Menschen, welche2 der Endzweck sind des Embryo[s], das innerliche wesentliche Ende des Embryos und seines Daseins ist? Diese im Wesen zugleich und zumal verschwun- denen Gestalten sind im sinnlichen Dasein der Zeit nach sukzessiv verschwindende? Warum bleibt denn der Planet nicht an dem Orte stehen, wo er jetzt steht, warum ist er immer an einem andern Orte, jetzt da, in demselben Augenblick aber nicht mehr da, sondern woanders? Der Planet ist seinem Wesen nach als ein sich selbst bewegender und in dieser ursprünglichen, originellen, eingebornen Be- wegung Leben und Seele habender Körper, die Nichtig- keit der Örtlichkeit des Wesens des Ortes, d. i . die Ne- gation der Raumgrenze überhaupt; die Nichtigkeit aber nicht der Örtlichkeit des Wesens des Ortes, sondern des daseienden, bestimmten, sinnlichen, einzelnen Ortes ist die Zeit. In der Zeit vergeht und verschwindet der Ort; in der sinnlichen Bewegung aber, d. i . in der Zeit des Planeten, verschwindet dieser bestimmte Ort, der als bestimmter da- seiender von jenem getrennt ist, nach jenem, jener wieder nach diesem und so ewig fort, sie verschwinden im getrennten Dasein nacheinander, sie, die in ihrem Wesen, der bestimm- ten örtlichkeit, die zwar nicht für den Stein und solche ein- zelne [n] Körper, aber wohl für den Planeten ein Nichtiges ist, zugleich und zumal (nicht zeitlich) verschwunden sind.3 1 Von hier ab Teilstück in H erhalten, das den Text bis Seite 237 vorliegender A usgabe (vgl. dort Fußnote 3) aufweist. 2 H gestrichen 3 In A Leerzeile vor dem nächsten Absatz. 224
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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