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vom 04.02.2020, aktuelle Version,

Andrés Orozco-Estrada

Andrés Orozco-Estrada

Andrés Orozco-Estrada (* 14. Dezember 1977 in Medellín, Antioquia) ist ein in Wien lebender kolumbianischer Dirigent.

Biografie

Neben einem frühen Violinstudium nahm er 1992 im Alter von 15 Jahren ersten Dirigierunterricht. 1997 kam er nach Wien, wo er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in die Dirigierklasse von Uroš Lajovic aufgenommen wurde. Im Frühjahr 2003 schloss er sein Studium mit einem Dirigat des Radio-Symphonieorchesters Wien im Wiener Musikverein „mit Auszeichnung“ ab.

Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit liegt auf dem romantischen Repertoire und der Wiener Klassik. Gleichzeitig hat Andrés Orozco-Estrada großes Interesse an zeitgenössischer Musik und engagiert sich für die Werke österreichischer, spanischer und südamerikanischer Komponisten der Gegenwart. Unter anderem brachte er Werke von Christian Muthspiel, Johannes Maria Staud und Gerald Resch zur Uraufführung.

In den letzten Jahren luden eine Vielzahl der wichtigsten Orchester der Welt Orozco-Estrada zur Zusammenarbeit ein, darunter die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker, die Münchner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Philharmoniker Hamburg, die NDR Radiophilharmonie Hannover, die Düsseldorfer Symphoniker, das Staatsorchester Stuttgart, die Bamberger Symphoniker, das Sinfonieorchester Basel, das Luzerner Sinfonieorchester, das Orquesta Sinfónica de Madrid, das Orchestre Philharmonique du Luxembourg, das Swedish Radio Symphony Orchestra, die Sinfonia Varsovia, das Houston Symphony, das hr-Sinfonieorchester sowie die Slowakische und die Slowenische Philharmonie. Weiterhin arbeitet Orozco-Estrada mit dem Kolumbianischen Nationalorchester und den Philharmonikern von Bogotá zusammen. In der jüngsten Vergangenheit trat er unter anderem mit dem Mahler Chamber Orchestra, dem New Japan Philharmonic Orchestra und dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart auf.

Im Bereich Oper leitete er bisher Produktionen von Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Die Entführung aus dem Serail, Die Zauberflöte, Fidelio, L’italiana in Algeri, Don Carlos, La Bohème, Cavalleria rusticana, Pagliacci, Hoffmanns Erzählungen und La traviata in der Staatsoper Stuttgart.[1]

Bisherige Auftritte

2004 sprang Orozco-Estrada kurzfristig bei einem Festwochen-Konzert des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich im Wiener Musikverein ein. Dieses Konzert, nach dem Orozco-Estrada von der Wiener Presse als „das Wunder von Wien“ gefeiert wurde,[2] führte zu einer intensiven Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Orchester, sowie zu Einladungen zahlreicher internationaler Orchester. 2007 wurde Orozco-Estrada zum neuen Chefdirigenten des Tonkünstler-Orchester Niederösterreich ernannt und trat damit die Nachfolge von Kristjan Järvi, Carlos Kalmar und Fabio Luisi an. Mit Beginn der Saison 2009/10 trat er diese Position für zunächst drei Jahre an[3] und ist damit regelmäßig am Pult der Tonkünstler im Wiener Musikverein sowie beim Musik-Festival Grafenegg tätig. Gemeinsam mit seinem Orchester unternahm Orozco-Estrada eine Großbritannien-Tournee. Ab der Saison 2015/16 folgt ihm Yutaka Sado als Chefdirigent der Tonkünstler.[4]

Im Mai 2007 debütierte Orozco-Estrada mit einem ausschließlich baskischer Musik gewidmeten Konzert beim Baskischen Nationalorchester (Orquesta Sinfónica de Euskadi) – ein Konzert, das Grundstein einer intensiven musikalischen und sehr bereichernden Zusammenarbeit wurde. Diese führte zu seiner Ernennung zum Chefdirigenten des Orchesters im Dezember 2008, eine Position, die er ebenfalls mit Beginn der Saison 2009/10 antrat.[5] Gemeinsam mit dem Orquesta Sinfónica de Euskadi gab er zahlreiche Konzerte in San Sebastian, Bilbao und Pamplona.

