Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 20.09.2021, aktuelle Version,

Donauhochwasser 1830

Eduard Gurk – Leopoldstadt, Jägerzeile, am 2. März 1830
Hochwassermarke im Augarten

Das Donauhochwasser 1830 in Wien vom 26. Februar bis 10. März 1830 war ein außergewöhnlich starkes Hochwasser der Donau. Es war das letzte große durch einen Eisstoß ausgelöste Donauhochwasser in Wien.

Verlauf

Das Hochwasser überschwemmte die Leopoldstadt im heutigen 2. Bezirk und andere donaunahe Siedlungen wie Floridsdorf, Leopoldau und Rossau und richtete enormen Schaden an. Am 28. Februar 1830 hatte Treibeis auf der Höhe von Stadlau einen Eisstoß gebildet, der dann in der Nacht zum 1. März brach. Die Wassermassen bahnten sich von Leopoldau über Breitenlee, Markgrafneusiedl, Großhofen, Glinzendorf, Rutzendorf, Kimmerleinsdorf, Breitstetten, Haringsee, Straudorf und Wagram an der Donau ihren Weg über das Marchfeld und flossen bei Stopfenreuth wieder in das Flussbett der Donau. Durch die Flutwelle kamen insgesamt 74 Menschen ums Leben. Kimmerleinsdorf wurde fast vollständig zerstört. Die Bäche des Wienerwalds und der Wienfluss konnten ebenfalls nicht mehr abfließen und traten auch über die Ufer. Große Teile des Stadtgebiets standen dadurch tagelang unter Wasser. Weitaus schlimmer traf die Stadt jedoch die im Anschluss auftretende Cholera-Epidemie, die durch die überfluteten Senkgruben und das dadurch verseuchte Grundwasser ausgelöst wurde. An der Cholera starben bis Dezember 1831 rund 2.000 Menschen.

Folgen

Nach dem Hochwasser und der nachfolgenden Cholera-Epidemie wurden nach und nach alle wichtigen Bäche der Stadt eingewölbt und in Bachkanäle umgewandelt. (siehe auch Geschichte der Wiener Kanalisation)

Dieses und das nächste große Donauhochwasser 1862 gaben letztlich auch den Anstoß zur Wiener Donauregulierung.

Literatur

  • Franz Sartori: Wien's Tage der Gefahr und die Retter aus der Noth., Gerold, Wien 1830, Band 1 im Volltext in der Google-Buchsuche
  • Karl Brunner, Petra Schneider [Hg.]: Umwelt Stadt. Geschichte des Natur und Lebensraumes Wien. Wien: Böhlau 2005
  • Severin Hohensinner, Andreas Hahmann: Historische Hochwässer der Wiener Donau und ihrer Zubringer: Materialien zur Umweltgeschichte Österreichs (Band 1), Zentrum für Umweltgeschichte Wien, 2015. (Online)
  • Heinz Krejci: Expedition in die Kulturgeschichte des Abwassers. Wien: Stadt Wien/MA30 – Wienkanal 2004
Commons: Donauhochwasser 1830  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
One of the two lapidary inscriptions indicating the waterlevel of the flood in the year of 1830, when the whole Augarten was flooded abut 1,75 meters high. photo taken by Harald Hubich Harald Hubich
CC BY-SA 3.0
Datei:Augarten-Hochwasser-Inschrift.jpg
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
repro from artbook Eduard Gurk
Public domain
Datei:Eduard Gurk - Leopoldstadt, Jägerzeile, am 2 März 1830.jpg