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vom 21.02.2022, aktuelle Version,

Marika Lichter

Marina Lichter (2014)

Marika Lichter (* 24. Oktober 1949 in Wien als Mariza Lichter) ist eine österreichische Sängerin, Schauspielerin, und Musikmanagerin.

Leben und Leistungen

Die Tochter eines polnischen Vaters und einer ungarischen Mutter, beide Holocaust-Überlebende, begann ab ihrem 3. Lebensjahr Klavier zu spielen und Tanzunterricht zu nehmen. Ab dem 12. Lebensjahr nahm sie Klavierunterricht am Konservatorium der Stadt Wien, ab dem 14. Lebensjahr Gesangsunterricht unter Alice Gross-Jiresch. Nach dem Abschluss mit Diplom in Operngesang folgten weitere Studien bei Ruthilde Boesch.

Im Jahr 1969 belegte sie hinter Angela Deloni und den Milestones den dritten Platz in der nationalen Ausgabe des Talentebewerbs Show-Chance, den sie dann auch bei der internationalen Ausgabe in Mainz im selben Jahr erreichen konnte.

Nach ihrem Theaterdebüt 1972 stand sie als Operettensoubrette im Wiener Raimundtheater mit Theatergrößen wie Attila Hörbiger, Elfie Mayerhofer und Else Rambausek in zahlreichen Operettenproduktionen wie z. B. als Adele in der Fledermaus von Johann Strauss, als Juliette in Franz Lehárs Graf von Luxemburg, als Riquette in Paul Abrahams Viktoria und ihr Husar, als Berta Fliederbusch in Ziehrers Die Landstreicher, als Franzi in Wiener Blut von Johann Strauss und in vielen anderen Rollen auf der Bühne. Gastspiele führten sie z. B. an das Theater des Westens Berlin, wo sie 1973 mit Marika Rökk in Die Csardasfürstin zu sehen war. Von 1978 bis 1979 wirkte sie am Theater an der Wien in einer ihrer ersten großen Rollen im Musical Mayflower mit. 1977 debütierte sie am Theater an der Wien in der deutschsprachigen Erstaufführung des französischen Musicals Mayflower u.A. mit Christoph Waltz und wirkte bereits mit einer ihrer ersten großen Rollen, der Dolly in Die Gräfin vom Naschmarkt mit Marika Rökk, Bert Fortell, Eric Pohlmann und Harald Serafin, 1978/1979 im Theater an der Wien in einer Welturaufführung mit. Im Anschluss daran, 1979, folgte eine weitere Welturaufführung im Theater an der Wien, die von Marcel Prawy moderierte Robert-Stolz-Revue, mit der sie 1980 auch beim Gastspiel im Theater des Westens in Berlin einen Monat lang zu sehen war.

Von 1988 bis 1991 spielte sie in Les Misérables am Raimundtheater, Into The Woods im International Theatre, Herr Puntila und sein Knecht Matti bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf und Pariser Leben bei den Sommerspielen Melk mit.

Im Musical Elisabeth stand sie 1992 bei der Uraufführung im Theater an der Wien als Ludovika und Frau Wolf auf der Bühne (dem von ihr gemanagten Uwe Kröger gelang damals mit der Rolle des Todes der endgültige Durchbruch). Der Regisseur dieser Produktion war Harry Kupfer.

In der TV-Kinderserie Die Rätselburg von Thomas Brezina spielte sie von 1997 bis 2002 in über 50 Folgen die Lady Huberta von Humpelstein. Bei der Eröffnung der Seebühne Klagenfurt wirkte sie 1997 in der Show That’s Musical gemeinsam mit Uwe Kröger, Viktor Gernot und Ute Gfrerer mit. Bei den Seefestspielen Mörbisch war sie 1998 in Der Vogelhändler als Adelaide zu sehen und zu hören.

Von 1998 bis 1999 moderierte sie ihre eigene Esoterik-Fernseh-Show. Bei den Maria Enzersdorfer Sommerspielen 2000 wirkte Lichter in dem Stück Nur Ruhe! mit. Sie spielte 2002 bei den Sommerspielen in Laxenburg die Posse Don Giovannis amouröses Abenteuer. Ein Jahr später trat sie in Faust frei nach Goethe auf. Auch im Fernsehen war sie von 2003 bis 2004 aktiv, wo sie die Hauptjurorin der 2. Staffel bei der Castingshow Starmania war.

