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vom 22.08.2021, aktuelle Version,

Markgrafneusiedl

Markgrafneusiedl
Wappen Österreichkarte
Markgrafneusiedl (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gänserndorf
Kfz-Kennzeichen: GF
Fläche: 19,82 km²
Koordinaten: 48° 16′ N, 16° 38′ O
Höhe: 154 m ü. A.
Einwohner: 903 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 46 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2282
Vorwahlen: 0 22 48
Gemeindekennziffer: 3 08 36
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Altes Dorf 49
2282 Markgrafneusiedl
Website: www.markgrafneusiedl.at
Politik
Bürgermeister: Franz Mathä (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
9
6
9  6 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Markgrafneusiedl im Bezirk Gänserndorf
Lage der Gemeinde Markgrafneusiedl im Bezirk Gänserndorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Markgrafneusiedl ist eine Gemeinde mit 903 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.

Geografie

Markgrafneusiedl liegt östlich von Wien und südöstlich von Deutsch-Wagram im Marchfeld, einem Teil des Weinviertels, an der Geländestufe des Wagram. Der größte Fluss ist der Rußbach, der die Grenze im Südosten bildet. Die Fläche der Gemeinde umfasst zwanzig Quadratkilometer. Mehr als die Hälfte werden landwirtschaftlich genutzt, acht Prozent sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Es gibt nur die Katastralgemeinde Markgrafneusiedl.

Nachbargemeinden

David Chandler, Die Schlacht bei Aspern 1809.

Geschichte

Markgrafneusiedl wurde vermutlich im 11. Jahrhundert gegründet. Nach der Rückgewinnung des Gebietes von den Ungarn waltete ab 1044 Markgraf Siegfried über das Gebiet. Er führte Rodungen durch und dürfte als ersten Ort Markgrafneusiedl gegründet haben. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Klosterneuburger Salbuch zwischen 1120 und 1129 als novellum sartum marchionis.[2] Später gelangte Markgrafneusiedl in den Besitz der Nürnberger Burggrafen. Eine Urkunde des Wiener Stadtarchivs zeigt, wie Chadolt von Eckartsau, einer dieser Burggrafen, im Jahr 1388 Güter in Markgrafneusiedl weiterverlehnt. Ab 1415 waren die Herzöge von Österreich Lehensherren von Markgrafneusiedl. Ihnen folgte die Herrschaft Wolkersdorf. 1423 fällt das Gebiet durch Erbschaft an Rüdiger von Starhemberg und 1542 kauft die Gemahlin von Kaiser Ferdinand I. das Land, um es dem kaiserlichen Hofspital in Wien zu vermachen.[3]

Der Ort war in der Schlacht bei Wagram 1809 der Angelpunkt der Entscheidung, Schlachtsignierungspunkte befinden sich bei der Kirchenruine, am Pfarrhof und an der Krypta der Pfarrkirche.[4] Im Jahr 1820 erhielt der Ort von Kaiser Franz I. das Marktrecht. Bald darauf verlor dieser Markt durch den Bau der Kaiser Ferdinands-Nordbahn seine Bedeutung und wurde eingestellt.[5]

Entwicklung des Ortsnamens

  • 1231 de Margravin Niusidil
  • 1252 de Maregraven Nivsidel
  • 1335 Marchgrafen-Neusidl
  • 1342 Marchgrafen Neusidel
  • 1356 Margrafen-Neusidel
  • später: Margrafenneusidel und Marichgrafen Neusidel
  • 1451 Margraf Newsidel
  • 1531 Margraff-Neusiedl
  • dann: Markgraf-Neusiedl
  • heute:Markgrafneusiedl

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchenruine Markgrafneusiedl, siehe Wappen, mit Aussichtsplattform
Pfarrkirche Markgrafneusiedl
Der Kerphenhof in Markgrafneusiedl
Ruine Militärflugplatz

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 18 im Haupt-, drei im Nebenerwerb und einer von einer juristischen Person geführt. Von den 63 Erwerbstätigen des Produktionssektors arbeiteten 31 im Bereich Bergbau, 19 in der Bauwirtschaft und 13 in der Warenherstellung. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Grundstücks- und Wohnungswesen (49), soziale und öffentliche Dienste (34) und Verkehr (32 Erwerbstätige).[6][7][8]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 22 30 29 51
Produktion 8 11 63 90
Dienstleistung 40 25 150 55

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 449 Erwerbstätige in Markgrafneusiedl. Davon arbeitete weniger als ein Fünftel in der Gemeinde, mehr als vier Fünftel pendelten aus.[9]

Öffentliche Einrichtungen

In Markgrafneusiedl befindet sich eine Volksschule.[10]

Verkehr

  • Eisenbahn: Die Gemeinde liegt zwischen der Nordbahn und der Marchegger Ostbahn. Der Bahnhof Deutsch-Wagram ist sieben Kilometer entfernt.[11] Von dort gibt es viertelstündliche Verbindungen nach Wien (Stand 2021).[12]
  • Straße: Markgrafneusiedl ist der Knotenpunkt der drei Landesstraßen L2, L6 und L11.

