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vom 26.04.2020, aktuelle Version,

Bahnstrecke Győr–Sopron–Ebenfurth

Győr–Sopron–Ebenfurth
Streckennummer (ÖBB): 171 01
Kursbuchstrecke (ÖBB): 512
Streckenlänge: 116,846 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Netzkategorie: A
Streckenklasse: D4
Stromsystem: 25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung: 10 
Minimaler Radius: 300 m
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Zugbeeinflussung: PZB, HOA, FOA, SOA, GRD
[1]
von Budapest
von Celldömölk
0,000 Győr
nach Hegyeshalom
Raab
9,000 Ikrény
13,600 Rábapatona
16,600 Enese
22,100 Kóny
24,100 Bágyogszovát
28,200 Dör
von Hegyeshalom
von Pápa
30,600 Csorna
nach Porpác
34,700 Farád
37,000 Rábatamási
40,200 Szárföld
42,000 Veszkény
45,900 Kapuvár
nach Tőzeggyár
Répce
50,500 Vitnyéd-Csermajor
54,800 Fertőendréd
58,?00 Petőháza
Neusiedler Seebahn von Celldömölk
60,300 Fertőszentmiklós
Neusiedler Seebahn nach Neusiedl am See
63,600 Hegykő
67,100 Pinnye
71,500 Nagycenk-Hidegség
von Barátság
73,700 Fertőboz
77,200 Balf-fürdő
von und nach Szombathely
84,300 Sopron 198 m ü. A.
Mattersburger Bahn nach Wiener Neustadt
Batsányi utca
Fuß- und Radweg
Csengery utca
Fuß- und Radweg
Kossut Lajos utca
Anschlussgleis
Táncsics Mihály utca
Anschlussgleis
Ikva
Feldweg
89,687 Staatsgrenze Ungarn / Österreich
Untenäcker
92,100 Baumgarten-Schattendorf 240 m ü. A.
Ödenburger Straße
Klingenbacher Straße
95,300 Draßburg 222 m ü. A.
Eisenstädter Straße
Untere Hauptstraße
ehemaliger Anschluss zur Zuckerfabrik Siegendorf
Mühlgasse
Wulka
Antau-Dreschenauer
Anschlussgleis Gewerbepark Antau
101,000 Wulkaprodersdorf 175 m ü. A.
ehemalige Schleppbahn zur Zuckerfabrik Hirm
Pannoniabahn nach Parndorf Ort
Obere Hauptstraße
Obere Gartengasse
Burgenland Straße (B50)
Anschlussgleis Hackl Recycling
Güterweg
Burgenland Schnellstraße (S31)
Großhöflein-Heide
Hartlweg
Am Föllig
Südost Autobahn (A3)
Eisenstädter Straße (B59)
106,800 Müllendorf 205 m ü. A.
Anschlussgleis Müllendorfer Kreidefabrik
Fabrikstraße
Anschlussgleis Papyrus Altpapier und Leykam-Druck
Südost Autobahn (A3)
Breitensee
Steinbrunner Straße
Strittfeldstraße
Eisenstädter Straße (B59)
114,700 Neufeld an der Leitha 230 m ü. A.
Landegger Straße
115,331 Eigentumsgrenze ÖBB / ROeEE
115,341 Leitha, Landesgrenze Burgenland / Niederösterreich
Schießstättenstraße
Warme Fischa
Rathausstraße
Alleestraße
Pottendorfer Linie von Wien Meidling
116,846 Ebenfurth 228 m ü. A.
ehemalige Lokalbahn Ebenfurth–Wittmannsdorf
Pottendorfer Linie nach Wiener Neustadt

Die Bahnstrecke Győr–Sopron–Ebenfurth ist eine 116,846 Kilometer lange, grenzüberschreitende und eingleisige Bahnstrecke zwischen Ungarn und Österreich. Sie wurde am 2. Januar 1876 von der GySEV zunächst zwischen Győr (deutsch Raab) und Sopron (deutsch Ödenburg) eröffnet, am 28. Oktober 1879 folgte schließlich der zweite Abschnitt von Sopron nach Ebenfurth. Die in GySEV, der ungarischen Abkürzung der Raaberbahn, enthaltenen Buchstaben stehen dabei – ebenso wie in der alten deutschsprachigen Abkürzung ROeEE – für die wichtigsten Orte (Gy bzw. R für Győr/Raab, S bzw. Oe für Sopron/Oedenburg, E für Ebenfurth) auf der ersten Strecke der Eisenbahn. Während für den Bau der Strecke vor allem handelspolitische Gründe eine Rolle spielten, ist der Personenverkehr neben dem Güterverkehr ein wichtiges Standbein geworden.

