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Murau#

Wappen - Murau
© Verlag Ed. Hölzel, Wien

Bundesland: Steiermark
Bezirk: Murau
Einwohner: 3.448 (Stand 2023)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 829 m
Fläche: 76,63 km²
Postleitzahl: 8850
Website: www.murau.gv.at
Mit 1.1.2015 wurde im Rahmen der Gemeindestrukturreform des Landes Steiermark die Gemeinde Murau mit
den Gemeinden Laßnitz bei Murau, Stolzalpe und Triebendorf zusammengeschlossen. Die Gemeinde führt weiterhin den Namen Murau.


Die Stadt Murau, Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks, ist der Hauptort des obersteirischen Murtals.

Stadtansicht Murau
Stadtansicht
© Stadtgemeinde Murau
Das Gebiet wurde schon in der Bronze- und Römerzeit besiedelt, erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort "Murove" ) 1250.

Als Erbauer der Burg und Gründer der Stadt Murau gilt der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein (ca. 1200 bis 1275), dessen Familie bereits die namensgebende Burg Liechtenstein östlich von Judenburg und die Frauenburg bei Unzmarkt besaß. Die Familie der Liechtensteiner hatte Murau über Jahrhunderte inne und gehörte zu den einflussreichsten Ministerialen in Österreich.

Murau, Friesachertor
Friesachertor
© Stadtgemeinde Murau
Murau erhielt bereits 1298 das Stadtrecht, war im Mittelalter Umschlagplatz für Eisen und Salz und entwickelte sich - dank der guten Handelswege - sehr erfolgreich. 1366 wurde eine Stadtmauer mit 7 Toren (davon sind heute noch das Friesachertor und Gissübeltor erhalten) errichtet, es gab bereits eine Bürgerwehr (die allerdings erst 1718 als Bürgermiliz urkundlich erwähnt ist).

1495 begann die Bierbrauerei, die es bis heute in der Stadt gibt (seit 1910 ist die Brauerei ein genossenschaftlich geführtes Unternehmen).

Als der letzte Liechtensteiner 1580 starb, gingen Burg und Herrschaft Murau an die Witwe Anna Neumann über, die später den Reichsgrafen Georg Ludwig zu Schwarzenberg heiratete. Dieser ließ nach ihrem Tod die alte Burg abtragen und von 1628 bis 1643 zu einem vierflügeligen Renaissancebau mit schönem Arkadenhof erbauen – das heutige Schloss Obermurau, das sich noch immer im Besitz der Familie Schwarzenberg befindet.

Murau blieb zwar von den Türken verschont, entging aber später nicht den napoleonischen Kriegen - 1897 und 1809 zogen die Franzosen plündernd durch die Gegend. (Dieser Zeit verdankt Krakaudorf angeblich den Beginn seiner Schützengarde, weil einer der französischen Soldaten in der Krakau geblieben ist.)

Murau ist heute Schul- und Geschäftsstadt; daneben spielt der Sommer- und Wintertourismus in wichtige Rolle; die Region Murau gilt als Holzregion Österreichs.

Sehenswert in der Stadt und der Gemeinde sind u.a.

  • Stadtpfarrkirche St. Matthäus (Weihe 1296): frühgotische Pfeilerbasilika mit mächtigem Vierungsturm mit sechs Glocken, Fresken (14.-15. Jhdt.), Hochaltar (urkundlich 1655) mit Kreuzgruppe (um 1500), Wappengrabsteine (16.-18. Jahrhundert
  • gotische Lichtsäule (15. Jhdt.): vor der Kirche
  • Annakirche (gegen 1400): mit gotischen Glasmalereien (um 1410-20), Fresken (15. Jahrhundert) und Flügelaltar (um 1515)
  • barocke Kreuzwegstationen am Weg zur Leonhardskirche
  • Leonhardskirche (15. Jhdt.): Hochaltar mit 3 spätgotischen Statuen (um 1520), Elfenbeingruppe Kreuzigung (Ende 17. Jahrhundert)
  • ehemalige Spitalskirche (urkundlich 1329): seit 1979/80 evangelischer Gottesdienstraum – Elisabethkirche
  • Kapuzinerkirche (Weihe 1648): Hochaltar mit Altarblatt (1780) von J. V. Lederwasch, in der Loretokapelle Beutefahne von Peterwardein
  • Burg Grünfels (urkundlich 1366)
  • Stadtmauer mit
    • Friesachertor (14./15. Jhdt.)
    • Gissübeltor (14. Jhdt.), 1939 freigelegt
  • Rathaus
  • alte Bürgerhäuser (im Kern teils spätmittelalterlich oder 17. Jhdt.)
  • Mariensäule (1717)
  • Schloss Murau (Neubau 1628-30): Schlosskapelle mit Altar (um 1655), Prunkräume mit Stuck (1641)

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Ranten und St. Georgen am Kreischberg den Tourismusverband "Murau-Kreischberg". Die gesamte Region bietet einerseits ein breites Spektrum an Ausflugszielen und Freizeitmöglichkeiten - Schloss Murau, verschiedene Museen, eine Fahrt mit dem Dampfbummelzug - andererseits fühlen sich Wanderer und Radfahrer in der schönen Gegend mit Wald, Wiesen und Almen besonders wohl. Im Winter stehen zwei Schigebiete (Kreischberg und Frauenalpe) und verschiedenste andere Wintersportmöglichkeiten zur Auswahl.

Weiterführendes#

Literatur#

  • E. Gasteiger (Redaktion), 650 Jahre Stadt Murau, 1949
  • F. Tremel, Beiträge zur Geschichte von Murau, 1957
  • K. Fussi, Murau von der Stadtwerdung bis zum Ausgang des Mittelalters, Diplomarbeit, Klagenfurt 1985


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