Zusammen mit Pia Douwes, Uwe Kröger, Viktor Gernot und Anna Maria Kaufmann ging Marika Lichter 2004 mit der Produktion Musical Moments auf Tournee. Im Juli und August 2005 gastierte sie in Laxenburg in der Uraufführung Der Diener dreier Herren als Seraphine. Marika Lichter tanzte in der 1. Staffel der österreichischen Tanz-Fernsehshow Dancing Stars 2005 mit dem Tanzprofi Andy Kainz. Im Finale gewann sie mit ihrem Tanzpartner gegen Toni Polster und Michaela Heintzinger. Ihr Preisgeld als „Dancing Star“ spendete sie an Licht ins Dunkel.

Am Stadttheater in Klagenfurt spielte sie von Dezember 2005 bis Jänner 2006 und im Juli 2006 Jacks Mutter in Into the woods. Bei den Sommerspielen in Laxenburg 2006 wirkte sie in Der eingebildete Kranke in der Rolle der Belinde mit. Im Juli und August 2006 spielte sie die Rolle der Gräfin Stasa Kokozow in Der Graf von Luxemburg bei den Seefestspielen Mörbisch. Im September 2006 fand die Premiere des Stückes Csaterberg von Angelika Messner in Oberwart statt. Unter der musikalischen Leitung von Christian Kolonovits standen u. a. Willi Resetarits und Wolfgang Ambros neben Marika Lichter auf der Bühne, welche die weibliche Hauptrolle verkörperte.

Im März und April 2007 präsentierte sie die neue TV-Show Ich bin sexy in fünf Folgen auf ATV. Im Sommer 2007 war sie wieder in Laxenburg, diesmal als Elsa von Laxenburg in der Uraufführung von Lohengrin von Laxenburg zu sehen. Mit 6. September 2007 übernahm Marika Lichter die Rolle der Mrs. van Hopper in dem Musical Rebecca von Sylvester Levay und Michael Kunze am Raimundtheater.

Im Sommer 2008 gastierte Marika Lichter erneut in Laxenburg. Wieder mit Adi Hirschal als Partner gab es Viel Lärm um Nichts frei nach Shakespeare.

Im Sommer 2009 spielte sie ebendort in Opfer in der Unterwelt, wieder eine Uraufführung von Susanne Wolf, und im Sommer 2010 in Der stürmische Sturm. Im Sommer 2011 feierte sie wiederum in der Posse Der listige Herr Odysseus ihr 10-jähriges Jubiläum in Laxenburg.

Von Juni 2012 bis April 2013 übernahm Marika Lichter die Hauptrolle der Mutter Oberin in der Produktion NON(N)SENSE in den Wiener Kammerspielen der Josefstadt.

Der Wiener Musicalsommer 2012 im Arkadenhof des Wiener Rathauses, eine Produktion der Agentur Glanzlichter, wurde im August auf Anhieb zum Erfolg. Maya Hakvoort, Jan Ammann, Oliver Arno, Marika Lichter und die Absolventen und Studierenden der Musical Akademie Graz, begleitet vom Orchester Herwig Gratzer, rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.

Ab Juni 2013 war sie in München bei Proben für die Herbstproduktion des Staatstheaters am Gärtnerplatz Der Mann von La Mancha, die im Oktober 2013 zu sehen war.

Im März und April spielte sie in der Broadway-Komödie Otello darf nicht platzen im Wiener Akzent Theater, seit September 2014 bis Mai 2015 war sie erneut in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt in der neuen Produktion, der Weltpremiere SCHÖN, SCHÖN, SCHÖN von Franz Wittenbrink zu sehen.

Im März 2015 übernahm Marika Lichter zudem in Willy Russels Musical Blutsbrüder beim erfolgreichen 1. Musicalfrühling Gmunden die Rolle der Mrs. Lyons.

Im Oktober 2015 war sie gemeinsam mit den Spitzen des deutschsprachigen Musicals Solistin bei den Jubiläumskonzerten der Vereinigten Bühnen Wiens anlässlich 50 Jahre Musical in den Vereinigten Bühnen Wien.

Im März 2016 war Marika Lichter erneut beim Musicalfrühling in Gmunden im Musical Der geheime Garten als Mrs. Medlock zu sehen.

Marika Lichter gab ihr Debüt am großen Haus des Theaters in der Josefstadt im September 2018. In der Uraufführung des neuesten Werks von Daniel Kehlmann Reise der Verlorenen verkörperte sie eine jüdische Sängerin an Bord der „St. Louis“ auf ihrer Irrfahrt durch die Weltmeere.

