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vom 11.04.2022, aktuelle Version,

Österreichischer Mobilfunkmarkt

Der Mobilfunkmarkt in Österreich umfasste Ende 2016 knapp 14 Millionen aktive SIM-Karten.[1] Diese Zahlen sind seit 2011 nahezu gleichbleibend. Im dritten Quartal 2016 war der Marktanteil der Betreiber folgendermaßen:

  • A1 Telekom Austria: 39,1 %
  • Magenta Telekom: 28,6 %
  • Hutchison Drei Austria: 27,3 %
  • andere Mobilfunkanbieter (MVNO) 5,0 %[2]

Übersicht

Österreichische Mobilfunkgesellschaften mit eigenem GSM-, UMTS- und LTE-Netz, samt Vorwahl(en) für das Netz:

Vorwahl Marke Unternehmen Eigentümer Bemerkungen
0664 A1 A1 Telekom Austria Telekom Austria Kooperationsabkommen mit Vodafone
0676 Magenta Magenta Telekom Deutsche Telekom vormals max.mobil, T-Mobile Austria, Teil der T-Mobile-Gruppe
0660, 0699 Drei (3) Hutchison Drei Austria CK Hutchison Holdings Teil der 3-Gruppe, 0699 war die Vorwahl von Orange (vormals one; davor Connect Austria). Orange wurde 2012 von Drei übernommen, mit der Netzzusammenlegung wurde 2013 begonnen

Mobile Rufnummern bestehen aus einer dreistelligen Bereichskennzahl und einer sieben- bis neunstelligen Teilnehmernummer.

Folgeziffern hinter der Teilnehmernummer sind unter Auflagen zulässig, Rufnummern für betreiberbezogene Dienste müssen mindestens vierstellig sein. Dekadische Rufnummernblöcke von Teilnehmernummern sind in den Bereichen (0)650 bis (0)653, (0)655, (0)657, (0)659 bis (0)661 und (0)663 bis (0)699 zuzuteilen.[3]

National-Roaming-Abkommen

Zwischen A1 und dem Mobilfunkunternehmen Drei (3) bestand bis 2012 ein so genanntes „National Roaming“-Abkommen. In Regionen, wo Drei noch kein UMTS-/HSDPA-Netz aufgebaut hat, kommunizierten Drei-Kunden über das GSM-Netz von Telekom Austria (A1). Seit 2012 besteht aber eine Kooperation von 3 zum „National Roaming“ mit Magenta Telekom, da der Vertrag mit A1 gekündigt wurde.[4] Magenta-Kunden nutzen im Gegenzug das UMTS Netz von 3 in Regionen, wo die Magenta Telekom kein eigenes 3G-Netz anbietet. Trotz der Übernahme von Orange und der damit verbundenen Netzzusammenlegung bleibt bisweilen die Kooperation aufrecht.[5] Anfang 2021 wurde das ursprüngliche National Roaming Abkommen nochmals erweitert. Drei Kunden können nun nicht mehr nur das GSM-Handynetz, sondern auch das UMTS-Netz von Magenta Telekom nutzen.[6]

Rufnummernmitnahme (Portierung)

Am 16. Oktober 2004 startete in Österreich das Zeitalter der mobilen Rufnummernmitnahme, mit September 2010 sind etwa 6,4 % der fast 12 Mio. genutzten Nummern zu anderen Mobilfunkanbietern portiert worden, sodass sich bei diesen an der Vorwahl nicht mehr der Anbieter ablesen lässt.[7][8]

Auch in Österreich gibt es die Nummernportierung, d. h. die bisherige Nummer kann bei einem Providerwechsel mitgenommen werden. Eine Nummer mit Vorwahl 0664 kann also durchaus auch zu Drei gehören. Als Anrufer weiß man dadurch aufgrund der Vorwahl einer Nummer nicht mehr mit Bestimmtheit, in welches Netz man anruft. Wich das Zielnetz von der gewählten offiziellen Netzvorwahl ab, nannte aber eine Bandansage das tatsächliche Zielnetz. Jeder Mobilfunkkunde konnte die automatisierte Ansage für eigene Anrufe deaktivieren lassen, sodass keine Ansage mehr erfolgte, wenn man eine portierte Rufnummer wählte. Mit Inkrafttreten der Nummernübertragungsverordnung 2012 am 1. März 2012 wurde diese Bestimmung umgedreht: Seither darf eine Ansage nicht mehr erfolgen, es sei denn, der Kunde verlangt eine solche Information. Selbst auf Verlangen des Kunden darf eine Ansage allerdings nur mehr dann erfolgen, wenn sie auch tariflich relevant ist.