Orozco-Estrada war von 2005 bis 2009 Chefdirigent des Großen Orchesters Graz „recreation“, mit dem er neben Abonnementreihen auch regelmäßige Auftritte beim Festival „Styriarte“ in Graz bestritt.

In der Saison 2011/2012 gab Orozco-Estrada sein US-Debüt mit der amerikanischen Orchesterakademie New World Symphony.

Seit der Spielzeit 2014/15 wirkt Orozco-Estrada für fünf Jahre als Musikdirektor des texanischen Houston Symphony.[6] Seit der Spielzeit 2013/14 war er dort bereits designierter Orchesterchef.

Ebenfalls mit Beginn der Spielzeit 2014/15 übernahm er die Position des Chefdirigenten beim hr-Sinfonieorchester als Nachfolger von Paavo Järvi.[7]

Im März 2018 wurde bekannt, dass er ab der Saison 2021/22 als Nachfolger von Philippe Jordan Chefdirigent der Wiener Symphoniker werden soll.[8]

Einspielungen

  • Die Live-Einspielung von Gustav Mahlers 1. Sinfonie in D-Dur mit dem Tonkünstler-Orchester bei Preiser Records[9] (die Einspielung wurde vom Klassik-Magazin „Crescendo“ in die Rubrik „die besten Mahler-Alben“ aufgenommen[10])
  • Die Live-Einspielung von Felix Mendelssohn Bartholdys Lobgesang B-Dur mit dem Tonkünstler-Orchester, dem Chorus sine nomine, den Sopranistinnen Christiane Oelze und Simona Saturova und dem Tenor Ian Bostridge bei Preiser Records[11] wurde vom Fachpublikum begeistert begrüßt.[12] Diese CD bildet den Auftakt eines geplanten Mendelssohn-Zyklus.

Ehrungen

Commons: Andrés Orozco-Estrada  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.orozco-estrada.com/portraits
  2. Artikel in Der Standard http://derstandard.at/1689801, Meldung vom 11. Juni 2004, zuletzt abgerufen am 25. April 2012
  3. Tonkünstler-Orchester Niederösterreich: Ehemalige Chefdirigenten – Andrés Orozco-Estrada (2009 bis 2015). Abgerufen am 29. Januar 2017.
  4. orf.at - Japaner ist neuer Tonkünstler-Chefdirigent. Artikel vom 18. März 2015, abgerufen am 19. Juni 2015.
  5. Ankündigung auf der Seite des Orquesta Sinfónica de Euskadi http://www.euskadikoorkestra.es/noticias/news.asp (Memento vom 20. August 2007 im Internet Archive) (engl.), Meldung vom 7. November 2008, Stand 10. September 2009.
  6. http://www.chron.com/entertainment/fine-arts/article/Colombia-native-will-be-Houston-Symphony-s-next-4199134.php Houston Chronicle (englisch), 16. Januar 2013, abgerufen 4. März 2013
  7. hr-Sinfonieorchester: Chefdirigent (Memento vom 2. Februar 2017 im Internet Archive), abgerufen am 29. Januar 2017
  8. derStandard.at: Andrés Orozco-Estrada wird Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Artikel vom 29. März 2018, abgerufen am 29. März 2018.
  9. Mahler 1. Symphonie Andrés Orozco-Estrada SACD (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  10. "Unter den besten": Mahlers Erste auf CD (Memento vom 11. Februar 2011 im Internet Archive)
  11. "Lobgesang" (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
  12. http://www.audaud.com/mendelssohn-symphony-no-2-in-b-flat-major-lobgesang-soloistsbavarian-radio-orch-pablo-heras-casado-harmonia-mundi/