Im Frühjahr/Sommer 2019 war sie im New Stage Theatre in Geislingen (Stuttgart) als Frl. Schneider in Cabaret zu sehen.

Im Herbst 2020 kehrte Marika Lichter wieder in die Kammerspiele der Josefstadt zurück. Erfolgsautorin Susanne Wolf schrieb für sie den Abend Kein Blattl vor'm Mund mit den berühmten Liedern und Chansons von Gerhard Bronner.

Seit Sommer 2017 ist Marika Lichter Intendantin des neu gegründeten Musicalsommers Winzendorf. Die erste Produktion war die österreichische Erstaufführung des Musicals Zorro mit der Musik der Gypsy Kings. 2018 feierte das Bolland & Bolland-Musical 3 Musketiere Erfolge, in der weiblichen Hauptrolle war Zoe Straub zu sehen. 2019 stand Carmen als deutschsprachige Erstaufführung am Programm, das ebenfalls zum großen Erfolg wurde. In der Titelrolle stand Ana Milva Gomes auf der Bühne.

Privates

Lichter ist geschieden und hat einen Sohn.

Soziales Engagement

Seit 1990 ist Marika Lichter als Geschäftsführerin für den vom damaligen Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky gegründeten Gemeinnützigen Verein – Wider die Gewalt verantwortlich und hat in dieser Zeit mehr als 3,2 Millionen Euro für Vereine, die sich dem Schutz der Betroffenen widmen, eingenommen. Seit 2015 gibt es die „Wider die Gewalt“-Gala auch in Tirol. Zahlreiche in- und ausländische arrivierte wie auch junge Künstler stellen sich einmal im Jahr bei der großen Gala in den Vereinigten Bühnen Wien unentgeltlich in den Dienst der guten Sache. Im November 2009 wurde Marika Lichter dafür bei der 20. Gala „Wider die Gewalt“ auf der Bühne des Ronachers von der Stadt Wien mit dem Goldenen Rathausmann ausgezeichnet.

Dreizehn Jahre lang fand die die Nacht der Wiener Wirtschaft im Rathaus statt, moderiert und mit organisiert von Marika Lichter, ebenfalls zugunsten des Gemeinnützigen Vereins Wieder die Gewalt und von 2005 bis 2011 die Palazzo Charity Gala.

Die Gala Wider die Gewalt in Innsbruck ging bereits fünfmal über die Bühne, die erfolgreiche Serie Kabarett gegen Gewalt fand am 17. Februar 2019 in der CasaNova bereits zum 6. Mal in Wien statt.

Seit 2018 hat Marika Lichter mit ihrer Agentur auch die Organisation des traditionsreichen Juristenballs übernommen, bei dem auch alljährlich eine Tombola zugunsten des Gemeinnützigen Vereins – Wider die Gewalt stattfindet.

Erfolge

Lichters Schallplatten- und CD-Aufnahmen wurden in Österreich, Europa und Südamerika veröffentlicht. Sie war Teilnehmerin bei internationalen Festivals wie z. B. Rio de Janeiro, Caracas, Mexiko-Stadt, Havanna, Athen. Sie sang neben ihren Theaterauftritten fünf Jahre in Gerhard Bronners Cabaret Fledermaus und war Gast in Fernseh-Shows und Serien Strauss Dynasty, Calafati Joe oder Schlosshotel Ort u. a. Ihre neue CD zeitlos erschien im November 2006.

Diskografie

  • Adieu (1969)
  • Ich hab einen Kummer (1970)
  • Wieder / Tu nicht so (1970)
  • Ungeküßt / Männer sind so
  • Dann wird es wieder schön sein / Allein
  • CD Musik ist Trumpf (2006) nur 3 Titel: Musik ist Trumpf / Spiel noch einmal für mich, Habannero / Tipipipitipso

Auszeichnungen

Publikationen

  • Mut kann man nicht kaufen. Das war's noch lange nicht, Ueberreuter-Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-8000-7684-0
Commons: Marika Lichter  – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien für Marika Lichter Rathauskorrespondenz vom 3. Mai 2006 (Abgerufen am 14. Juni 2010)
  2. Marika Lichter – Wien Geschichte Wiki. Abgerufen am 16. Juli 2020.
  3. Vorarlberger Nachrichten: Ehrenzeichen für Lichter. Artikel vom 9. Juni 2017, abgerufen am 9. Juni 2017.