Entwicklung des Marktes

Auf dem Mobilfunk-Markt herrscht starker Preisdruck und somit ist er einer der am härtesten umkämpften in Europa. Zudem ist die Marktsättigung (Zahl der aktiven SIM-Karten in Relation zur Bevölkerung) in Österreich sehr hoch: Statistisch gesehen 156 Prozent[9] (da manche Mobilfunkkunden mehrere SIM-Karten besitzen und auch weil die Mobilfunkgesellschaften auch kaum genutzte Karten als „aktive“ Kunden angeben). Aber auch die Summe der telefonierten Minuten im Mobilfunk übersteigt mittlerweile jene derer im Festnetz. Die Anbieter kämpfen daher nicht um Neukunden, sondern um die Kunden der jeweiligen Konkurrenten. Deswegen gilt es als unwahrscheinlich, dass sich langfristig alle Betreiber etablieren können.

Eine erste Konsolidierung trat im August 2005 infolge des Aufkaufs der viertgrößten Mobilfunkgesellschaft tele.ring durch die Nummer Zwei des Marktes, Magenta Telekom, ein.

2012 kaufte der Mobilfunkanbieter 3 Hutchison nach Genehmigung der EU-Behörde den Netzanbieter Orange auf.

Laut Forum Mobilkommunikation (FMK), der Interessenvertretung der Mobilfunkunternehmen, erhöhte sich die mobile Gesprächsdauer in Österreichs Netzen 2012 gegenüber dem Vorjahr um gut 2 % auf 23 Milliarden Minuten, die Zahl der SMS um 17 % auf 8,4 Milliarden. 2009 wurden erst 16 Millionen Gigabyte im mobilen Internet übertragen, 2012 schon 73 Millionen Gigabyte und damit 66 % mehr als 2011. Das entspricht bei einer Bevölkerung von 8,44 Millionen pro Kopf und Jahr 2725 Minuten, 995 SMS und 8,65 GB oder täglich 7,5 Minuten, 2,75 SMS und 2,37 Megabyte. Von 19.922 Handymasten wird fast jeder zweite von mehreren Netzbetreibern genutzt. Die Abdeckung der Österreicher mit SIM-Karten beträgt 159 %, 5 % der Befragten haben kein Handy oder nutzen es nicht, rund die Hälfte nutzt es als Wecker. Die Breitbandnutzung (Mobiles Internet) steigt an, Schüler und Studenten sind bereits zu 84 % mit Smartphones ausgestattet. Die zwei Marktführer Telekom Austria (A1) und Magenta Telekom haben 2012 je etwa 5 % weniger Umsatz und fast 8 % weniger Ergebnis (EBITDA). Die Mitarbeiterzahl von insgesamt 14.300 wird sich durch die Übernahme von Orange durch "3" reduzieren, telekom Austria bemüht sich um Abbau von beamteten Mitarbeitern vor allem im Festnetzbereich.[10]

Netzabdeckung und Ausbau

Die Mobilfunknetze sind in Österreich trotz schwieriger Topographie im Vergleich zu Deutschland sehr gut ausgebaut. A1 und Magenta Telekom bieten ein flächendeckendes GSM-Netz auf 900 MHz an, während Drei GSM flächendeckend auf 1800 MHz und teilweise auf 900 MHz anbietet. Kunden in Bereichen ohne GSM-Netzabdeckung durch Drei greifen auf das Magenta Telekom Netz in Form von National Roaming zu.

UMTS wird von allen drei Betreibern auf 2100 MHz angeboten. Drei und A1 bieten die größten UMTS-Netze an, während das Magenta-Telekom-UMTS-Netz nur in Ballungsräumen und an wichtigen Hauptverkehrswegen vorhanden ist. In Gebieten ohne eigenes UMTS-Netz nutzen Magenta-Telekom-Kunden das UMTS-Netz von Drei.

