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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Band 1
Seite - 234 -
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sondern ursprüngliches, unbedingt gewisses und zuverläs- siges *, unerschütterliches, unwandelbares Sein, und es ist dann freilich wohl dem Absoluten selbst mehr als un- begreiflich, wie das unbedingt gewisse Sein des End- lichen doch zugleich unzuverlässiges, das ursprüngliche doch zugleich nicht erstes, sondern gesetztes Sein sein soll. Aber wie kann denn Entstehen und Vergehen aus dem Unendlichen entstehen ? Oder, besser und richtiger, in ihm gegründet sein? Denn entstehen kann es freilich nicht. Auch diese Schwierigkeit wird dir verschwinden, wenn du das früher schon entwickelte Verhältnis der Zeit zum Wesen zu begreifen dich bemühst und zugleich erkennst, daß vor dem Unendlichen und in ihm Vergehen und Entstehen zugleich ist, daß nicht, wie vor dir, deinem Sinne2 und deiner sinnlichen Vorstellung, so vor dem Un- endlichen, zwischen dem Anfangs- und Endpunkt deines Seins die Linie einer bestimmten Zeitlänge trennend da- zwischen eintritt. I m Wesen ist alles zumal und eines, was in der Zeit nacheinander ist, insoferne ist die Zeit vom We- sen unterschieden, aber in der Zeit ist selbst Entstehen und 3 Vergehen zugleich, in diesem zugleich ist sie mit dem Zu- mal des Wesens identisch. In dem Wesen ist alles — also das Verschiedene, Besondere, Endliche — eines und zumal, das Wesen ist so verneinende Einheit; als Einessein nur ge- dacht, so ist es Wesen, als verneinendes Einessein aber ge- dacht, als welches es gedacht werden muß — denn ohne Verneinung ist keine Einheit —, als Verneinen ist es Zeit, ist das Einessein Nacheinandersein, welches aber ebendes- wegen, weil es das Einessein als Nacheinandersein ist, Entstehen und Vergehen zugleich ist; denn im Zeitlichen wohl trennt sich für den Sinn Entstehen und Vergehen, aber in der Zeit selbst sind sie ungetrennt. Die Zeit unter- scheidet sich v o m Wesen wie Verneinen von der Vernei- nung ; das Wesen, indem es verneint, ist es Zeit; indem die Verneinung verneint, so ist sie Setzen und Erschaffen, d. h., sie setzt das Besondere, Endliche, Verschiedene, welches eins ist i m Wesen und in dieser Einheit, unendlich, sie 1 und zuverlässiges H gestrichen 2 , deinem Sinne H gestrichen 3 das Zusatz in H 234
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Band 1
(Gemeinfreie Teile)
Titel
Ludwig Feuerbach
Untertitel
Gesammlte Werke
Band
1
Herausgeber
Werner Schuffenhauer
Verlag
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Datum
1981
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.6 x 17.8 cm
Seiten
468
Kategorie
Geisteswissenschaften

Inhaltsverzeichnis

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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