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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Seite - 1464 -
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Seite - 1464 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž

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1464 Volkslied, geistliches vom den hl. Geist], Kadar je Jezus v nebu šal [Als Jesus in den Himmel ging], Tožba inu molitov [Klage und Gebet] und von Jurij →  Dalmatin Ena srčna moli- tov zoper Turke [Ein herzliches Gebet gegen die Tür- ken], Ta božična pejsen [Dies Weihnachtslied] sowie von Adam →  Bohorič Jutranja pesem [Morgenlied] (Logar). Doch das geistliche Volkslied wurde von der Kunstpoesie nicht verdrängt, da es eigene, nicht an die Gesetze der Schultheorie angelehnte Gesetzmäßigkei- ten und Formen hat, sich nicht auf höhere, mehr oder weniger gebildete Schichten begrenzt, sondern über- wiegend in Unterschichten und musikalisch ungebil- deten Kreisen lebt, meist mündlich tradiert wird und weil es, Wort und Melodie untrennbar vereinend, das Brauch- und Alltagsleben der Menschen begleitet. Die Gründung des steirischen Jesuitenkollegiums im Jahre 1573 in Graz war für die Entwicklung des slo- wenischen geistlichen Volksliedes in Kärnten/Koroška insofern bedeutend, als dort in der Folge wichtige slowenische Kirchenliederbücher und Liedertexte ge- druckt wurden (→  Jesuiten). Im 17. Jh. sind einige äl- tere geistliche Volkslieder aufgezeichnet worden. Wir finden sie einerseits in der Handschrift von Kalobje (einer Pfarre südlich von Šentjur pri Celju), in welcher ein unbekannter Schreiber um 1650 42 slowenische und zwei lateinische Lieder (besonders viele Marien- lieder, zusammen 4.100 Verse und 1 Notenbeispiel) zusammentrug (das Liber Cantionum Carniolicarum) ; L. Legiša meinte, dass der Schreiber M. Kastelec gewesen sein könnte. Weiters veröffentlichte Alasia da Sommaripa im Jahre 1607 ein italienisch-slowe- nisches Wörterbuch, worin auch slowenische geistliche Lieder enthalten sind (Kumer). Als Ahacij Steržinar im Jahre 1729 in Graz seine slowenischen Kirchenlieder herausgab, die sich in Kärnten/Koroška weit verbreiteten, tat er dies mit der Zielrichtung, die alten Legendenlieder, die im Volke lebten, zu verdrängen, indem er über Letztere meinte, dass sie več k špotu koker k časti teh svetnikov [mehr der Verspottung als der Hochachtung der Heiligen dienlich wären]. Auch Klagenfurt/Celovec war in der →  Gegen- reformation Druckort slowenischer geistlicher Ge- sangsbücher. Primož →  Lavrenčič veröffentlichte im Jahre 1752 die Missionske Catholish Karshanske Pejssme [Christlich-katholische Missionslieder], kurz danach die Molitve k svetei s ternjam kronanei glavi Jesusovei [Gebete zum dornengekrönten Haupt Jesu], etwas später →  Gutsmann Evangelie inu branje ali pisme vse nedele (1780) [Evangelien, Gebete und Lieder für alle Sonntage], danach im Jahre 1784 Meshnu Petje, li- tanie inu molitve [Messgesänge, Litaneien und Gebete] und einige weitere Drucke. Überhaupt erfuhr in der Barockzeit »das religiöse Lied eine starke Entfaltung«, meinte Pavle Zablatnik. Das Wallfahrtslied, Passi- onslieder und -spiele, liturgische Lieder, etwa solche zu Marias sieben Schmerzen, sind verstärkt entstanden und gepflegt worden. Im Spiel vom Leiden Christi aus →  Eisenkappel/Železna Kapla oder anderen, von den Volkspoeten (→  Bukovništvo) geschaffenen Werken wurden u. a. geistliche Volkslieder verwendet. Im Jahre 1754 wurde von Luka →  Maurer aus Arnoldstein/ Podklošter ein umfangreiches handschriftliches katho- lisches Kirchenliederbuch verfasst. Urban →  Jarnik, Pfarrer in St.  Michael am Zoll- feld/Šmihel, hat in Klagenfurt/Celovec ein Kirchen- liederbuch oder geistliche Lieder, die die illyrischen Slowenen u. a. in Kärnten/Koroška singen, samt dazu- gehörigen Melodien herausgebracht. Die Liederausga- ben von Bischof Anton Martin →  Slomšek enthalten ebenso geistliche und Schullieder, wie Leopold Cveks Šestdeset pesem z napevi za cerkev, šolo in kratek čas [Sech- zig Lieder mit Melodien für Kirche, Schule und Frei- zeit]. Viele Kirchensänger haben sich handschriftliche →  Liedersammlungen angelegt, welche heutzutage eine wichtige Quelle für das tatsächlich verwendete Liedgut darstellen. Karel →  Štrekelj hat in seiner Edition sloweni- scher Volkslieder nicht nur im Anhang etliche geist- liche Volkslieder in die Sammlung aufgenommen, insbesondere bei den Brauchtumsliedern, den Toten- liedern, Nekrologen, geistlichen Liedern von Gott, der Dreifaltigkeit, dem Hl. Geist, Jesus und Maria und zu div. Festtagen, sowie volkstümliche Gebete und Wall- fahrerlieder. Er hat auch einen umfangreichen Zusatz an volkstümlichen geistlichen oder Kirchenliedern in 19 Untergruppen (Band 3) angeschlossen. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. war die bei der →  Mohorjeva in Klagenfurt/Celovec erschienene Sammlung von Jakob Aljaž die bedeutendste. In der Zwischenkriegszeit wurde häufig die von Premrl 1928 erschienene Cerkvena ljudska pesmarica [kirchli- ches Volksliederbuch] verwendet. Kurz vor dem Zwei- ten Weltkrieg sind die Svete pesmi, Celovec 1940, er- schienen. Quellen : P. Santonino : Popotni dnevniki 1485–87. Celovec [e. a.] 1991 ; Ta celi catehismvs, eni psalmi, inv teh verskih Godov, stare inu
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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