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vom 08.11.2021, aktuelle Version,

Deinsberg (Gemeinde Guttaring)

Deinsberg (Dorf)
Ortschaft
Deinsberg (Gemeinde Guttaring) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Guttaring  (KG Deinsberg, Guttaring)
Koordinaten 46° 53′ 43″ N, 14° 31′ 37″ Of1
Höhe 738 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 61 (1. Jän. 2021)
Gebäudestand 24 (1. Jän. 2011f1)
Postleitzahl 9334 Guttaring
Vorwahl +43/04262f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01336

Deinsberg: Kirche, Karner und Sichelhof
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
61

Deinsberg ist eine Ortschaft in der Gemeinde Guttaring im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 61 Einwohner (Stand 1. Jänner 2021[1]).

Lage

Die Ortschaft liegt im Südosten des Guttaringer Berglands, auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Deinsberg und am Ostrand der Katastralgemeinde Guttaring, nordöstlich des Gemeindehauptorts Guttaring. Die Ortschaft besteht aus einem kleinen Dorf um die Filialkirche Deinsberg sowie einigen Höfen in Streulage.

Im Dorf werden folgende Hofnamen geführt; sofern sie auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Guttaring liegen, wird das im Folgenden jeweils in Klammern vermerkt: im Dorf Lorebauer (Nr. 1), Sichelhof (Nr. 5), Unterer Schmied (Toni bei Deinsberg, Nr. 6, in KG Guttaring) und Oberer Schmied (Lucki bei Deinsberg, Nr. 7, in KG Guttaring). Nahe beim Dorf liegen im Norden Zinak (Nr. 11, in KG Guttaring) und die Bungarthube (Nr. 9). Jeweils ein paar hundert Meter vom Dorf entfernt liegt im Osten ein Haus (Nr. 10) am Weg nach Schelmberg, im Ostnordosten die Melharthube (Nr. 13), im Nordosten die Stiflitzerhube (Stieflitzer, Nr. 14), und im Nordnordosten die nur vom Urtlgraben aus erreichbare Türschnerhube am Küstenberg (Rustenberger, Nr. 15). Weit abgelegen, 2 ½ km nordöstlich des Dorfs, liegt die Leitenkeusche (Nr. 12).

Geschichte

Im Jahr 1121 wurde Deinsberg als Tunsberg urkundlich erwähnt, 1126 als Tiuansperch. Der Ortsname könnte sich vom Personennamen Dionys ableiten.[2]

Die Siedlung entstand vermutlich aufgrund der Eisenerzvorkommen in der näheren Umgebung. Antike Inschriftsteine in der Vorhalle der Kirche weisen darauf hin, dass wohl schon die Römer hier Bergbau betrieben haben. Spuren des Bergbaus finden sich in der näheren Umgebung des Ortes; am auffälligsten sind Schlackenhalden von 250 m Länge und 153 m Breite, die mit Büschen und Bäumen überwachsen, aber nicht zu übersehen sind. Wie lange in Deinsberg Bergbau betrieben wurde, ist nicht bekannt; im nahegelegenen Urtlgraben wurde noch bis ins Jahr 1834 in einem Floßofen Eisen erschmolzen. Ein im Mittelalter genanntes Schloss ist verschollen; vielleicht stand es an Stelle des Sichelhofs, nahe der Kirche.

1309 wurde Deinsberg als Pfarre genannt. Das Gebäude der heutigen Filialkirche Deinsberg, das vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts errichtet wurde, schien 1362 erstmals in einer Urkunde auf. Es steht allerdings fest, dass es schon lange davor eine Eigenkirche der Bergleute gab, denn in mittelalterlichen Aufzeichnungen wird die Deinsberger Kirche wiederholt als antiquissima (alt, altertümlich) bezeichnet. Die Pfarre wurde 1779 aufgehoben, seit 1891 ist Deinsberg eine Filiale der Pfarre Guttaring.

Durch die Schaffung der Steuergemeinden im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde der Ort durchschnitten: der westliche Teil des Orts lag nun in der Steuergemeinde Guttaring und gehörte somit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Guttaring. Der östliche, größere Teil des Orts, in der Steuergemeinde Deinsberg gelegen, gehörte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Althofen (Herrschaft und Landgericht). Bei der Bildung der politischen Gemeinden 1850 kam die gesamte heutige Ortschaft an die Gemeinde Guttaring. Allerdings wurden zunächst nur die in der Katastralgemeinde Deinsberg befindlichen Häuser des Orts als Ortschaft Deinsberg geführt; der westliche Teil der heutigen Ortschaft hingegen galt nun über 100 Jahre lang als Teil der Ortschaft Guttaring. Erst seit wenigen Jahrzehnten gehören auch Unterer und Oberer Schmied, Zinak sowie einige neuere Bauten am westlichen Dorfrand zur Ortschaft Deinsberg.

Bevölkerungsentwicklung

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

nur der in der Katastralgemeinde Deinsberg befindliche Teil der heutigen Ortschaft:

  • 1869: 17 Häuser, 118 Einwohner[3]
  • 1880: 21 Häuser, 139 Einwohner[4]
  • 1890: 16 Häuser, 126 Einwohner[5]
  • 1900: 14 Häuser, 103 Einwohner[6]
  • 1910: 12 Häuser, 95 Einwohner[7]
  • 1923: 10 Häuser, 64 Einwohner[8]
  • 1934: 80 Einwohner[9]
  • 1961: 11 Häuser, 82 Einwohner[10]

Ortschaft im heutigen Umfang:

  • 2001: 21 Gebäude (davon 18 mit Hauptwohnsitz) mit 23 Wohnungen und 21 Haushalten; 64 Einwohner und 2 Nebenwohnsitzfälle[11]
  • 2011: 24 Gebäude, 65 Einwohner[12]

In der Ortschaft gibt es 1 Arbeitsstätte (Stand 2011;[12] 2001: 0[11]) und 10 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[11].

Literatur

  • Siegfried Hartwagner: Kärnten. Der Bezirk St. Veit an der Glan. Verlag St. Peter, Salzburg 1977, ISBN 3-900173-22-2, S. 32.

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  2. Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. Klagenfurt 1956. S. 48.
  3. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold's Sohn, Wien 1872. S. 57.
  4. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 46.
  5. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 47.
  6. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 62.
  7. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 29.
  8. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 13.
  9. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 13.
  10. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 252.
  11. 1 2 3 Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 105.
  12. 1 2 Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014. S. 41.