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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
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1552 Zvrhnjači wien wurden alle slowenischen Vereine verboten, das Vereinsgebäude in Keutschach/Hodiše wurde von der NSDAP besetzt. Von der →  Deportation am 14. April 1942 waren viele führende Vereinsmitglieder betroffen. Nach dem Krieg wurde der →  Kulturverein unter dem Namen Slovensko prosvetno društvo Zvezda [Sloweni- scher Kulturverein Zvezda] wieder gegründet. Lit.: J. Schöttl : Prosvetno društvo »Zvezda« Hodiše. In : KSK 1959. Celovec [1958], 61–64 ; Osemdeset let Slovenskega prosvetnega društva »Zvezda« v Hodišah. In : KK 1985, Celovec [1984], 123–125 ; U. Se- reinig : Sveti, sveti zvezda krasna … Geschichte des Slowenischen Kultur- vereines Zvezda. Zgodovina Slovenskega prosvetnega društva Zvezda. Keutschach/Hodiše 2011. KLA. Uši Sereinig Zvrhnjači, Einwohner der Gegend Faak am See/Bače und Malestig/Malošče (Finkenstein/Bekštanj). Quelle : Marlen Smole-Taupe, lokale Einwohnerin. Zweinamigkeit, mittelalterliche. Z. gab es überall, wo zwei Sprachen gesprochen wurden. Das können heute eine →  Standardsprache und ein →  Dialekt sein (Wien und Wean, Salzburg und Soizbuag). Die dialektale Aussprache oder Form der Namen wird seit Bestehen von Schriftsprachen meist nicht schriftlich verwendet (→  Standardsprache). In Regionen mit zwei verschiedenen Schriftsprachen werden die Aufschriften, besonders die topografischer Natur, seit dem 19. Jh. in beiden Namensformen notiert : Feistritz/Bistrica, Zau- chen/Suha. Dies galt seit 1849 bis 1918 in Österreich- Ungarn (auch in den →  Ortsrepertorien) und offiziell wieder seit dem Staatsvertrag von 1955 (→  Landes- verfassung 1849, →  Landeseinteilungs-Erlass [1 und 2]). Die Durchführung ist bis heute nicht im Sinn des Vertrags erfolgt, sondern nur restriktiv bei Ortstafeln (auf der Basis unterschiedlicher Berechnungsgrundla- gen, allerdings in Verfassungsrang, demnach nicht an- fechtbar, Stand 2012). Auch Gemeinde/občina, Bank/ banka, Schule/šola, Bahnhof/železniška postaja, Gast- haus/gostilna sind topografische Angaben und wurden in der Monarchie undiskutiert als solche behandelt. Eine besondere Bedeutung erhalten diese im Rahmen der Grundrechte. Z. hat es immer gegeben, nur wurde sie unterschiedlich praktiziert. Das Erste, was »Erobe- rer« machten, war die Änderung der Toponymie. Alles wird in die eigene Sprache umbenannt. Es gibt keinen Respekt für zweisprachige Endonyme. Es wird nur eine Namensform geduldet, um damit Herrschaft zu signa- lisieren. Die Kelten haben ihre Namen nicht schriftlich hinterlassen. Wir kennen sie nur aus römischen Latini- sierungen. Die Römer haben in ihrem Imperium erst- mals auf Intinerarien, auf Meilensteinen, in sonstigen Inschriften und Texten Namen schriftlich verwendet. Vieles haben sie neu gebaut und daher neu benannt : die castra, castella und municipia : Die Hauptstadt von Noricum mediterraneum hieß Municipium Claudium Virunum, obwohl es dort schon alte, anders benannte Siedlungen gab. Keltisches haben sie übernommen in den latinisierten →  Ortsnamen auf durum (Boiodurum/ Beiderwies in Passau), dunum (Cambodunum/Kempten), bona (Vindobona/Wien), magus (Gabromagus »Gams- feld« bei Windischgarsten), auch die (sprachlich, nicht etymologisch) keltischen →  Fluss- und →  Bergnamen wie Dravus, Murus, Aenus oder Alpes Carnicae sive Nori- cae. Die Flüsse waren lateinisch Maskulina (z. B. Mu- rus), im Slowenischen und Bairischen Feminina (Mura, die Mur). Man verwendete nur latinisierte Formen, die man auch deklinieren konnte. Ortsnamen wie Santicum, Saloca, Matucaio, Tartursanis, Stiriate sind Latinisie- rungen (uns unbekannter) keltischer Namen. Wie sie »im Volk« in der lingua vulgaris ausgesprochen wurden, kann man z. T. aus der →  Tabula Peutingeriana erraten. →  Salzburg hieß Ivavo (nicht mehr Ivavum), die Salz- ach Ivaro (nicht mehr Ivarus) : aus der keltisch-lateini- schen Zweinamigkeit wurde eine lateinisch-ladinische. Ebenso gingen die Baiern vor. Ladinische Namen wurden durch bairische ersetzt. Seit dem 8. Jh. werden ohne erkennbaren Grund das ladinische Ivavo durch Salzburg und Ivaro durch Salzach ersetzt. Anderer- seits wurden größere Orte an Flüssen auch baivarisiert : Ennsburg/Enns, Ybbsburg/Ybbs, Steyrburg (Stirapurc)/ Steyr. Kirchenorte in Pannonien, die um 860–865 von Salzburger Baumeistern erbaut wurden, wurden bai- risch benannt : Lindolveschirichun, Isangrimeschirichun, Beatuseschirichun ; auch die vielerorts neu errichteten Gutshöfe (996 in loco Niuuanhova dicto) oder die nach einer Person benannten Weiler mit dem im Bairischen beliebten und bis heute produktiven Morfem ing (Sig- harting, Wilhelming), das ursprünglich auf lateinisch inus (Ursus > villa ursina) und ladinisch in (Üršin, heute Irsching) zurückgeht. Der Großteil alter ing-Namen im pagus Ivari (in Bayern, Salzburg, Oberösterreich) geht auf das Ladinische zurück. Die Namen der Orte in der regionalen lingua vulgaris sind nicht erwähnt. Gerade in Pannonien, wo Slowenisch gesprochen wurde, muss es auch slowenische Namen für die bairischen Neube- nennungen gegeben haben. Wir wissen nicht, wie die
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
3 : PO - Ž
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
566
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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