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vom 09.01.2020, aktuelle Version,

Bahnhof Gmünd NÖ

Gmünd NÖ
Daten
Betriebsstellenart Abzweigbahnhof
Bahnsteiggleise 5 (mit Schmalspurbereich)
Abkürzung Gm
IBNR
  • 8100129 (ÖBB)
  • 8198129 (Waldviertlerbahn)
    Vorlage:Infobox Bahnhof/Wartung/IBNR in Wikidata verschieden von lokaler IBNR
Eröffnung 1869
Lage
Stadt/Gemeinde Gmünd
Bundesland Niederösterreich
Staat Österreich
Koordinaten 48° 45′ 51″ N, 14° 59′ 6″ O
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Österreich
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Der Bahnhof Gmünd NÖ ist ein Abzweigbahnhof in der niederösterreichischen Stadt Gmünd. Am Bahnhof zweigen von der normalspurigen Franz-Josefs-Bahn die in bosnische Spurweite errichteten Waldviertler Schmalspurbahnen (760 mm) nach Groß Gerungs (Südast), Litschau und Heidenreichstein (Nordast) ab. Während auf der Franz-Josefs-Bahn noch regulärer Personenverkehr der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) besteht, gibt es auf den Schmalspurbahnen nur noch touristischen Wochenend- und Ferienverkehr, betrieben durch die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG). Der Bahnhof fungiert seit Ende des Zweiten Weltkrieges als Grenzbahnhof, da er der letzte Bahnhof auf österreichischem Gebiet ist.

Geschichte

Der Bahnhof wurde im Zuge des Baus der Franz-Josefs-Bahn zwischen Eggenburg und Gmünd in den 1860er Jahren errichtet und 1869 als Bahnhof Gmünd Stadt eröffnet. Der Hauptbahnhof von Gmünd befand sich bei der Eröffnung jenseits der Lainsitz im heutigen České Velenice. Ursprünglich endeten in diesem auch die Waldviertler Schmalspurbahnen.

Mit der Unabhängigkeit der Tschechoslowakei wurde der Bahnhof erweitert, um zukünftig Züge aus Wien dort enden zu lassen und die bis dahin in Gmünd Hauptbahnhof endenden Schmalspurbahnen nach Gmünd Stadt zu führen. Das Heizhaus und die Werkstätten verblieben vorerst jenseits der Lainsitz. Zudem mussten die Züge des Nordastes ein kleines Stück über tschechoslowakisches Territoritum verkehren, um nach Litschau und Heidenreichstein zu gelangen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden eigene Werkstätten und ein Heizhaus in Österreich errichtet und der Bahnhof in Gmünd NÖ umbenannt. Zudem war die Tschechoslowakei bemüht, den österreichischen Binnenverkehr aus ihrem Land zu verbannen und finanzierte eine kurze Neubaustrecke, welches das Stück jenseits der Lainsitz ersetzte. Auf dieser konnte 1950 der Verkehr aufgenommen werden.

Am 1. Juni 1986 wurde der Personenverkehr auf den Strecken Gmünd–Litschau und Gmünd–Heidenreichstein eingestellt. Im Gegenzug wurde seitens der ÖBB versucht, den Verkehr auf dem Südast nach Groß Gerungs mit dem Einsatz zweier Schienenbusse der Baureihe 5090 attraktiver zu gestalten. Diese wurden im Einmannbetrieb eingesetzt und wiesen aufgrund des geringeren Gewichts im Vergleich zu den lokomotivbespannten Zügen bessere Beschleunigungswerte auf.

Der Bahnhof war seit der Eröffnung der Strecke Schnellzughalt der Züge Wien–Prag/Berlin/Hamburg. Die Degradierung des Bahnhofs zu einem Nahverkehrshalt erfolgte erst mit der Verlegung der Fernzüge auf die Nordbahn (bis auf wenige Ausnahmen) in den 1990er Jahren.

1995 wurde der Bahnhof im Zuge der Modernisierung der Franz-Josefs-Bahn, welche die Elektrifizierung zwischen Sigmundsherberg und Gmünd enthielt, umgebaut und mit erhöhten Bahnsteigen und einer Unterführung ausgestattet. Fortan mussten die wenigen internationalen Züge Richtung Budweis und Prag in Gmünd von Elektro- auf Dieseltraktion umgespannt werden.

