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und der klÀgliche Zweck, welche uns die Naturphilosophen
und Mediziner vindizieren, ist kein Leben und kein Zweck;
wir ZĂ€hne sind da, sagen sie, um die Speisen zu zerkauen
und zu zermalmen, dieser unser Zweck ist unsre TĂ€tigkeit,
Leben und Natur 1; aber was ist denn der eigentliche, der
wahre, der letzte Zweck unsers Zerkauens und Zermalmens,
was ist denn der Zweck dieses Zwecks, das wahre Wesen
unsers Wesens? Der lebende, der wollende, denkende
Mensch. Wir also, wir, die wir gar nichts gemein haben mit
dem Menschen, wir Riesennaturen, an deren materieller
Festigkeit und Gediegenheit das feine Kometenwesen
der immateriellen Seele gleich einer Seifenblase zerfÀhrt,
die wir unendlich entfernter sind vom Menschen als2
der Uranus von der Erde â denn die Entfernung des
Uranus von der Erde ist ja doch noch eine rÀumliche,
meĂbare, aber unsre Entfernung von dem Menschen ist
eine Ferne der Natur, der QualitÀt des Wesens, also eine
unermeĂbare, unendliche3, un verhĂ€ltnismĂ€Ăige, unver-
gleichliche Entfernung4 â, wir sollten unsern Zweck im
Menschen, in der Seele haben, wir sollten unsern Zweck
so fern von uns, auĂer uns haben in einer andern, mit uns
gar nichts gemein habenden Natur? Unser Leben sollte
nicht in uns selbst enthalten sein, sondern in einem andern
Weltteil, in der Natur des Menschen, in der Seele? Das ist
unmöglich, das ist unvertrÀglich mit der Weisheit Gottes,
daĂ wir umsonst sein sollten, d. h., 5 daĂ wir keine eigne[n]
Zahnmenschen, d. i . , daà wir statt unsres nÀchsten Zwek-
kes, welches ein erbÀrmlicher, zweckloser Zweck ist, da
der Zweck dieses unsers Zerkauens ein auslÀndisches
Wesen, die Seele, ist, nicht einen Zweck in uns enthalten
sollten, der zugleich ebenso unmittelbar nah uns ist, als
jetzt der Zweck ist, den uns allein die Naturforscher
anweisen, zugleich aber ebenso frei, selbstÀndig, edel ist
wie der Mensch, d. h. eben einen eignen, uns angehörigen,
uns angemeĂnen Menschen, mit einem Worte, einen
Zahnmenschen. Wenn es MenschenzÀhne gibt, warum sollte
1 Leben . . . Natur: unser Leben B
2 In B folgt Zusatz: z. B.
3 Fehlt, mitsamt dem Komma dahinter, in B.
4 Fehlt in B.
5 Fehlt, mitsamt dem Komma dahinter, in B.
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften