Seite - 87 - in Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
Bild der Seite - 87 -
Text der Seite - 87 -
87
Negative Beziehungsaspekte und
gesundheitliche Ungleichheiten
Philip Adebahr
Überblick
• Negative Beziehungsaspekte werden definiert als interpersonelle Ver-
bindungen zwischen zwei Personen, die von Ego als belastend wahr-
genommen werden. In der Forschung müssen handlungsorientierte,
einstellungsorientierte und strukturorientierte Ansätze differenziert werden.
• Stress und Gewalt (körperlich), geringerer Selbstwert und Depression
(psychisch) und verändertes Gesundheitsverhalten sind potenzielle
gesundheitliche Folgen negativer Beziehungsaspekte. Ob negative
Beziehungsaspekte zudem auch gesundheitsförderlich Effekte erzielen
(salutogene Perspektive) und inwiefern die Gesundheit umgekehrt auch
auf die Entstehung negativer Beziehungsaspekte Einfluss nimmt, bleibt
Gegenstand zukünftiger Forschung.
• Es bestehen mehrere theoretische Konzeptionen, um den Zusammen-
hang zwischen sozioökonomischem Status (SES) und negativen
Beziehungsaspekten zu erklären. In diesem Beitrag werden der Diskri-
minierungs-, der Ressourcen- und der Sozialisationsansatz aufgegriffen
und mit empirischen Befunden unterlegt.
• Um den Zusammenhang aller drei Aspkete (zwischen SES, Gesundheit
und negativen Aspekten sozialer Beziehungen) hinlänglich zu klären,
bedarf es weiterer Forschung auch in Richtung einer salutogenen Pers-
pektive und der Wirkrichtungen der Zusammenhänge.
© Der/Die Herausgeber und der/die Autor(en) 2020
A. Klärner et al. (Hrsg.), Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten,
https://doi.org/10.1007/978-3-658-21659-7_5
P. Adebahr (*)
Chemnitz, Deutschland
E-Mail: philip.adebahr@soziologie.tu-chemnitz.de
zurück zum
Buch Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung"
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Eine neue Perspektive für die Forschung
- Titel
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
- Untertitel
- Eine neue Perspektive für die Forschung
- Autoren
- Andreas Klärner
- Markus Gamper
- Sylvia Keim-Klärner
- Irene Moor
- Holger von der Lippe
- Herausgeber
- Nico Vonneilich
- Verlag
- Springer VS
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-21659-7
- Abmessungen
- 14.5 x 21.0 cm
- Seiten
- 436
- Kategorie
- Medien
Inhaltsverzeichnis
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
- Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
- Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
- Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
- Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
- Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
- Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
- Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
- Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
- Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
- Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
- Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
- Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
- Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369