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Prinzip dieser VerÀnderungen ist, sind auch diese nicht
eigentlich VerÀnderungen, d.i. qualitative, innere VerÀnde-
rungen, sondern nur Ă€uĂerliche VerĂ€nderungen des Orts, d.i.
Versetzungen1. Die Pflanze dagegen hat eine Geschichte,
denn sie ist das mit ihren VerÀnderungen selbst identische
Prinzip derselben. Die VerÀnderung ist aber nicht eine ober-
flÀchliche Metamorphose, sondern eine Schöpfung wesent-
lich besonderer Gestalten,2 mit jeder VerÀnderung tritt die
sich verÀndernde Sache in eine neue, wesentliche Begriffs-
bestimmung ein; die VerÀnderungen sind daher die innern
Lebensmomente einer Sache selbst, alle VerÀnderungen zu-
sammen als eines sind3 das lebendige Sein selbst einer
Sache. Was daher Geschichte ist oder hat, folglich das Prin-
zip selbst seiner VerÀnderungen ist, das hat sein Leben nicht
von auĂen, sondern von innen, aus und von sich selbst.
Geschichte ist darum Leben, Leben Geschichte; ein Leben
ohne Geschichte ist ein Leben ohne Leben. ĂuĂerliches
Dasein kann wohl gegeben und geschenkt werden, aber
innerliches,4 inwendiges, wesentliches Dasein,5 Leben kann
nicht gegeben werden; sonst mĂŒĂte die Sache sein, ehe
sie lebt, die Sache sich selbst gegeben werden können,
denn nur das lebt, dessen Sein und Wesen sein Leben selbst
ist;6 Leben ist Einheit des Wesens und Seins, Leben nur
dort, wo absolute IdentitÀt mit sich selbst ist. Was daher
lebt, hat den Grund und das Prinzip seines Seins in sich
selbst; nur das, was in sich selbst und aus sich selbst ist,
hat Leben. Leben heiĂt nichts anderes, als der Grund seiner
selbst sein. Insichsein, Selbstsein ist doch wohl die augen-
fÀlligste, unleugbarste Bestimmung des Lebens; kannst du
aber wohl Insichsein vom Aussichsein7, Selbstsein vom
Grund-seiner-selbst- Sein absondern? Seinen Grund nicht
in sich selbst haben, das heiĂt eben AuĂersichsein8, sein
Wesen nicht in sich selbst haben und sein; denn der
1 ; und ebendeswegen . , . Versetzungen Fehlt in B.
2 sondern . . . Gestalten, Fehlt in B.
3 als . . . sind Fehlt in B.
'l Fehlt, mitsamt dem Komma, in B.
5 In B folgt Zusatz: d. i .
6 können, denn . . . ist;: können. B
7 vom Aussichsein Fehlt in B.
8 auĂer sich sein B
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Ludwig Feuerbach
Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
- Title
- Ludwig Feuerbach
- Subtitle
- Gesammlte Werke
- Volume
- 1
- Editor
- Werner Schuffenhauer
- Publisher
- AKADEMIE-VERLAG BERLIN
- Date
- 1981
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.6 x 17.8 cm
- Pages
- 468
- Category
- Geisteswissenschaften