Trotz der versuchten Attraktivierung auf der Strecke Gmünd–Groß Gerungs stellten die ÖBB sowohl den Personen- als auch den Güterverkehr mit 9. Juni 2001 ein. Die beiden Dieseltriebwagen der Baureihe 5090 wurden danach auf der Mariazellerbahn eingesetzt. Ab diesem Zeitpunkt wurde auf den Waldviertler Schmalspurbahnen ein Museumsverkehr an Wochenenden und in den Sommerferien eingerichtet, welcher bis 2010 unter der Regie der ÖBB stattfand. Ab 2010 übernahmen die NÖVOG den Betrieb und die Streckeninfrastruktur.

Von 2013 bis 2017 wurde der Bahnhof in mehreren Schritten modernisiert. 2013/14 errichtete die NÖVOG eine neue Abfahrtshalle und Werkstätte für den Schmalspurverkehr für 8,5 Millionen Euro. Im darauffolgenden Jahr investierten ÖBB und Land Niederösterreich zwei Millionen in ein neues Blindenleitsystem und ein elektronisches Fahrgastinformationssystem am Bahnhof. Zudem wurde die Unterführung modernisiert und mit zwei Personenliften ausgestattet, um barrierefrei die Bahnsteige 2 und 3 zu erreichen können.[1] Bei einer zwischen Herbst 2016 und Sommer 2017 dauernden Sanierung des Empfangsgebäudes investierten die ÖBB nochmals eine Million Euro.[2]

Anlagen

In Gmünd endender Zug auf Bahnsteig 1

Der Bahnhof verfügt über einen beheizten Warteraum mit Sitzmöglichkeiten und eine öffentliche Toilette. In die Wartehalle ist ein Schalter integriert.[3]

Der Bahnhof hat drei Bahnsteige für den Betrieb auf der Franz-Josefs-Bahn. Der Hausbahnsteig (Bahnsteig 1) ist durch eine Unterführung mit dem Inselbahnsteig (Bahnsteige 2 und 3) verbunden. Abgetrennt vom Normalspurbereich befindet sich die Abfahrtshalle der Schmalspurbahn.

Verbindungen

Der Bahnhof wird zweistündlich von REX-Zügen mit Verstärkerzügen am Morgen und Nachmittag/Abend bedient. Dadurch entsteht ein annähernder Stundentakt in der jeweiligen Lastrichtung.[4]

Auf den Strecken der Waldviertler Schmalspulsparbahnen herrscht ausschließlich touristisch ausgelegter Saisonsverkehr, welcher hauptsächlich im Sommer und an Wochenenden stattfindet.

Linie Strecke Takt (min) Anmerkung
REX České Velenice/Gmünd N.Ö.SigmundsherbergEggenburgTulln an der DonauWien Franz-Josefs-Bahnhof ~120 zur Hauptverkehrszeit alle 60 Minuten
R Gmünd N.Ö. – Groß Gerungs/Heidenreichstein/Litschau max. 3 Zugpaare/Tag an ausgewählten Tagen Saisonverkehr mit Sondertarif
Commons: Bahnhof Gmünd  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bahnhof Gmünd ab sofort barrierefrei. ORF Niederösterreich, 12. Dezember 2015, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  2. Markus Lohninger: Gmünd - Bahnhof wird Baustelle: Wartehalle wochenlang gesperrt. NÖN Gmünd, 29. September 2016, abgerufen am 27. Oktober 2017.
  3. ÖBB Bahnhofsinformation: Gmünd N.Ö. Abgerufen am 27. Oktober 2017.
  4. Fahrplan Wien FJB-Gmünd NÖ. Abgerufen am 27. Oktober 2017.

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Bahnhof Gmünd NÖ (links ÖBB-Bahnhof, rechts NÖVOG-Bahnhof) eigenes Werk Walkuer
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REX 2116 (ÖBB 1142 mit dreiteiligem Doppelstockzug "Wiesel") nach der Ankunft im Endbahnhof Gmünd NÖ. Eigenes Werk ÖBB399
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