Politik

Das Gemeindeamt von Markgrafneusiedl

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1862 waren:[19]

  • 1862–1885 Michael Myaer
  • 1885–1891 Leopold Dinst
  • 1891–1894 Karl Landbauer
  • 1894–1900 Leopold Dinst
  • 1900–1919 Andreas Karpfinger
  • 1919–1929 Johann Mühl
  • 1929–1945 Johann Schilk
  • 1945–1960 Karl Schwiretz
  • 1960–1984 Anton Sykora
  • 1984–1990 Karl Krehlik
  • 1990–2000 Alfred Nagl
  • 2000–2015 Erwin Hrabal (SPÖ)
  • 2015–2016 Helmut Fellinger (SPÖ)[20][21]
  • seit 2016 Franz Mathä (SPÖ)

Gemeindewappen

Markgrafneusiedl wurde 1994 ein Gemeindewappen verliehen.

Die diagonale Wellenlinie stellt den Rußbach dar. Der goldene Adler links oben erinnert an den Markgraf Leopold und ist dem niederösterreichischen Wappen entnommen. Die Ruine rechts unten ist das Wahrzeichen der Gemeinde.

Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Markgrafneusiedl  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Markgrafneusiedl  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Markgrafneusiedl, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. März 2021.
  2. Entstehung. Gemeinde Markgrafneusiedl, abgerufen am 17. März 2021.
  3. Lehensherrn. Gemeinde Markgrafneusiedl, abgerufen am 17. März 2021.
  4. Kämpfe und Katastrophen. Gemeinde Markgrafneusiedl, abgerufen am 17. März 2021.
  5. Wirtschaftliche Bedeutung. Gemeinde Markgrafneusiedl, abgerufen am 17. März 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Markgrafneusiedl, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. März 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Markgrafneusiedl, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. März 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Markgrafneusiedl, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. März 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Markgrafneusiedl, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. März 2021.
  10. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  11. Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).
  12. Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 17. März 2021.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Markgrafneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 29. Februar 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Markgrafneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 29. Februar 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Markgrafneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 29. Februar 2020.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Markgrafneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 29. Februar 2020.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Markgrafneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 29. Februar 2020.
  18. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Markgrafneusiedl. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 29. Februar 2020.
  19. Bürgermeister. Gemeinde Markgrafneusiedl, abgerufen am 17. März 2021.
  20. Helmut Fellinger ist nun Ortschef Franz Mathä (SPÖ) ist neuer Vize. NÖN, 4. März 2015.
  21. Helmut Fellinger trat als Bürgermeister zurück und scheidet aus Gemeinderat aus. NÖN, 29. Jänner 2016.

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Coat of arms of Markgrafneusiedl, Lower Austria de:Datei:Wappen Markgrafneusiedl.jpg de:Partyhead
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WWII Einsatzhafen Deutsch Wagram Eigenes Werk Doronenko
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Positionskarte von Österreich Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer NordNordWest
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Datei:Austria adm location map.svg
Leading his III Corps from the front, Davout has his horse shot under him. He orders his men to continue the assault on Markgrafneusiedl, visible due to its tower in the background. Part of Anne S. K. Brown Collection. David Chandler - Aspern, Wagram - 1809: Mighty clash of Empires, p. 78 Autor/-in unbekannt Unknown author
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Datei:Battle of Wagram - Davout orders the assault of Markgrafneusiedl.png
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Compass card with German wind directions Eigenes Werk User:Madden
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Gänserndorf hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017) Eigenes Werk AleXXw
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Datei:Karte A Noe GF 2017.svg
Südostansicht der Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt in der niederösterreichischen Gemeinde Markgrafneusiedl . Eine große, im Kern (insbesondere Chor) gotische Kirche, die 1753 im barocken Stil umgebaut wurde (Neuerrichtung des Langhauses?) und von einem Friedhof umgeben ist. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Markgrafneusiedl - Kirche.JPG
Südostansicht der Kirchenruine hl. Martin in der niederösterreichischen Gemeinde Markgrafneusiedl . Die am nordöstlichen Ortausgang in beherrschender Höhenlage errichtete (Ende des 12. Jahrhunderts) ehemalige Wehrkirche wurde 1574 als Wallfahrtskirche bezeichnet und 1683 urkundlich als Ruine genannt. Bei der Schlacht bei Wagram 1809 diente sie den Österreichern unter Erzherzog Karl als Kommandositz. 1817 wird sie zu einer Windmühle mit dominierendem Rundturm umgebaut und brannte 1862 aus. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Markgrafneusiedl - Kirchenruine (2).JPG
Luftaufnahme der niederösterreichischen Gemeinde Markgrafneusiedl. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Markgrafneusiedl - Luftaufnahme.JPG