Seite - 21 - in Persönlichkeiten Hagen - Bedeutende Persönlichkeiten und Begebenheiten im ehemaligen Landgut/Schloss Hagen bei Linz

21 14.) 30. April 1605: Anwesenheit mehrerer Erzherzöge 97 Als am 30. April 1605 mehrere Erzherzöge - Matthias, Albrecht VII. (Söhne Kaiser Maximilians II.), und die Brüder Ferdinand und Leopold ( Söhne des Erzherzog Karl von Innerösterreich) in Linz weilten, um die Nachfolge Ks Rudolfs II. durch seinen Bruder EH Matthias zu besprechen und zu regeln, richtete Barbara Bischoff ein Fest im Schloss Ha- gen aus. Dies geht aus einem Vermerk der „Haggnchronica“ hervor. Barbara Bischoff dürfte dabei durch persönliche Kontakte ihre erbetene Freisitzerhebung vorangetrieben, mög- licherweise sogar bereits zugesagt bekommen haben. 98 In diesem Zusammenhang mag wohl folgende Aussage zu beurteilen sein: Gemeinsam mit anderen Mitbesitzern verkaufte „Barbara Bischoffin zum Haggen“, am 12. Mai 1606 zu Linz zwei Häuser in der Stadt am Platz bei dem oberen Stadttor am Eck an Hanns Kümmerl. Dabei wird sie bereits mit dem Titel „zum Haggen“ bezeichnet, welcher ihr erst ab der für 6. August 1609 anberaumten Edelsitzerhebung offiziell zugestanden wäre. 99 15.) 1612 und 1626 : Johannes Kepler 100 In der Zeit von Keplers Umzug nach Linz muss er, vermutlich über religionsspezifische Beziehungen zu lutherischen Adeligen, mit Barbara Bischoff vom Haggen Bekanntschaft geschlossen haben, denn sie überließ ihm für seinen Hausstand in Linz Kasten, Truhe und einige andere Möbelstücke aus ihrem Schloss. Dieses Hagen´sche Mobiliar wurde wahrscheinlich in seine erste Wohnstatt im Schulgebäude, dann in jene im Weingarten, Hirschgasse, gebracht und vermutlich beim erneuten Wohnungswechsel in die Hofgasse. Erst 1625 wird das Haus in der Rathausgasse Nr. 5 erwähnt. 101 Zu Kepler: Er war Astronom und Mathematiker, geb. 27. Dezember 1571 in Weil der Stadt, Württemberg, gest. 15. November 1630 zu Regensburg. Kepler studierte Theologie, Mathematik und Astronomie in Tübingen, übernahm noch vor der Erreichung des Magister-Grades die Stelle als Professor an der protestantischen Stiftsschule in Graz und als Landschaftsmathematiker. Bis zu seiner Hochzeit lebte er dort im Gebäude der Stiftschule. Am 27. April 1597 heiratete er Barbara Müller, die zweimal verwitwete Tochter eines reichen Mühlenbesitzers und zog mit ihr in die Stempfergasse. Beide Sprösslinge aus dieser Ehe verstarben im Kindesalter. 97 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10. Schäffer, Khueperger. Schäffer, GHft Hagen, Bd. I, Bischoff. Ks Maximilian II. war 1576 verstorben. 98 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10. Bereits Aspernig hatte richtigerweise angenommen, dass persönli- che Beziehungen zur Erhebung geführt hätten. Aspernig Walter, Geschichte des Landgutes Hagen bei Linz. HistJbL, 1971; 49. Lehr, LandesChronik OÖ, 118. Vgl Wehner Johanna, Maria von Bayern. Ihr Leben bis zum Tod ihres Gemahls. Dissertation, Graz, 1965; Tafel zur Genealogie, 197. Ferdinand (geb. 9. Juli 1578, gest. 15. Februar 1637) und Leopold (geb. 9. Oktober 1586, gest. 13. Sept. 1632). Bei Ferdinand handelte es sich um den späteren Ks Ferdinand II. Wehner, Maria von Bayern, 117, 123. 99 AStL, LR C III D 1; B II J 97 /260; 102/264. Dat. 6. August 1609, Erhebung des Haken, 2 koll. Abschriften, OÖLA, A Stbg, Urk. Nr. 3740, 3835. HHStA Wien, Reichsregister Ks Matthias, 12, fol. 303 f. Aspernig, Hagen, 49, 72. 100 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10. Lehr, LandesChronik OÖ, 121 ff. Internet, Kepler, und www.nasa.gov/mission_pages/Kepler..., :Weltraumteleskop Kepler, Sonnensysteme Kepler-62 und -69. 101 Lehr, LandesChronik OÖ, 123.