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Zackenstil #

(auch "Zackbrüchiger Stil")


Übergangsstil zwischen Romanik und Gotik in Buch-, Wand- und Glasmalerei. Der Zackenstil entwickelte sich in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts aus byzantinischen und westlich-deutschen Wurzeln (Vorstufen in Thüringen, am Mittelrhein und in der Regensburger Buchmalerei) und erreichte nach der Jahrhundertmitte in Österreich seine volle Entfaltung. Bedeutende Werke dieser Stilrichtung haben sich in Wien, Niederösterreich und insbesondere im kärntnerisch-steirischen Raum erhalten. Charakteristisches Merkmal des Zackenstils ist das zickzackförmig gebrochene Linienspiel von Gewandfalten und Konturen bei weitgehender Beibehaltung des überlieferten romanischen Formenguts. Die Spätphase zeigt einen verspielten Linearismus.

Wahrscheinlich entwickelte sich der Zackenstil zunächst in der Buchmalerei; charakteristische Beispiele hierfür sind das auf bayerischen Vorbildern basierende Seitenstettner Evangeliar (um 1247-50, Pierpont Morgan Library in New York) und der möglicherweise in Böhmen entstandene Zwettler Psalter (1. Hälfte 13. Jahrhundert, Stift Zwettl). Hauptwerk des Zackenstils in Österreich ist der Freskenzyklus der Westempore des Doms in Gurk (um 1220, restauriert und ergänzt nach 1260), der größte und besterhaltene Zyklus des deutsch-sprachigen Raums aus dieser Zeit. Ein weiteres bedeutendes Werk des reifen Zackenstils stellt das Wimpassinger Kreuz (um 1270/80) dar. Weitere Beispiele: Fresken in Göß (um 1280), in Seckau (um 1270/80) und in Krems an der Donau (um 1280), Glasmalereien in Gurk (nach 1260) und Friesach (um 1270/80).

Literatur#

  • W. Frodl, Zur Malerei der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Österreich, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Band 16, 1954
  • R. Kroemer, Die Entstehung und Bedeutung des Zackenstils in der steirischen Kunst des 13. Jahrhunderts, Dissertation, Graz 1954
  • P. von Baldass, W. Buchowiecki und W. Mrazek, Romanische Kunst in Österreich, 1962
  • Die Zeit der frühen Habsburger, Ausstellungskatalog, Wiener Neustadt 1979


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