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vom 17.02.2021, aktuelle Version,

Murberge

Murberge
(Tamsweg-Seckauer Höhenzug, Stolzalpenzug)
Höchster Gipfel Gstoder (2140 m ü. A.)
Lage Steiermark und Salzburg, Österreich
Teil von Niedere Tauern, Zentrale Ostalpen (Zentralalpen)
Einteilung nach Landschaftsgliederung der Steiermark Z.1
Murberge (Steiermark)
Koordinaten 47° 10′ N, 14° 15′ O
dep2
f1
p1

Die Murberge (auch Tamsweg-Seckauer Höhenzug oder Stolzalpenzug) sind ein rund 60 Kilometer langer Gebirgszug der Zentralalpen. Sie bilden den Übergang der Niederen Tauern zu den Gurktaler Alpen und befinden sich in den österreichischen Bundesländern Salzburg und Steiermark. Die höchste Erhebung ist mit 2140 m ü. A. der Gstoder im kleinen salzburgischen Teil.

Lage und Landschaft

Die Murberge erstrecken sich von Tamsweger Becken bis zum Judenburg-Knittelfelder Becken bei Zeltweg. Sie sind Zug mit inneralpinem Mittelgebirgscharakter, der die Mur im engen Oberen Murtal im Lungau und der Obersteiermark nördlich begleitet. Sie werden durch markante Tiefenlinien gegliedert, und sind damit eine Aneinanderreihung mehrerer Bergstöcke.

Einordnung, Abgrenzung und benachbarte Gebirgsgruppen

Die Bezeichnung Murberge[1][2] ist nicht ortsüblich, wurde aber schon im 19. Jahrhundert verwendet.[3] Der Name Tamsweg-Seckauer Höhenzug geht auf Böhm (1887) zurück,[4] Strzygowskj prägte 1951 den Namen Stolzalpenzug.[5]

Die Nordgrenze[1][2] bildet das Murparalleltal, ein unvollständiger Talzug, der sich fast von den hohen Tauern bis über den Semmering hinaus nördlich der Mur-Mürz-Furche erstreckt. Es verläuft hier:[6]

Tamsweg an der Mur – Leißnitzbach über Sauerfeld – Schwarzenbichl (Sattel von Seetal, ca.   1240 m) – Seetaler Bach (Rantental) – Talquerung am Rantenbach bei Ocherling [7] – Künstenbach bis Schöder – Schöderbach bis St. Peter am Kammersberg – Urtlbach – Kammersberger Höhe (Buttererkreuz   1072 m ü. A.) – Eselsbergbach bis Oberwölz – Schöttlbach – Salchauer Bach – Sattel beim Dürregger (ca.   1225 m) – Raggasbach – Schönbergerbach – Hocheggersattel  ( 1318 m ü. A.) – Gföllbach – Blahbach – Unterzeiring im Pölstal

Die Südabgrenzung bildet die Mur, aufwärts ab Zeltweg.

Salzburgerseits wird im Westen auch der untere Thomatalbach als Südgrenze gesehen (Murtal von St. Margarethen im Lungau bis Tamsweg als Nordgrenze), womit der Schwarzenberg (Hochkopf 1779 m ü. A.) nördlich Thomatal noch dazugehört;[2] dieser Berg wird, weil südlich der Mur liegend meist schon zu den Nockbergen der Gurktaler Alpen gerechnet. Steirischerseits zieht man die Grenze nicht über Schwarzenbichl (Seetal), sondern nördlicher Prebersee (Prebersattel 1527 m ü. A.) – Rantenbach (Krakautal) – Krakauebene – Künstenbach;[1] damit fällt der Überling-Höhenzug (Weidschober 1709 m ü. A.) noch in die Gruppe.

In der Landschaftsgliederung der Steiermark bilden sie eine der Untergruppen der Zentralalpen (Z.1), und sind nicht den Niederen Tauern (NT) zugeordnet, deren Vorlagerung zu bilden. Auf die Zugehörigkeit zum Kärntner Mittelgebirge (Gurktaler Alpen und angrenzende Gruppen), nicht den Tauern, wies schon Johann Sölch 1928 in seiner Landschaftsgliederung hin.[8] Trotz ihrer landschaftlichen und geologischen Eigenständigkeit werden die Murberge in orographischen Gliederungssystemen (wie der AVE) den nördlich angrenzenden Tauerngruppen zugeteilt: Sie sind durch mehrere Durchbruchstäler gegliedert, insbesondere der Wölzer Bach als Trennung von Schladminger Tauern nordwestlich und Wölzer Tauern nordöstlich ordnet sie orographisch jeweils diesen beiden Gruppen zu.

