Seite - 1176 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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Schloissnigg, Johann Nepomuk, Baron Freiherr von
Schloissnig-Grabsteine in
St. Thomas am Zeiselberg/
Šenttomaž pri Celovcu, Foto
Bojan-Ilija Schnabl
Schloissnig-Info-Tafel in
St. Thomas am Zeiselberg/
Šenttomaž pri Celovcu
Funktionen. Sch. war 1835–37 Kreissekretär in Kla-
genfurt/Celovec, 1838–1840 Sekretär und 1841–1846
Gubernialrat beim Illyrischen Gubernium in Ljubljana.
1847 kam Sch. nach Klagenfurt/Celovec, wurde 1849
Kreishauptmann ebenda und am 8. Dezember 1849
mit Amtswirksamkeit vom 2. Jänner 1850 Statthalter
der neu gebildeten Statthalterei von Kärnten/Koroška.
Diese Funktion behielt Sch. auch, nachdem die in
Landesregierung umbenannte vormalige Statthalterei
(Landesbehörde) mit Entschließung vom 1. Juli 1853
neu organisiert und mit 29. Mai 1854 in Wirksamkeit
gesetzt worden war. Aufgrund seiner Funktion war Sch.
von Amts wegen ab 8. Dezember 1849 bis zu deren
Auflösung 1854 Präsident der Grundentlastungskom-
mission sowie der sog. →
Landesorganisierungskom-
mission. Die Aufgabe der Letzteren war die praktische
Umsetzung der durch die Oktroyierte Märzverfassung
1849, durch die Grundreform sowie in der Folge durch
das Silvesterpatent 1851 notwendigen Reform von
Justiz und Verwaltung. Neben ›verwaltungstechni-
schen‹ Aspekten hatte die Einteilung der Kronländer
nach Rumpler (1988 : 76–77) »natürlich eine gravie-
rende nationalpolitische Komponente«. (Eine Unter-
teilung in Kreise konnte seiner Ansicht nach »auch
dem Schutz einer nicht deutschen Minorität in einem
überwiegend deutschen Kronland dienen«.) Sch. hielt
jedoch nach Rumpler (1988 : 77) noch 1852 eine
Kreiseinteilung in Kärnten/Koroška für entbehrlich.
Dass Sch.s diesbezügliche Motivation nicht notwen-
digerweise ethnopolitisch getragen war, darauf deutet insbesondere die Tatsache, dass Sch. etwa das einspra-
chige deutsche Ortsverzeichnis von Kärnten/Koroška
überarbeitete, das nach dem provisorischen Gesetz vom
17. März 1849 bereits zuvor erstellt worden war. Er er-
ließ stattdessen den für das gesamte Land durchgehend
zweisprachigen → Landeseinteilungs-Erlass (1) vom
23. Dezember 1849, kundgemacht im zweisprachigen
Kärntner → Landesgesetz- und Regierungsblatt vom 16.
März 1850. Damit wird die Konstitutionalität beider
Völker im Land als Rechtskategorie bestätigt. Weitere
zweisprachige Ortsverzeichnisse folgten auch nach der
formellen Aufhebung der Märzverfassung (→ Lan-
deseinteilungs-Erlass [2] vom 3. Oktober 1854). Sch.
ist auch der Herausgeber einer zweisprachigen For-
mularsammlung vom 24. Dezember 1850 für die auf
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602