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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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zu sich selbst, nicht zu andern ausdrĂŒckt1. Sein, Bestimmt- heit, Schranke sind zugleich miteinander gesetzt; nur das Nichts ist das Schrankenlose. Jedes Ding ist ein Beweis von der Wahrheit dieses Satzes. Nur eine Waffe gibt es gegen das Nichts, und diese Waffe ist die Grenze, sie ist der einzige Haltpunkt eines Dings, die Schanze seines Seins. Denn die Schranke ist nicht außen herum, wie etwa der Zaun um das Feld, sie ist die eigne Mitte, das Zentrum eines Dings. Alles in der Natur ist daher das, was es ist, nicht durch den Stoff, woraus es besteht, sondern vielmehr durch die BeschrĂ€nkung des an sich unbestimm- ten Stoffes, durch das bestimmte VerhĂ€ltnis, die bestimm^ te Verbindungsweise und Mischungsgrad2 der Stoffe; und in ebendieser3 Bestimmtheit des VerhĂ€ltnisses der Stoffe besteht die Schranke wie das Wesen eines Dings. Ändert sich die Art, wie das, was man die elementarischen Bestandteile eines Dinges nennt, verbunden ist, Ă€ndert sich dieses bestimmte4 und durch seine Bestimmtheit be- schrĂ€nkte VerhĂ€ltnis der Elemente, so Ă€ndert sich das Ding selbst. Das Wesen und Leben der Dinge ist daher Maß, Form, Art, Gesetz. Und dieses Maß, durch das und innerhalb dessen ein Ding das ist, welches es ist, ist nicht etwa ein auf gewisse Stoffe, etwa nur auf den chemischen Stoff, sich erstreckendes, sondern alles durch- dringendes Maß, das alles bestimmt, in allem innewohnt5. Das ganze Leben und Wesen eines Dings ist durchgĂ€ngige Bestimmtheit, ein allgegenwĂ€rtiges Maß. Das VerhĂ€ltnis z. B. der chemischen Stoffe dieses Tisches ist nicht nur ein abgewogenes und abgezĂ€hltes6, sondern auch sein Orga- nismus, sein ganzer Leib hat seine bestimmte, ihn von andern Tieren unterscheidende Form und Habitus 7; und was ist denn dieser Habitus8 anders als Maß, Schranke? Ebenso ist das VerhĂ€ltnis dieses Fisches nach außen kein 1 , selbst das Unendliche . . . zu andern ausdrĂŒckt Fehlt in B 2 und Mischungsgrad Fehlt in B. 3 in ebendieser: eben i n dieser B 4 Im Original A Großschreibung; hier berichtigt nach B. 5 , das alles . . . inwohnt Fehlt in B. 6 abgewogenes . . . abgezĂ€hltes: gleichsam abgewogenes B 7 F o r m und Habitus: Gestalt B 8 dieser Habitus: diese B 23 Feuerbach 1 275
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken ĂŒber Tod und Unsterblichkeit 175
    1. VorsprĂŒche 177
    2. DemĂŒtige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. AbÀlard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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