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vom 11.12.2019, aktuelle Version,

Elfriede Ott

Elfriede Ott (2010)

Elfriede „Evi“ Ott (* 11. Juni 1925 in Wien; † 12. Juni 2019 ebenda[1]) war eine österreichische Schauspielerin, Regisseurin, Kabarettistin, Sängerin, Intendantin,[2] Schauspielschulleiterin,[2] Josefstadt-Doyenne[3][2] und Autorin.

Leben

Ott wuchs im 1. Wiener Gemeindebezirk auf, wo ihr Vater, ein Uhrmachermeister, ein eigenes Geschäft führte. Sie hatte einen vier Jahre älteren Bruder, der im Krieg fiel. Kurze Zeit nach dem Tod des Bruders verlor Ott auch ihren Vater, als er sie von einem Bahngleis zog, in dem sie sich verhakt hatte, und er dabei von einem Zug angefahren wurde. Danach wandte sich die gelernte Uhrmacherin mit Unterstützung ihrer Mutter dem Theater zu.

Nach privatem Schauspielunterricht bei der Burgschauspielerin Lotte Medelsky debütierte sie am 26. Mai 1944 in Gerhart Hauptmanns Die goldene Harfe am Wiener Burgtheater, wo sie fünf Jahre lang auf der Bühne stand. Danach war sie am Landestheater Graz (1949/50), bei verschiedenen Wiener Theatern und Kabaretts, am Operettenhaus Hamburg (1956) und wieder am Burgtheater (1957) tätig. 1958 wechselte sie an das Theater in der Josefstadt in Wien, dessen Ensemble sie seither angehörte. Ihr erster Mann war Ernst Waldbrunn, ebenfalls Ensemble-Mitglied. Ihre Hauptaufgabe sah sie in der Pflege der Wiener Komödie und der Förderung junger Talente.

Mit ihrem Lebensgefährten und späteren Ehemann Hans Weigel die Hochzeit war am 9. Jänner 1991, nur wenige Monate vor Weigels Tod – initiierte Ott 1983 die bis 2012 jährlich im Sommer stattfindenden Nestroy-Spiele auf der Burg Liechtenstein in Maria Enzersdorf bei Wien, bei denen sie selbst mitspielte und auch Regie führte. Dort gab sie vor allem ihren Schülern die Gelegenheit, erste Bühnenerfahrungen zu sammeln. Ab 2001 war Otts Adoptivsohn Goran David dort Co-Intendant und Produktionsleiter.

Im Jahr 1985 wurde Ott Leiterin der Schauspielabteilung des Konservatoriums der Stadt Wien. Nach ihrem Ausscheiden gründete sie 2005 zusammen mit Gernot Haas die private Schauspielschule „Studio der Erfahrungen“.

Im ORF war sie in Fernsehserien wie Die liebe Familie zu sehen. 2010 spielte sie in dem Film Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott unter der Regie von Andreas Prochaska sich selbst. Im Jahre 2013 kündigte Ott an, nicht mehr Theater zu spielen.

Sie trat oft gemeinsam mit Fritz Muliar und Gerhard Bronner auf. Ott war Trägerin der österreichischen Berufstitel Professorin und Kammerschauspielerin.

Elfriede Ott starb im Juni 2019, einen Tag nach ihrem 94. Geburtstag. Am 28. Juni 2019 wurde sie im Ehrengrab ihres Ehemannes Hans Weigel (1908–1991) auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 33G, Nummer 79) beigesetzt.[4]

Filmografie (Auswahl)

Elfriede Ott, Andreas Prochaska, Michael Ostrowski und das Kollegium Kalksburg bei der Premiere von Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott (2010)
Grabstätte von Elfriede Ott

Bücher und Hörbücher

Comic

In dem 2014 im Amalthea Signum Verlag erschienenen Comic Der Blöde und der Gscheite – Die besten Doppelconferencen (Text: Hugo Wiener, Zeichnungen: Reinhard Trinkler) hat Elfriede Ott mehrere Gastauftritte in gezeichneter Form. Die Hauptfigur der rothaarigen Salome Pockerl in der 2015 im Verlag Edition Steinbauer erschienenen Graphic Novel Der Talisman (Text: Johann Nestroy, Zeichnungen: Reinhard Trinkler) ist ebenfalls der Schauspielerin nachempfunden.

Auszeichnungen (Auszug)

  Commons: Elfriede Ott  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schauspielerin Elfriede Ott ist tot. In: ORF.at. 12. Juni 2019.
  2. 1 2 3 Michael Ostrowski: Diese kleine Traurigkeit. Mit dem Chihuahua in der Garderobe: Michael Ostrowski zum Tod der großen Volksschauspielerin Elfriede Ott. In: profil.at. Nr. 25, 50. Jg., 16. Juni 2019.
  3. Josefstadt-Doyenne Elfriede Ott verstorben. In: wiener-zeitung.at. 12. Juni 2019.
  4. Elfriede-Ott-Begräbnis am 28. Juni. In: ORF.at. 13. Juni 2019.
  5. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB).