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vom 19.04.2020, aktuelle Version,

Ausserbraz

Ausserbraz (Dorf)
Ortschaft
Ausserbraz (Österreich)
Red pog.svg
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Bludenz (BZ), Vorarlberg
Gerichtsbezirk Bludenz
Pol. Gemeinde Bludenzf0
Koordinaten 47° 8′ 47″ N,  54′ 0″ Of1
Höhe 720 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 977 (1. Jän. 2019)
Gebäudestand 219 (15. Mai 2001f1)
Postleitzahl 6751f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 17064
Zählsprengel/ -bezirk Ausserbraz (80103 017)

Schulhaus in Ausserbraz (denkmalgeschützt)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; VoGIS
f0
977

Wegkapelle Ausserbraz hl. Anna an der Klostertalerstraße in Ausserbraz (denkmalgeschützt).
Mühlebach in Ausserbraz bei Flusskilometer 0,40 (Mühlebach, Klostertalerstraße L97), Zusammenfluss Winkeltobel und Mühletobel, Blick von Süden zur Parzelle Laguz (im Norden).

Ausserbraz (auch: Außerbraz, 704 m ü. A.) ist ein Ortsteil der Gemeinde Bludenz in Vorarlberg (Österreich). Der Ort liegt etwa 5 km Luftlinie von der Stadtgrenze Bludenz entfernt und grenzt direkt an die Gemeinde Innerbraz an, wobei der Mühlebach bzw. das Mühletobel (auch: Frattetobel) einen Teil der natürlichen Gemeindegrenze bilden. Ausserbraz zählt, wie auch die Bludenzer Ortsteile Bings und Radin, zum Klostertal und nicht wie die Stadt Bludenz zum Walgau.

Der Name Braz stammt vom lateinischen „prates“ – Wiese ab. Ausserbraz wird aus historischen Gründen oft mit der Gemeinde Innerbraz zusammenfassend als „Braz“ bezeichnet, wobei teilweise „Braz“ auch nur für die Gemeinde Innerbraz verwendet wird.

Ortsvorsteherin ist Sonja Niedermesser.

Geschichte

Außerbraz kam 1695 von der Herrschaft Sonnenberg an Bludenz.[1]

Der Ort wurde am 16. Juni 2010 überregional bekannt durch ein Zugunglück, bei dem zehn von 16 Eisenbahnwaggons eines 548 Meter langen und 770 Tonnen schweren Pkw-Transportzugs entgleisten. (Arlbergbahn zwischen der Parzelle Hintergasse und Braz) Durch einen Bremsdefekt (Beschädigung eines zu tief hängenden Bremsschlauches, der gegen die Schienenköpfe schlug) beim Bahnhof Hintergasse (Innerbraz) wurde die Bremsfähigkeit des Zuges auf der steilen Gefällestrecke maßgeblich verringert. Der Güterzug entgleiste in weiterer Folge bei der Brazer Schlinge (auch: Brazer Bogen) mit 125 km/h. Es entstand an der Eisenbahninfrastruktur und dem Transportgut (Dacia-Pkw) ein Sachschaden in Höhe mehrerer Millionen Euro. Teile des Zuges, unter anderem die Lok, kamen nur wenige Meter vor einem Wohnhaus zum Stehen.[2]

Kirche

Seit Alters her bis in die Achtzigerjahren des 18. Jahrhunderts war Ausserbraz an die katholische Pfarre der Gemeinde Bludenz angeschlossen.[3] Seither jedoch gehört Ausserbraz zur Pfarre der selbständigen Gemeinde Innerbraz (siehe auch: Liste der Pfarren im Dekanat Bludenz-Sonnenberg).

Die Wegkapelle Ausserbraz hl. Anna wurde 1640 geweiht und ist ein nordorientierter Rechteckbau mit Satteldach und Dachreiter.

Eine Teilstrecke des Jakobsweg Landeck–Einsiedeln, welcher durch Vorarlberg, das Klostertal und den Walgau führt, verläuft über Innerbraz – Ausserbraz – Oberradin – St. Leonhard nach Bludenz.

Verkehr

Ausserbraz hat einen eigenen ÖBB-Bahnhof („Braz“) an der Arlbergbahnstrecke. Er wird derzeit (2017) im Reiseverkehr nicht mehr bedient. Die Hauptstraße, die direkt durch den Ort führt, ist die Landesstraße L97 (Klostertalerstraße). Dort verkehrt auch die Landbuslinie 90. Von der S16 (Arlberg Schnellstraße) aus ist Ausserbraz über eine eigene Abfahrt erreichbar.

Sport und Freizeit

In Ausserbraz steht ein Golfplatz zur Verfügung. Zahlreiche Wanderwege führen zu den umliegenden Bergen des Klostertals (der Roggelskopf ist der „Hausberg“ der Brazer und 2284 m ü. A. hoch). In Innerbraz besteht ein Freibad und im Winter eine Langlaufloipe.

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung in Ausserbraz ist über die Jahrhunderte hinweg schwankend aber stetig steigend:[4]

Entwicklung der Anzahl der Einwohner in Ausserbraz:
373
273
275
366
319
345
345
304
293
326
359
354
416
396
433
420
516
521
564
650
767
775
767
1754 1798 1810 1819 1823 1837 1841 1857 1869 1880 1890 1900 1910 1923 1934 1939 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011

Persönlichkeiten

Literatur

  • Benedikt Bilgeri: Der Arlberg und die Anfänge der Stadt Bludenz, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 90. Jg. 1972, S. 1–17 (Digitalisat)
  • Johann Moser: Bludenzer Personen- und Häuserbeschrieb 1784 bis 1789. Edition und Auswertung. Geschichtsverein Region Bludenz, ISBN 978-3-901833-34-2.
Commons: Ausserbraz  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Manfred Tschaikner in Herrschaft, Gericht, Steuergenossenschaft, Kirchspiel und Gemeinde, Online-Beitrag „Verba volant“ des Vorarlberger Landesarchivs, S. 5 und , S. 283.
  2. Siehe auch: Chronik Arlbergbahn (Memento vom 11. November 2013 im Internet Archive).
  3. Manfred Tschaikner in Herrschaft, Gericht, Steuergenossenschaft, Kirchspiel und Gemeinde, Online-Beitrag „Verba volant“ des Vorarlberger Landesarchivs, S. 4 f und , S. 282 f.
  4. Historisches Ortslexikon - Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte Vorarlberg (Memento vom 20. Oktober 2014 im Internet Archive)