Geschichte

Gedenktafel in Sopron zum 100-jährigen Bestehen der Strecke
Aktie der ROeEE über 200 Gulden vom Jahr 1876

Baron Viktor Alexander von Erlanger ersuchte Kaiser Franz Joseph I. um die Konzession, eine Bahnstrecke von Raab über Ödenburg nach Neufeld an der Leitha (an der Grenze von Trans- und Cisleithanien) zu errichten. Die Strecke sollte vom Bahnhof Raab über Csorna, Kapuvár, Nagycenk, Ödenburg und Draßburg bis Ebenfurth führen. Am 15. Oktober 1872 wurde die endgültige Konzession erteilt, weil bereits an Wilhelm Frankfurter eine Vorgenehmigung erteilt worden war. Der eigentliche Bau der Strecke erfolgte ab 1875, nachdem bereits im Juli 1872 begonnen wurde, der Bau jedoch aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten nur langsam voranschritt. Erlanger musste sein Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umwandeln, die am 1. Februar 1875 in Budapest als Raab-Oedenburg-Ebenfurter-Eisenbahn gegründet wurde. Unter Leitung Gustav Bergers wurde die Strecke nun doch zeitig gebaut, sodass am 2. Januar 1876 der erste Teilabschnitt von Raab (Győr) nach Ödenburg (Sopron) eröffnet werden konnte. Baubeginn des Abschnittes von Ödenburg (Sopron) bis Ebenfurth war am 31. März 1879, die gesamte Strecke von Raab (Győr) bis Ebenfurth war schließlich ab 28. Oktober 1879 in Betrieb. Zunächst war die Betriebsgenehmigung für 90 Jahre erteilt worden.[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Auseinanderfallen der Donaumonarchie trat der österreichische Staat als Konzessionär in die Aktiengesellschaft ein.

Im Mai 1979 führte 520.079 (eine ehemalige Kriegslok der Reihe 52) einen der letzten dampfbespannten Güterzüge.

Ab 1959 wurden Steigerungen beim grenzüberschreitenden Güterverkehr verzeichnet. Das weitere Wachstum im Güterverkehr hatte die Verdieselung, die mit dem Ersteinsatz von Diesellokomotiven 1972 begann, zur Folge. Bis 1979 waren alle Dampflokomotiven verdrängt. Neben der Verdieselung führte die Raaberbahn eine großräumige Streckenmodernisierung durch. Knapp zehn Jahre nach dem Verschwinden der letzten Dampflok wurde am 27. Mai 1988 der elektrische Betrieb zwischen Sopron und Ebenfurth aufgenommen, auf dem Teilabschnitt zwischen Győr und Sopron war dies bereits am 31. Mai 1987 erfolgt.[3] Die Besonderheit darin bestand in der Anwendung des ungarischen Bahnstromsystes mit 25 kV 50 Hz Wechselspannung auf österreichischem Gebiet.[4]

Aufgrund des Betriebes über eine Staatsgrenze und insbesondere nach der Errichtung des Eisernen Vorhangs wurden auf der Bahnstrecke Győr–Sopron–Ebenfurth immer wieder Waren geschmuggelt.[5] Der größte Schmuggel der Nachkriegszeit wurde im Oktober 1980 aufgedeckt, dabei wurden in Ungarn hergestellte Zigaretten bekannter Westmarken nach Österreich und weiter geschmuggelt, um die entsprechenden Tabaksteuern zu umgehen. Der kolportierte Schaden soll bei 625 Millionen Schilling (etwa 45 Millionen Euro) gelegen haben.[6]

Zwischen 2008 und 2016 modernisierte die Raaberbahn alle burgenländischen Bahnhöfe und Haltestellen an der Strecke und stattete diese mit Wartekojen und Bahnsteigen, welche eine Höhe von 55 cm über Schienenoberkante aufweisen, aus. Damit ist niveaugleicher Fahrgastwechsel bei den eingesetzten Zuggarnituren möglich.[7]

Gegenwart

Ein Ventus (links) und ein Flirt (rechts) bei der Präsentation des Ventus-Triebwagens

Die Strecke befindet sich im Eigentum der Raaberbahn, welche Güter- und Personenverkehr betreibt.

