Seite - 1052 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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Pohlin, Anton
Anton Pohlin
Neznano in pozabljeno iz 18.
stoletja na Slovenskem
elektrarni na Krki [Beamter im E-Werk an der Gurk]),
Ivan Krainz, Ferdinand Miklautz pd. Kajžnik,
Marija Miklautz pd. Kajžnikova hči, Blaž Tratt-
nig, Neža Trattnig, sowie Marija Morak pd. Er-
javc, Theresia Pertsch pd. Erjavc, Marija Trabe pd.
Lebrova hči (Lanzendorf/Vanca vas), Elisabeth Bajer,
Georg Kullnig, Aloisia Ladinig, Marija Ladinig
pd. Unzerjeva hči, Karl Morak, Katharina Morak
pd. Pri Žalhniku, Anna Schwagerle pd. Bezjakova
hči (Leibsdorf/Ličja vas), Marija Karpf (Linsen-
berg/Lečja Gora), Marija Pikl pd. pri Kovaču (Pu-
bersdorf/Pobreže), Marija Lippitsch (St. Michael/
Slovenji Šmihel), Neža Gross, Emilia Knappitsch,
Val. Knappitsch, Magdalena Liaunik (Ströglach/
Stregle), Peter Fiester, Peter Fiester, Peter Fiester,
Peter Fiester, Peter Fiester, Peter Fiester, Peter
Fiester, Peter Fiester,
Quellen/Archiv : Knjiga hranilnih vlog, Glavna knjiga hranilnih
vlog, 200 listov (Einlagenbuch). Ljubljana dne 1. septembra 1910 ;
Blagajniški dnevnik, Pomožna knjiga z 99 listom. Ljubljana dne 14.
septembra 1910 (Kassabuch der Hranilnica in posojilnica Št. Tomaž, ca.
25,5 x 34 cm, 1910–1931), 51, 52, 55, 60, 125, 128–131, 139, 143, 144,
149, 152, 155, 157, 160, 162, 163, 173, 176, 177, 186. (Privatarchiv)
Pohlin, Anton (Vater Marko, * 13. April 1735 Ljubljana,
† 4. Februar 1801 Mariabrunn bei Hütteldorf [Wien]),
Diskalzeat bzw. Augustiner-Mönch, Schriftsteller, Ini-
tiator der slowenischen Wiedergeburtsbewegung (pre-
porod).
Nach der Schulausbildung in Ljubljana und Novo
mesto wurde P. 1749/50 am jesuitischen Seminar in
Ljubljana aufgenommen. Um 1751 ging er unter die
Diskalzeaten. Er war abwechselnd in unterschiedlichen
Funktionen an drei Klöstern im deutsch-tschechischen
Verwaltungsbezirk tätig : als Novize und späterer Novi-
zenlehrer in Mariabrunn, als Theologiestudent, Lehrer
von Klerikern und Subprior in Wien und als Prediger
und Subprior in Ljubljana.
Er initiierte die slowenische Wiedergeburtsbewe-
gung (→ Preporod) in → Krain/Kranjska und erarbei-
tete ein dementsprechendes Programm, welches die
Erstellung fundamentaler und notwendiger Basiswerke
wie Lehr- und Grammatikhandbücher vorsah, des Wei-
teren die Vervollständigung der Liste sakraler Werke,
die Herausgabe erster belehrend-erbaulicher Literatur
usw. Dazu gehörten auch Bestrebungen zur Verbes-
serung der Lage der slowenischen Sprache, vor allem
in ihrem Verhältnis zum Deutschen. Der Realisierung
des Programms nahm sich P. energisch an. Von seinen Werken erschienen über 50, darunter auch Nachdrucke,
andere blieben in Manuskriptform. Das erste publi-
zierte Werk war das Lesebuch Abecedika (1765). 1768
folgte ihm die auf Deutsch verfasste Grammatik zur
slowenischen Sprache Kraynska grammatika [Krainer
Grammatik] (Neuauflage 1783). Er erstellte auch ein
slowenisch-lateinisch-deutsches Wörterbuch (1781)
und bereicherte u. a. durch den Einbezug einer kleine-
ren Anzahl an bekannten Wörtern aus dem Kärntner
Slowenischen den slowenischen Wortschatz. Trotz
einiger Unzulänglichkeiten bildet es ein bedeutendes
Glied in der slowenischen lexikografischen Tradition,
schließlich berücksichtigte es das Material aus vie-
len jüngeren und beeinflusste spätere Wörterbücher.
Oswald → Gutsmann übernahm die slowenische
→ Terminologie für seine Grammatik.
Die Arbeiten P.s wurden in der Vergangenheit stark
kritisiert. Die Gutachter bemängelten zahlreiche Feh-
ler beim linguistischen Teil : z. B. die Berücksichtigung
der Mundart der Vorstadt von Ljubljana, die sich durch
Reduktion auszeichnete, die gescheiterte Rechtschreib-
reform, die Einführung unpassender Wortschöpfungen
und fremder Ausdrücke usw. Neuere Studien betonen
die positiven Aspekte seiner Arbeiten : im Vergleich
mit dem Werk Adam → Bohoričs zeigt P.s Gram-
matik trotz synchronem Ansatz einen erheblichen
Fortschritt ; die noch heute plausibel klingenden ety-
mologischen Erläuterungen sind auch in anderen miss-
glückten Etymologien anzutreffen, die bei seinem Ver-
such eines etymologischen Wörterbuchs angeführt sind
(Glossarium slavicum 1792) u. Ä.
Nach dem Abecedarium gab P. noch weitere Schul-
bücher heraus, so etwa ein Lesebuch und das erste
slowenische Rechenheft. Nach fremden Vorlagen
übersetzte er auch typologisch unterschiedliche → Ge-
betsbücher, edierte außerdem den Katechismus, über-
trug einzelne Bücher aus der Bibel, die Evangelien und
Predigten. Mit der Herausgabe von Heiligenbüchern
führte er eine neue Gattung ein. Eine zusätzliche Neu-
heit stellen allgemein belehrende volkstümliche Bücher
dar, z. B. den Ratgeber Kmetam sa potrebo inu pomozh
[Den Bauern zum Nutzen und zur Hilfe] (1789). P.
verfasste auch historische Arbeiten, z. B. Kraynska kro-
neka [Krainer Chronik], die als Handschrift erhalten ist.
Seine Rätsel sowie die an das Bildungsbürgertum ge-
richtete Übersetzung der Briefe des deutschen Dichters
und Philosophen Christian Fürchtegott Gellert
gehörten zur unterhaltsamen Lektüre. Mehrere seiner
Werke umfassten überdies Gedichte. Im Rahmen sei-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602