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Cottage#

Das deutsche Wort für Bauernhaus bezeichnet in Wien ein Villenviertel. In der Hochgründerzeit, als die spekulative Bautätigkeit, angeheizt durch die Euphorie des Weltausstellungsjahres 1873 einen Höhepunkt erreichte, suchte der Wiener Cottage Verein nach Alternativen. Einfamilienhäuser mit Gärten sollten mehr Lebensqualität bieten als die Mietwohnungen in den massenhaft entstehenden "Zinskasernen". Nach dem Tod des Initiators, Heinrich Ferstel (1828-1883) übernahm Dombaumeister Friedrich Schmidt (1825-1891) die Leitung des Wiener Cottage-Vereins. Seine Mitglieder engagierten sich auch für die Anlage des Türkenschanzparks.

Das Währinger Cottage umfasst eine Fläche von 64 Hektar mit 350 Häusern in 16 Gassen: Schon im ersten Jahr (1873/74) entstanden 50 Häuser. Anfangs waren die Grundrisse einfach, später wurden die Villen immer repräsentativer. Prominente Künstler und Wissenschafter waren unter den Bauherren. Außerdem entstanden größere Mietvillen und ein Sportplatz zum Eislaufen, Radfahren und Tennisspielen mit eigenem Clubhaus. Währing wurde zum Vorbild für Cottageanlagen im 12., 13. und 14. Bezirk. Die Erfahrungen des Vereins beeinflussten auch die Wiener Bauordnung.

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