Auf der Strecke findet neben grenzüberschreitendem Güterverkehr Personenverkehr in beiden Richtungen im Stundentakt statt.[8] Die in Kooperation mit den ÖBB betriebenen Züge verkehren dabei meist von Deutschkreutz über Sopron und Ebenfurth nach Wien und von dort weiter ins slowakische Bratislava zum Bahnhof Bratislava-Petržalka. In Wulkaprodersdorf besteht von Wien kommend Anschluss an die Pannoniabahn nach Eisenstadt und Neusiedl am See. Zudem gibt es unter der Woche Verstärkerzüge zwischen Eisenstadt Schule und Wulkaprodersdorf, welche Anschluss an die Züge Richtung Sopron haben.

Die auf der Strecke verkehrenden REX-Züge verkehren hauptsächlich mit Triebwagen der Baureihen 4744 (Desiro ML cityjet/ventus) und 4124 der ÖBB. Vereinzelt werden Wendezüge mit Cityshuttle- oder Wiesel-Doppelstockwagen mit einem Taurus der Baureihe 1116 der ÖBB eingesetzt. Aufgrund des ungarischen Stromsystems im Abschnitt Ebenfurth–Deutschkreutz müssen die eingesetzten Züge mehrsystemfähig sein. Der Einsatz von ÖBB-Zügen ist bedingt durch die betriebliche Kooperation der beiden Eisenbahngesellschaften.

Stationen

Lokomotiven der GySEV

Literatur

Commons: Bahnstrecke Győr–Sopron–Ebenfurth  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Raaberbahn AG (Hrsg.): Streckenführung Bahnstrecke Győr–Ebenfurth (Memento des Originals vom 15. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.raaberbahn.at
  2. Manfred Wehdorn (Hrsg.): Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich. Band 1: Manfred Wehdorn, Ute Georgeacopol-Winischhofer: Wien, Niederösterreich, Burgenland. Böhlau, Wien u. a. 1984, ISBN 3-205-07202-2, S. 294.
  3. KFV (Hrsg.): Sicherheitsinspektionen bei Eisenbahnkreuzungen entlang der grenzüberschreitenden Bahnlinien im Burgenland und in Westungarn. SiEBaBWe. Kompendium. Kuratorium für Verkehrssicherheit, Wien 2014, ISBN 978-3-7070-0120-4, S. 19.
  4. Raaberbahn – Das Unternehmen. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 19. Januar 2018; abgerufen am 19. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.raaberbahn.at
  5. A.Philapitsch u. a. (Hrsg.): GRENZ-ZÜGE – Bahn. Macht. Geschichte – Geschichten entlang der „Raaber“ Bahn. Stadtgemeinde Ebenfurth, Ebenfurth 2003, ISBN 3-200-00004-X, S. 326 ff.
  6. A.Philapitsch u. a. (Hrsg.): GRENZ-ZÜGE – Bahn. Macht. Geschichte – Geschichten entlang der „Raaber“ Bahn. Stadtgemeinde Ebenfurth, Ebenfurth 2003, ISBN 3-200-00004-X, S. 332.
  7. Franz Tscheinig: VCÖ-Mobilitätspreis: Raaberbahn für die Modernisierung ihrer Bahnhöfe ausgezeichnet. In: www.meinbezirk.at. Bezirksblätter, 27. September 2016, abgerufen am 19. Januar 2018.
  8. Fahrplan Wien–Ebenfurth–Deutschkreutz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: oebb.at. Österreichische Bundesbahnen, archiviert vom Original am 19. Januar 2018; abgerufen am 19. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oebb.at