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Zakotnik, Dizma
Für die weiblichen Vereins-
mitglieder fanden im Rahmen
des Katholisch slowenischen
¬Bildungsvereins bis zum
Ausbruch des Zweiten
Weltkrieges auch Näh- und
Kochkurse statt. Die Auf-
nahme zeigt die Kursteilneh-
merinnen mit Milka Hartman
(1. Reihe, dritte von links) im
Hof des Gasthauses Koller,
Eisenkappel/Železna Kapla,
1929/30. Foto: Mara Pradet-
to, Klagenfurt/Celovec
Zarja
Lit.: P. Zdovc : Slovenska krajevna imena na avstrijskem Koroškem,
razširjena izdaja. Die slowenischen Ortsnamen in Kärnten, erweiterte
Auflage. Ljubljana 2010, 128 ; M. Šašel Kos : Kelti in Rimljani v pris-
pevkih Josipa Šašla. In : Josip Šašel, Spomini II, Zbornik s simpozija o
Josipu Šašlu. Celovec 2012, 198.
Bojan-Ilija Schnabl
Zakotnik, Dizma (* 17. März 1755 Šiška/Ljubljana,
† März 1793 Prusy/Schlesien), Augustiner-Discal-
ceat, Autor des ersten slowenischen Volksliederbuches
(1775), vgl. → Lepa Vida [Die schöne Vida] ; → Lie-
dersammlung, handschriftliche ; → Volkslied.
Lit.: L. A. Lisec : Zakotnik Dizma, oče (1755–1793). In : Slovenska
biografija, www.slovenska-biografija.si/oseba/sbi853624/ (2. 7. 2014).
Zaletel, Vinko (Pfarrer, Kulturaktivist), →
Vogrče, Slo-
vensko katoliško izobraževalno društvo [Slowenischer ka-
tholischer Bildungsverein Rinkenberg].
Zarja, Slovensko prosvetno društvo [Slowenischer
Kulturverein Zarja]. Das Slovensko katoliško izobraže-
valno društvo [Slowenischer katholischer Bildungs-
verein] in → Eisenkappel/Železna Kapla, als Vorgän-
gerorganisation des Slovensko prosvetno društvo Zarja
[Slowenischer Kulturverein Zarja], wurde 1907 als
Reaktion auf den wachsenden Germanisierungsdruck
gegründet und weil »das Bedürfnis, slowenische Bü-
cher zu lesen, das Laienschauspiel und slowenische
→ Lieder zu pflegen, eine bessere Organisation der
[kulturellen] Arbeit erfordert« (→ Chorwesen, →
Slo-
vanska čitalnica, →
Theater). Der erste Vereinspräsi-
dent war Andrej Rapold, vulgo Pasterk aus Vellach/
Bela. In den ersten Jahren nach der Gründung stand
das Laienschauspiel im Vordergrund, die ersten Thea-
terstücke mit religiösem, religiös-bildendem, humoris-
tischem oder bäuerlichem Inhalt wurden im Gasthaus
pri Bošteju in Eisenkappel/Železna Kapla und am Hof
vulgo pri Vinklnu in Leppen/Lepena aufgeführt. 1912
hatte der Verein 250 Mitglieder und es wurden zehn
Theateraufführungen dargeboten. Bald nach der Grün-
dung wurde ein gemischter Chor unter der Leitung
von Franc Haderlap, vulgo Potočnik, aus Koprein/
Koprivna gegründet, der 1912 am Chorwettbewerb in
Klagenfurt/Celovec den ersten Preis erhielt.
Zwischen 1914 und 1918 wurde die Tätigkeit des
Vereins unterbrochen, doch sofort nach Ende des Ers-
ten Weltkriegs wieder aufgenommen. In der Zeit um
die → Volksabstimmung 1920 wurde stark die politi-
sche Situation und die Frage der staatlichen Zugehörig- keit der Kärntner Slowenen diskutiert (→ Grenzfrage).
Auch in Eisenkappel/Železna Kapla erfuhren die
deutschnationalen Kräfte einen starken Aufschwung,
was zu einem Rückgang des slowenischen kulturel-
len und politischen Lebens führte (→
Assimilations-
zwang, → Deutschnationale Vereine, → Germanisie-
rung). Ende der 20er-Jahre des 20. Jh.s begannen Jurij
Pasterk, vulgo Tavčmanov, und Luka Kogoj, vulgo
Vegelnov, verstärkt junge Mitglieder zu werben. Das
Vereinsleben gewann schließlich 1927 eine neue Dyna-
mik mit der Aufführung des Stückes Miklova Zala von
Jakob → Sket, einem Gastspiel des Vereines → Trta
aus Sittersdorf/Žitara vas. 1930 wurde der Chor un-
ter der Leitung von Karl →
Prušnik, vulgo Velfl, aus
Lobnig/Lobnik wieder gegründet. Das Laientheater
belebten Anton Pavlič und Franc Weinzierl wieder.
Auf der Hauptversammlung im Jahre 1930 wurde der
Verein Slovensko katoliško izobraževalno [Katholischer
Bildungsverein] in Slovensko prosvetno društvo »Zarja«
[Slowenischer Kulturverein »Zarja«] umbenannt. Zum
Vorsitzenden wurde Mirko Piskernik gewählt, Se-
kretär wurde Karel → Prušnik, und France Pasterk
übernahm den damals neu gegründeten Tamburizza-
Chor (→ Tamburizzamusik).
Nach der Machtübernahme der Nazis beschäftigten
sich die slowenischen Kulturaktivisten vor allem mit
ethnopolitischen und sozialen Fragen. Die Partisanen-
bewegung in Kärnten/Koroška nahm 1942 (→ Depor-
tationen 1942) gerade von Eisenkappel/Železna Kapla
ihren Ausgang. Am Friedhof von Eisenkappel/Železna
Kapla liegen 120 PartisanInnen und AntifaschistInnen
begraben. Es starben über zwanzig aktive slowenische
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602