LTE wird von A1 auf 800 MHz und in Städten zusätzlich auf 2600 MHz ausgestrahlt und soll bis Ende des Jahres 2015[veraltet] flächendeckend in ganz Österreich vorhanden sein. Drei hat im Zuge der Orange-Übernahme sein Netz mit dem ehemaligen Orange-Netz zusammengelegt und komplett umgebaut. Seit August 2015 ist LTE bei Drei österreichweit installiert und besteht aus 6000 Basisstationen. Drei verwendet LTE auf 1800 MHz und in der Stadt auf 2600 MHz. Seit 2016 wird von Drei das LTE-Netz auch auf 900 MHz und 2100 MHz ausgebaut.[11] Magenta Telekom baut am Land auf 800 MHz und in den Ballungsräumen auf 1800 MHz und 2600 MHz aus und will bis Ende des Jahres 2016[veraltet] mehr als 97 % der Bevölkerung erreichen.[12]

Frequenzübersicht

  • 700 MHz
    • Magenta: LTE + 5G möglich ab 2021
    • drei: LTE + 5G möglich ab 2021
  • 800 MHz
    • A1: LTE (max.150 Mbit/s)
    • Magenta: LTE (max. 75 Mbit/s)
  • 900 MHz
    • A1: GSM/GPRS/Edge (max. 236 Kbit/s)
    • Magenta: GSM/GPRS/Edge (max. 236 Kbit/s), UMTS/HSDPA/DC-HSDPA (max. 42 Mbit/s) seit 10/2017; abgeschlossen österreichweit 10/2018
    • Drei: LTE (max. 22,5 Mbit/s), GSM/GPRS/Edge (max. 236 Kbit/s)
  • 1500 MHz
    • A1: LTE + 5G möglich ab 2021
    • Magenta: LTE + 5G möglich ab 2021
    • Drei: LTE + 5G möglich ab 2021
  • 1800 MHz
    • A1: LTE (aktuell kein Ausbau), GSM/GPRS, Edge
    • Magenta: LTE (max. 110 Mbit/s), GSM/GPRS/Edge
    • Drei: LTE (max. 150 Mbit/s), GSM/GPRS/Edge
  • 2100 MHz
    • A1: UMTS/HSDPA/DC-HSDPA (max. 42 Mbit/s) + 5G möglich ab 2021
    • Magenta: UMTS/HSDPA/DC-HSDPA (max. 42 Mbit/s),LTE (max. 150 Mbit/s) + 5G möglich ab 2021
    • Drei: LTE (max. 75 Mbit/s), UMTS/HSDPA/DC-HSDPA (max. 42 Mbit/s) + 5G möglich ab 2021
  • 2600 MHz
    • A1: LTE (max. 150 Mbit/s)
    • Magenta: LTE (max. 150 Mbit/s)
    • Drei: LTE (max.150 Mbit/s)
  • 3400–3800 MHz
    • A1: 5G (dz. max. 500 Mbit/s)
    • Magenta: 5G (dz. max. 500 Mbit/s)
    • Drei: 5G (dz. max. 500 Mbit/s)
    • MASS Response: 5G regional NÖ+BGL
    • LIWEST: 5G regional OÖ
    • Salzburg AG: 5G regional SBG
    • Holding Graz: 5G regional STMK[13]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. RTR: RTR Telekom Monitor Q3 2016. (PDF) RTR, abgerufen am 15. Mai 2017.
  2. RTR: RTR Telekom Monitor Q3 2016. (PDF) RTR, abgerufen am 15. Mai 2017.
  3. Rufnummernsuche Webformular. Abgerufen am 11. April 2022.
  4. Drei verzichtet zukünftig auf A1-Netz. In: futurezone.at. 5. Januar 2021, abgerufen am 6. April 2021.
  5. Die Zusammenführung von Drei und Orange nimmt Formen an (Memento vom 25. September 2013 im Internet Archive) Computerwelt.at, 25. Juni 2013, abgerufen am 7. November 2013.
  6. Drei Kunden können nun 3G / UMTS900 National Roaming bei Magenta nutzen. In: LTEForum.at. 2. April 2021, abgerufen am 6. April 2021.
  7. Daniel Aj Sokolov: Österreich: Streit um Nummernportierung auch 5 Jahre nach dem Start – heise online. In: heise.de. 16. Oktober 2009, abgerufen am 4. Oktober 2015.
  8. RTR Telekom Monitor 4/2013 (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
  9. RTR Telekom Monitor 3/2012. Abgerufen am 26. Dezember 2018.
  10. http://oesterreich.orf.at/stories/2581600/ Es wird mehr telefoniert denn je, orf.at (nach FMK) vom 25. April 2013
  11. Das Drei-Netz. Schneller surfen im größten 4G/LTE-Netz Österreichs. Hutchison Drei Austria GmbH, abgerufen am 1. Oktober 2015.
  12. T-Mobile. Abgerufen am 15. Mai 2017.
  13. RTR - Frequenzen - Aufteilung auf Betreiber. Abgerufen am 15. Mai 2017.

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