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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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1331 Tainach/Tinje Tainach/Tinje, Altar mit slowenischer Inschrift, Foto Daniel Sturm Tainach/Tinje, 360° Sodalitas ert werden kann. Nach Grafenauer war T./T. eine →  Edlingersiedlung (slow. koseška naselbina). T./T. war wahrscheinlich eine Urpfarre. Urkundlich werden 1123/30 Ruprecht und Eberlin de Tinach erwähnt, bereits 860 wahrscheinlich das südlich ge- legene Drauhofen/Dravski Dvor als curtis ad Trahove. Urkundlich wird auch die Propsteikirche Mariae Him- melfahrt und hl. Valentin (Marijino vnebovzetje in sv. Valentin) 1135 und 1143 erwähnt. 1231 wird sie dem Völkermarkter Kapitel unterstellt, der Propst von Völ- kermarkt/Velikovec war gleichzeitig auch Pfarrer von T./T. Die Pfarre umfasste noch bis ins 17. Jh. 17 Filial- kirchen, 1659 waren es noch 14. T./T. ist eng mit der slowenischen →  Kulturge- schichte verbunden, zumal bis ins 20. Jh. die sloweni- sche →  Sprachgrenze noch weit im Norden und die Pfarre bis zur Ersten Republik slowenisch (nunmehr zweisprachig) war (→  Pfarrkarte der Diözese Gurk/ Krška škofija 1924). Zu den bedeutendsten Sprach- denkmälern zählt die sog. →  Tainacher Handschrift (Tinjski rokopis) aus Rakollach/Rakole. Die kirchen- rechtliche Stellung des Slowenischen in der Pfarre und im gleichnamigen Dekanat erklärt auch die Prä- senz slowenischer Geistlicher, deren Verzeichnis sich wie ein Who’s who bedeutender Persönlichkeiten der slowenischen katholischen politischen und kulturel- len Bewegung des 19. und beginnenden 20. Jh.s liest. Von den slowenischen Pröpsten bzw. Pfarrern von T./T. treten bis zur Zwischenkriegszeit hervor : 1835–1837 Anton Supančič, 1837–1859 Dr. Lorenz Wellwich, 1859–1868 Josef Germitsch (Slowene ?), 1868–1876 Jakob Westermayer (Slowene ?), 1877–1902 Lorenz Sereinik, 1902–1906 Anton Trobesch, 1906–1919 Gregor →  Einspieler, 1919–1920 Franz Ksaver →  Meško (Provisor), 1920–1928 Dr. Martin →  Ehr- lich und 1928–1959 Anton →  Benetek. Kaplan in T./T. war auch Janez →  Hutter. Aus Hum/Hum bei T./T. stammt zudem der langjährige slowenische Erzbischof von →  Gorizia/Gorica/Görz Franz Ksaver →  Luschin/Lušin und in T./T. besuchte des slowe- nische spätbiedermeierliche Landschaftsmaler Markus →  Pernhart die Volksschule. In T./T. wurde laut Moravski (Rožič) 1889 eine slowenische Spar- und Darlehenskasse (Hranilnica in posojilnica) gegründet (→  Genossenschaftswesen). Von der slowenischen Kulturgeschichte im Ort und der Pfarre zeugt auch der →  Kreuzweg mit sloweni- schen →  Inschriften in der jüngeren gajica (→  Schrift), sowie weitere Altar- und →  Grabinschriften. T./T. beherbergt eine der bedeutendsten, heute inter- kulturellen slowenischen Bildungseinrichtungen, das Katholische Bildungshaus/Katoliški dom prosvete So- dalitas (→  Sodaliteta). Nach der →  Volksabstimmung und nach der Auflösung der →  Abstimmungszone A war das autonome slowenische Bildungswesen völlig zusammengebrochen (→  Schulwesen unter jugosla- wischer Verwaltung in der Zone A). Ab 1929 wurden als Reaktion darauf im Propsteihof in T./T. Exerziti- enkurse abgehalten. Nach der Befreiung 1945 vergin- gen fast wieder zehn Jahre, bis 1954 auf Initiative des Prälaten Rudolf →  Blüml zunächst ein bäuerlicher Bildungshof für die slowenische Landjugend mit Lehr- gängen vornehmlich in den Wintermonaten seinen Be- trieb aufnahm. In der Folge errichtete aus Mitteln der Hinterlassenschaft von Alojzij →  Kuhar die Priester- gemeinschaft →  Sodaliteta ein eigenes Exerzitien- und Bildungshaus, das seither insbesondere das →  Jauntal/ Podjuna, aber auch das nach Sturm-Schnabl noch bis 1938 weitgehend slowenischsprachige Klagenfurter Feld/Celovško polje abdeckt(e). Lit.: ES (Jernej Zupančič, Ivan Stopar : Tinje ; B. Grafenauer : Ko- sezi) ; Dehio 2001 : 939–941. – dr. Moravski [Valentin Rožič] : Slo- venski Korotan. Celovec 1919, 37, 38 ; K. Sturm-Schnabl : Die slove-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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