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sondern ursprüngliches, unbedingt gewisses und zuverläs-
siges *, unerschĂĽtterliches, unwandelbares Sein, und es ist
dann freilich wohl dem Absoluten selbst mehr als un-
begreiflich, wie das unbedingt gewisse Sein des End-
lichen doch zugleich unzuverlässiges, das ursprüngliche
doch zugleich nicht erstes, sondern gesetztes Sein sein
soll. Aber wie kann denn Entstehen und Vergehen aus dem
Unendlichen entstehen ? Oder, besser und richtiger, in ihm
gegrĂĽndet sein? Denn entstehen kann es freilich nicht.
Auch diese Schwierigkeit wird dir verschwinden, wenn du
das früher schon entwickelte Verhältnis der Zeit zum
Wesen zu begreifen dich bemĂĽhst und zugleich erkennst,
daĂź vor dem Unendlichen und in ihm Vergehen und
Entstehen zugleich ist, daĂź nicht, wie vor dir, deinem
Sinne2 und deiner sinnlichen Vorstellung, so vor dem Un-
endlichen, zwischen dem Anfangs- und Endpunkt deines
Seins die Linie einer bestimmten Zeitlänge trennend da-
zwischen eintritt. I m Wesen ist alles zumal und eines, was
in der Zeit nacheinander ist, insoferne ist die Zeit vom We-
sen unterschieden, aber in der Zeit ist selbst Entstehen und 3
Vergehen zugleich, in diesem zugleich ist sie mit dem Zu-
mal des Wesens identisch. In dem Wesen ist alles — also das
Verschiedene, Besondere, Endliche — eines und zumal, das
Wesen ist so verneinende Einheit; als Einessein nur ge-
dacht, so ist es Wesen, als verneinendes Einessein aber ge-
dacht, als welches es gedacht werden muß — denn ohne
Verneinung ist keine Einheit —, als Verneinen ist es Zeit,
ist das Einessein Nacheinandersein, welches aber ebendes-
wegen, weil es das Einessein als Nacheinandersein ist,
Entstehen und Vergehen zugleich ist; denn im Zeitlichen
wohl trennt sich fĂĽr den Sinn Entstehen und Vergehen,
aber in der Zeit selbst sind sie ungetrennt. Die Zeit unter-
scheidet sich v o m Wesen wie Verneinen von der Vernei-
nung ; das Wesen, indem es verneint, ist es Zeit; indem die
Verneinung verneint, so ist sie Setzen und Erschaffen,
d. h., sie setzt das Besondere, Endliche, Verschiedene,
welches eins ist i m Wesen und in dieser Einheit, unendlich, sie
1 und zuverlässiges H gestrichen
2 , deinem Sinne H gestrichen
3 das Zusatz in H
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften