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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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gibt er, denn er macht das, dessen Zweck er ist, zu dem, was es ist, er bej aht; ohne Zweck kein Individuum, ohne Grenze kein Zweck und kein Tod; der Tod also, als Offen- barung des Zwecks,1 Bejahung und Verneinung in einem. Der Zweck des Individuums, in Wahrheit seine Individuali- tĂ€t selbst, ist daher auch mit der Verneinung seines Da- seins nicht aufgehoben und abgebrochen, sondern setzt sich ununterbrochen fort. Selbst der Zweck des Indivi- duums, wie er Zweck seines Daseins ist, hat seine ununter- brochne Fortsetzung in dem Dasein eines neuen Individu- ums, dessen Bestimmung derselbe Zweck ist. Wenn nun also das Unendliche bejaht, indem es ver- neint, in seiner aufhebenden Einheit zugleich Dasein und Bestehen gebender Unterschied ist, was heißt dies anders, wenn du den Satz umkehrst, als: Die Schranke ist im Unendlichen selbst Sein, die IndividualitĂ€t RealitĂ€t, die Bestimmtheit, das Dasein selbst Wesen, das Leben selbst Unsterblichkeit, die Zeit Ewigkeit, ein Augenblick Un- endlichkeit, ein Punkt Unermeßhchkeit? Mögest du mir wie- der, Liebe, die Geheimnisse und RĂ€tsel des Wesens lösen! Indem meine Seele Liebe wird, so sammelt und zieht sie sich auf einen Punkt zusammen, bestimmt und beschrĂ€nkt sie sich; erst in dieser Sammlung und Zusammenziehung der Liebe bekommt meine Seele QualitĂ€t und Beschaffen- heit ; aber ist nicht diese BedrĂ€ngnis, diese Beklommenheit der Seele in der Schranke und Beschaffenheit der Liebe zugleich höchster Genuß, Seligkeit, Freiheit? Schließt etwa das reine Sein die Schranke und Bestimmtheit aus? Ist nicht diese Schranke der Liebe Unendlichkeit selbst, reines Sein? Was ist höchster, reiner Genuß anders als das reine Sein selbst, wie es Gegenstand der Empfin- dung ist, wie es existiert in der Empfindung; die Liebe aber ist höchster Genuß, und doch ist sie eine Determina- tion, eine QualitĂ€t der Seele; schließt also das reine Sein die Schranke oder die Schranke das reine Sein aus? Die Liebe ist der Sinn fĂŒr die Unendlichkeit, sie ist nicht eine Empfindung von Bestimmten und BeschrĂ€nkten, dann wĂ€re sie selbst, was sie nicht ist, eine bestimmte und be- schrĂ€nkte Empfindung, sie ist die Empfindung vom Wesen2; 1 ist Zusatz H 2 sie ist . . . Wesen unter strichen H 3 9 2
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken ĂŒber Tod und Unsterblichkeit 175
    1. VorsprĂŒche 177
    2. DemĂŒtige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. AbÀlard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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