Seite - 1338 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Bild der Seite - 1338 -
Text der Seite - 1338 -
1338
Tanzlinde
Markus Pernhart, Tanzen-
berg/Plešivec, Zeichnung,
KLA/Geschichtsverein für
Kärnten
logie des Namens ist nicht restlos geklärt. Von den vie-
len wechselnden Besitzern sind vor allem die Brüder
Sigmund und Wolfgang von Keutschach zu nennen,
die zwischen 1530 und 1560 das aufwändige Schloss,
den größten Renaissancebau Kärntens, errichten lie-
ßen. 1470 brachte Kaiser Friedrich III. seine Kinder
Maximilian (den späteren Kaiser Maximilan I.) und
Kunigunde vorübergehend nach T./P. in Sicherheit.
1898 übernahm der Olivetanerorden, ein Zweig der
Benediktinerkongregation, das vom Verfall bedrohte
Schloss und machte es zu einer Abtei. Anstelle des Fest-
saales wurde eine dreischiffige neuromanische Kirche
errichtet, die Valentin Oman, ein ehemaliger Zögling
der Anstalt und Kärntner Slowene, 1986/87 künstle-
risch ausgestaltete. Ab 1942 war in T./P. die Zentral-
bibliothek (mehr als eine halbe Million Bücher, davon
viele »Raubbücher«) der »Hohen Schule der NSDAP«
untergebracht. Nach 1945 wird die Diözese → Gurk/
Krška škofija Besitzer des Klosters und errichtet 1946
ein humanistisches Gymnasium samt Internat für den
Priesternachwuchs. Die Schule war bis zur Gründung
des BG/BRG für Slowenen in Klagenfurt (1957) auch
die wichtigste Bildungsinstitution für die Kärntner Slowenen. Unter anderen waren Florjan Lipuš, Gustav
Januš und Peter Handke Absolventen der Schule. In
der internatsinternen hektografierten Zeitschrift Kres
[Sonnwendfeuer] (1952 bis 1957) übten sich viele slo-
wenische Zöglinge in der Kunst des Schreibens.
Lit.: Dehio. – F. X. Kohla, G. A. von Metnitz, G. Moro : Kärntner
Burgenkunde, 2 Teile, Reihe : Aus Forschung und Kunst, Band 17. Bonn,
1973 ; W. Deuer, B. Kienzl : Renaissance in Kärnten. Klagenfurt 1996 ;
E. Guggenberger, J. Mochar : Tanzenberg 1946–1996. Klagenfurt
1996 ; E. Adunka : Der Raub der Bücher – Über Verschwinden und Ver-
nichten von Bibliotheken in der NS-Zeit und ihre Restitution nach 1945.
Wien 2002 ; Ch. Cvetko : Tanzenberg, Renaissanceschloss – Olivetaner-
abtei – Gymnasium. Klagenfurt 2014.
Reginald Vospernik
Tanzlinde, → Linde ; → Prvi rej sowie → Klagenfurter
feld/Celovško polje.
Tarvis (it. Tarvisio, friul. Tarvis, slow. Trbiž), → Ka-
naltal/Val Canale/Kanalska dolina.
Tarvisio (dt. Tarvis, friul. Tarvis, slow. Trbiž), → Ka-
naltal/Val Canale/Kanalska dolina.
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602