Ganz im Osten grenzt an der unteren Pölsen der Gaaler Höhenzug der Seckauer Alpen an. Ganz im Westen stoßen die Murberge bei der Grenzziehung bei St. Margarethen auch an den Hochfeindzug, den Südwestausläufer der Radstädter Tauern.

Ortsüblich werden auch die Berge südlich der Mur zu den Murbergen gerechnet (Murauer Alpen im weiteren Sinne), das umfasst insbesondere die Metnitzer Berge (Mur aufwärts bis Stadl/Flattnitzer Höhe) und teils auch die nördlichen Nockberge der Gurktaler Alpen, im Allgemeinen aber nicht die Seetaler Alpen südöstlich (Mur bis Teufenbach/Neumarkter Sattel).[9] Eingeschränkter ist der Begriff der Murauer Berge nach Trimmel.

Gliederung und Gipfel

Gstoder, Gipfelflur
Pleschaitz

Die Gruppe zerfällt an Rantenbach, Katschbach und Wölzer Bach und mit der Abgrenzung bei St. Margarethen auch der Mur, die jeweils Nordwest nach Südost durchbrechen, in mehrere Massive. Die wichtigsten Gipfel der Murberge von West nach Ost:

Name Land Höhe Gruppe Zuordnung auch
Hochkopf Salzburg 1779 Schwarzenberg Gurktaler Alpen: Nockberge
Lasaberg Salzburg 1935 Gstoder
Wengerkopf Salzburg/Steiermark 1797 Überling-Zug Schladminger Tauern: Preber-Gruppe
Weidschober Salzburg/Steiermark 1789 Überling-Zug
Gstoder Salzburg/Steiermark 2140 Gstoder Schladminger Tauern: Preber-Gruppe
Kramerkogel Steiermark 1802 Gstoder
Stolzalpe Steiermark 1817 Stolzalpe Schladminger Tauern: Knallstein-Gruppe
Pleschaitz Steiermark 1797 Pleschaitz Wölzer Tauern: Schoberspitzengruppe
Bocksruck Steiermark 1763 Bocksruck Wölzer Tauern: Pusterwalder Berge
Schwarzkogel Steiermark 1627 Bocksruck
Habring Steiermark 1497 Bocksruck

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Gerhard Karl Lieb: Eine Gebietsgliederung der Steiermark aufgrund naturräumlicher Gegebenheiten. In: Mitteilungen der Abteilung Botanik des Landesmuseums Joanneum Graz 20 (1991), S. 23, ganzer Artikel S. 1–30, zobodat.at [PDF]
  2. 1 2 3 Erich Seefeldner: Salzburg und seine Landschaften. 1961, Verlag Das Bergland-Buch, S. 335 und 350.
  3. So etwa Albrecht Penck, Eduart Brückner: Die Alpen im Eiszeitalter. Leipzig (1901), 2. Auflage 1909, S. 1126
  4. August von Böhm: Einteilung der Ostalpen. In: A. Penck (Hrsg.): Geographische Abhandlungen. Band 1. Eduard Hölzel, Wien 1887 (1 mehrfarb. Karte 1:1.000.000). Überarbeitet Carl Diener: Der Gebirgsbau der Westalpen. Tempsky/Freytag, Prag 1891.
  5. W. Strzygowskj: Die Einteilung der Ostalpen in Berggruppen und Tallandschaften. In: Geographische Studien (Festschrift J. Sölch). Wien 1951, S. 167–183.
  6. Verlauf folgt GIS-Steiermark, siehe Z.1 Murberge. umwelt.steiermark.at → Landschaftsgliederung.
  7. Die Gebirgsgruppengliederung nach Trimmel zieht die Grenze hier RantenbachKrakaudorf, sodass der Kalvarienberg (1306 m ü. A.) in die Murauer Berge fällt.
  8. Johann Sölch: Die Landformung der Steiermark. Leuschner & Lubensky, Graz, 1928 (Buchbesprechung in: Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft Bd. 72, 1929, S. 405 f, eReader, ANNO).
  9. Im 19. Jh. gab man die Murauer Alpen nur südlich der Mur in den östlichen Gurktaler Alpen, höchste Erhebung Kuhalpe (Grebenzen 1892 m); die Nockberge (westliche Gurktaler Alpen) hießen Stang-Alpen oder Kremser Alpen;
    Heinrich Beitzke: Die Alpen, ein geographisch-historisches Bild. Verlag C. F. Post, 1843, Kärnthnisch-steyrische Alpen, S. 654 ff (Google eBook, vollständige Ansicht);
    Murauer Alpen. In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 559 (auf zeno.org).