Seite - 1546 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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Zollfeld/Gosposvetsko polje
T. Torkar, Zollfeld/Gos-
posvetsko polje mit Maria
Saal/Gospa Sveta, Öl auf
Leinwand, 1983
Maria Saal/Gospa Sveta bzw. zu Klagenfurt/Celovec
gravitierte. Kranzmayer (1958) weist aufgrund sei-
ner Feldforschungsergebnisse eine Reihe von autoch-
thonen slowenischen Ortsnamen im nördlich, früher
germanisierten Teil des Feldes in der lokalen sloweni-
schen Mundart nach, d. h., dass er noch lokale Infor-
manten vorgefunden haben muss (→ Sprachenzählung,
→ Ortsverzeichnis 1918, → Germanisierung, → Kryp-
toslowenen). Darunter sind :
– Dellach (Altgemeinde Hörzendorf, heute St. Veit
an der Glan)/slm. Dolje.
– Hörzendorf (Gem.)/Nach Kranzmayer ist die
slowenische schriftsprachliche Bezeichnung Goricija
vas gänzlich verfehlt, da die slowenische mundartliche
Form Spôdnje Prêvare sei, d. h. wörtlich Unterprojern
nach dem nahe gelegenen Ort.
– Pflugern (Altgemeinde St.
Donat heute St.
Veit an
der Glan)/slm. Za Płûžah.
– Preilitz (Altgemeinde Hörzendorf)/slow. (nach
Kranzmayer womöglich konstruiert) Prevalje, da
wohl aus dem slowenischen prevalica »kleine Anhöhe«.
– Sankt Andrä (D., St. Donat/Šentdonat)/slow.
mundartlich Šent Andrež (normiert heute Šentandraž).
– St. Donat (Altgemeinde)/slow. nach Kukovica
Šentdonat, slow. mundartlich nach Kranzmayer Šent
Donât, verkürzt zu Šonât. (Der Autor des Lemmas
kannte in den 1980er-Jahren persönlich noch eine Per- son jüngeren Alters aus St. Donat, die Slowenisch ver-
stand und es notwendigerweise noch zu Hause gelernt
haben musste.)
– Projern (bei Hörzendorf)/slow. mundartlich Prê-
vare.
– Zweikirchen (Altgemeinde Hardegg, heute Lie-
benfels)/slow. nach Kukovica Pri Dveh Cerkvah, nach
Kranzmayer slow. konstruiert Dve Cerkvi, da slow.
mundartlich Cvankirhen.
– Willersdorf (Gemeinde Maria Saal/Gospa Sveta)/
slow. mundartlich Š(ent)Mihel (heute normiert
Šmihel) »eigentl[ich] Bezeichnung des unmittelbar
anschließenden Kirchendorfes, oder (von einem ein-
zigen, aber zuverlässigen Gewährsmann angegeben)
Štrebûncji …«.
Im Hinblick auf die frühe slowenische Sozialge-
schichte sind die → Edlinger der Gegend von Bedeu-
tung, wobei geografisch deren enge Verbindung mit
dem → Klagenfurter Feld/Celovško polje hervorsticht,
zumal der von ihnen getragene Inthronisierungsritus in
Blasendorf/Blažnja vas am Klagenfurter Feld/Celovško
polje seinen Ausgang nahm. Wadl weist nach, dass der
erst 1880 parzellierte Gemeinschaftswald am Christof-
berg/Krištofova gora, der zuletzt im gemeinschaftli-
chen Besitz von Bauern von beiden »Feldern« war, auf
Edlinger zurückzuführen ist (→ Edlinger-Gemein-
schaftswald). Zusammen mit der kirchenrechtlichen
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 3 : PO - Ž
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 566
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602