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Ludwig Feuerbach - Gesammlte Werke, Volume 1
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blieb, weil er, der Schwachkopf, die fixe Idee hatte, er könne in dieser Lage am besten simulieren 1, daher er uns, wenn wir ihn wegen seiner Narrheit auslachten, auf die Autorität eines gewissen Lichtenbergs verwies, der auch schon eine ähnliche Erfahrung, wie er, müsse gemacht haben, wreil er sage, es sei „ganz gewiß, daß einem bisweilen ein Gedanke gefalle, wenn man liege, der einem nicht mehr gefalle, wenn man stehe". Endlich hat er sich oft wider alles Dekorum, wider alle Regeln *les gesunden Menschen- verstandes,2 zum Skandale aller wohlgesitteten Leute, zum Hohne der aufrechtstehenden Gestalt, die von jeher als das einzige spezifische Unterscheidungsmerkmal zwi- schen Humanität und Brutalität angesehen wrurde, wie eine Bestie auf den Bauch gestreckter Länge zwischen seinen Büchern auf den Boden hingelegt und in dieser menschen- schändenden vernunftempörenden, dem Erdboden gleichen Lage studiert, wie ein gewisser Cujaccius und jener italie- nische Narr, von dessen schauderhaftem Wandel und Ende ich euch oben erzählt habe. Ja, er hat sogar — das fällt mir gerade noch zur rechten Zeit ein; oh, menschliche Schwachheit, warum kommt denn bei dir immer das Beste zu allerletzt? Oh, ihr Philosophen, ihr Hochmuts- narren, erkennet daran, was es für ein armseliges Ding um eure Vernunft ist! — paßt auf! das ist die Summa Summarum aller seiner Narrenstreiche —, er hat sogar, wie Cervantes, immer den einen Hosenknopf offen gehabt. Ihr seht daraus zur Genüge, meine lieben Brüder, daß der Kerl nicht recht bei Vernunft ist und froh sein darf, daß wir ihn noch im Freien herumlaufen lassen und nicht längst schon der Sanitätspolizei des gemeinen Menschen- verstandes3 ausgeliefert haben, um ihn in einem Irren- hause einzusperren. Allein der Geist, ob er wohl ebensogut,, wie wir hier, weiß, wie die Kameraden über ihn räsonieren und sich lustig machen, läßt sich dadurch nicht irremachen. Er setzt con amore [mit Vergnügen] seine Lustreise fort, bald verloren in bewundernde Anschauung der Natur, bald frohe Lieder aus voller Brust singend, die er aber notabene 1 spekulieren C 2 wider alle . . . Menschenverstandes, Fehlt in C. 3 des . . . Menschenverstandes Fehlt in C.
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Ludwig Feuerbach Gesammlte Werke, Volume 1
(Gemeinfreie Teile)
Title
Ludwig Feuerbach
Subtitle
Gesammlte Werke
Volume
1
Editor
Werner Schuffenhauer
Publisher
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
Date
1981
Language
German
License
PD
Size
11.6 x 17.8 cm
Pages
468
Category
Geisteswissenschaften

Table of contents

  1. Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 175
    1. Vorsprüche 177
    2. Demütige Bitte 179
    3. Vorwort des Herausgebers 180
    4. Einleitung 183
      1. I. Gott 203
      2. II. Zeit, Raum, Leben 241
      3. III. Geist, Bewußtsein 318
      4. IV. Reimverse auf den Tod 360
      5. V. Schluß 388
      6. VI. Anhang: Xenien 407
  2. Der Ursprung des Bösen nach Jakob Böhme 517
  3. Abälard und Heloise oder Der Schriftsteller und der Mensch 533
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