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Wörterbuch
gsiast gesiachst, (ge)siehst du
gsölcht geselcht
gsoddn gesotten, gekocht
– gsoddener Strudel, m. gekochter Strudel
Gspådl, n. Schachtel
gspuna gesponnen
Gspoaß, m. Spaß
Gspeit, n. Gespött
gspitzt die Ohren gespitzt, aufgehorcht, an den Mienen zu erkennen gegeben
– gspitzti Knöpferlschuach Im Wechselgebiet wurden – im Gegensatz zu den zur Tracht üblichen
Bundschuhen – durch den Einfluss aus Ungarn Knöpferlstiefel getragen.
Die arbeitssuchenden Mägde brachten diese vom Wechselgebiet in die
Residenzhauptstadt Wien. Mit der Fertigstellung der Aspang / Wechsel-
Bahn um 1900 wurde auch das Wechselgebiet erreichbar und beliebtes
Ziel für „Touristen“. Mit diesen fand diese „Mode“ ihren Weg zurück
zum Ursprung. (Siehe „Der Has und das Reh“, COMPA 22/2.)
gspreiz di nid zier dich nicht
gstamen nachsetzen von Getreide (Hl. Urban)
Gstanzel, n. kurze, reimende, meist gesungene Vierzeiler
Gstanz, pl. Theater machen
Gsteaml, m. kleine – meist männliche – Person → Knoarade
(g)stiert, d’ Kuah paarungsbereite Kuh
gua, guar gar, sehr, sogar, gar sein oder werden, zu Ende gehen oder schon
gegangen
Guadntīl, n. Gartentürl, Gartentürchen, Gartenpforte
Guga, Gugu, m. Kuckuck, der
– gugazn der Kuckuck ruft. Wenn man ihn im Frühling zum ersten Mal hört und
dabei Geld im Sack hat, so hat man es das ganze Jahr hindurch. Am 22.
April kann er, am 23. soll er, am 24. muss er schreien!
Guglhupf, m. Hefekuchen, abgeleitet von Gugl = über den Kopf gebundenes Tuch,
lat. cucullus ›Kopfhülle‹
’s guissd es gießt
guißn Blumen gießen, stark regnen → eiñguißn
gülln Schweine oder Rinder fiebern, haben die
– Güll, f. das Fieber
guuri gar, sehr
Gwånd, n. Gewand, Kleidung
G’wänd, n. pl. Gewände, Fels
gwäudi gierig
gweini etwas gewohnt sein
g’weiñ gewesen
gweist gewesen
Gwia, n. Gewehr
G’wissn, n. Gewissen, das
gwixt gewichst, geschlagen, „kleine Kinder bekommen Wichser“ – wienerisch,
hier „Schläg“
gwöist gewesen
Gwiaznagerln, n. pl. Gewürznelken (gegen Zahnschmerzen)
H
Haa, wås håst gsågt? Wie bitte, was hast du gesagt?
HÃ¥ar, n., sg. u. pl. Haar, Flachs, aber auch Haare
– Håarban, m. vulgo Hofname „Håarbauer“
– Håarstubn, f. Raum zur Flachsbearbeitung
Haarl, n. kleines Haar
haarn entfernen der Sauborsten mit Pech und heißem Wasser
Håbagoaß, f. Person mit → Biedln aus Hafer oder anderem Getreide umwickelt, früher
Männer, nur beim Erntedank auch Mädchen
WeXel oder Die Musik einer Landschaft
Das Geistliche Lied, Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- WeXel oder Die Musik einer Landschaft
- Subtitle
- Das Geistliche Lied
- Volume
- 1
- Authors
- Erika Sieder
- Walter Deutsch
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79584-1
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 648
- Keywords
- Wechselgebiet, Geistliches Lied: Leichhüatlieder, bäuerliche Tradition der Totenwache, historische Tondokumente, Wörterbuch, Melodienincipits
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Abkürzungen 10
- Zum vorliegenden Band 12
- Die Landschaft 18
- Der Totenbrauch 24
- 1. Die Totenwache 26
- 2. Das Begräbnis und das Totenmahl 33
- 3. Das Singen 38
- 4. Das Liedgut und seine Quellen 40
- 5. Die Liedgattungen 47
- Die Sammlung: Lei(ch)hüat- / Leichwåcht-Liadln – Lieder zur Totenwache 59
- Anmerkungen zur Edition der Lieder 60
- Johannes Leopold Mayer
- Zusammenfassung
- Register für das Wechselgebiet und die angrenzenden Regionen in Niederösterreich und in der Steiermark
- Allgemeines Register
- a) Ortsregister 601
- b) Personenregister 607
- Sachregister 613
- Register der Liedanfänge, Sammelorte und Tonaufzeichnungen 618
- Inhaltsverzeichnis und Begleittext zu den beiliegenden Tondokumenten 629
- Sängerinnen, Sänger und Vorbeter der Tonaufzeichnungen 630
- Inhaltsverzeichnis zu den beiliegenden CDs 632
- Autoren und Mitarbeiter 640