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Herzogseinsetzung (Kärnten)#

Diese für die Rechtsgeschichte einzigartigen Zeremonien bei der Inthronisation eines neuen Herzogs in Kärnten begannen beim Fürstenstein, einem antiken Säulenfragment im Bereich der karolingischen Pfalz Karnburg. Eine erste ausführliche Beschreibung der Zeremonien erfolgte durch Johann von Viktring im Zusammenhang mit der Einsetzungsfeier von Graf Meinhard II. von Tirol 1286 als Herzog von Kärnten. Demnach wurde der neue Herzog durch den Herzogbauer (einen ländlichen Freisassen) in slawischer Sprache befragt, wer er sei, ob er ein gerechter Richter sein wolle und ob er ein Bekenner und Verteidiger des christlichen Glaubens sei.

Auf dem Herzogstuhl auf dem Zollfeld erfolgte die Eidleistung, die Bestätigung der Rechte und Freiheiten, die Bestätigung oder Neuvergabe von Lehen sowie der eigentliche Huldigungsakt für den neuen Kärntner Herzog. Urkundlich erstmals belegt ist die Inthronisation von Herzog Hermann aus dem Hause der Sponheimer 1161. Zahlreiche Kärntner Herzöge haben sich diesem Akt am Herzogstuhl unterzogen: Überliefert ist die Einsetzungszeremonie mit dem Huldigungsakt am Herzogstuhl von Meinhard von Tirol (1286), den Habsburgern Otto (1335), Albrecht (1342), Rudolf IV. (1360) und Ernst von Innerösterreich (1414).

Die Feierlichkeiten für Herzog Ernst 1414 waren von besonderer Bedeutung: Er war der letzte Habsburger, der sich der komplexen Zeremonie in ihrer historisch verbindlichen Abfolge unterzog, dem bäuerlich-demokratischen Brauch am Fürstenstein in Karnburg, dem feierlichen Hochamt in der Kirche von Maria Saal und schließlich dem Lehens- und Huldigungsakt am Herzogstuhl auf dem Zollfeld. Auf dem Herzogstuhl ließen sich noch die Erzherzöge Karl (1564) und Ferdinand (1597) persönlich huldigen. Letztmals haben sich Ferdinand III. und Ferdinand IV. in den Jahren 1631 bzw. 1651 diesen Zeremonien unterzogen, allerdings nicht mehr persönlich, sondern durch bevollmächtigte Vertreter. Danach fanden die Erbhuldigungen nicht mehr am Herzogstuhl auf dem Zollfeld, sondern im Landhaus in Klagenfurt statt. Mit Kaiser Karl VI., der sich 1728 im Großen Wappensaal des Landhauses in Klagenfurt von den Landständen als letzter Habsburger huldigen ließ, fand diese Tradition der Herzogseinsetzung ihr Ende.


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