Erich Bielka
Erich Bielka (* 15. Mai 1908 in Wien; † 1. September 1992 in Bad Aussee), war ein österreichischer Diplomat, Völkerrechtsexperte, Widerstandskämpfer und Politiker.
Herkunft
Erich Bielka (bis zum Adelsaufhebungsgesetz 1919 amtlich Ritter Bielka von Karltreu, danach auch Bielka-Karltreu) war der Sohn von Arthur Ritter Bielka von Karltreu und Hedwig, geb. Freiin von Seiller. Er stammte aus der Familie des k.u.k. Hofarztes Dr. August Bielka (1828–1909), der als langjähriger Leibarzt des Erzherzogs Franz Karl (1802–1878) wirkte und 1878 mit dem Prädikat "von Karltreu" in den österreichischen Ritterstand erhoben wurde.[1]
Leben
Erich Bielka war Absolvent der Konsularakademie, trat 1935 in den Diplomatischen Dienst und wurde 1938 unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland als Nazigegner inhaftiert (Prominententransport, Gestapohaft München, KZ Dachau und Buchenwald). Nach dem Kriegsende 1945 wirkte er maßgeblich am Aufbau des Außenamts der Zweiten Republik mit und war Botschafter in Ankara (1952–1958), Kairo, Bern (1967–1972) und Paris (Juni 1972–1974)[2], sowie Leiter der Wirtschaftspolitischen Sektion, Politischer Direktor und als Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten der ranghöchste Beamte im Außenministerium.
Nachdem Außenminister Rudolf Kirchschläger zum Bundespräsidenten gewählt wurde, war Bielka von 1974 bis 1976 in der SPÖ-Regierung unter Bundeskanzler Bruno Kreisky parteiloser Außenminister. Im Rahmen der österreichischen „Nachbarschaftspolitik“ gegenüber den sozialistischen Staaten besuchte Bielka 1976 auch die DDR, ehe Kreisky 1978 als erster westlicher Regierungschef die Reise in die DDR antrat[3].
Bielka gründete 1988 zusammen mit dem ehemaligen Außenminister Erwin Lanc und Botschafter Hans Thalberg die Initiative Österreich und Europa mit dem Ziel, Alternativen zu einem EG-Beitrittsgesuch zu entwickeln. Er wies als Völkerrechtler Vergleiche zwischen der österreichischen und der irischen Neutralität zurück und verwahrte sich strikt gegen das von einigen seiner Nachfolger aufgestellte Postulat: „Die Neutralität interpretieren ausschließlich wir“. Die damaligen Erklärungen der Bundesregierung über eine Vereinbarkeit der immerwährenden Neutralität mit einem EG-Beitritt nannte er eine „verhängnisvolle Fehleinschätzung“, die ihn mit „tiefster Besorgnis“ erfülle. Er verfasste im Ruhestand verschiedene völkerrechtliche und zeitgeschichtliche Publikationen wie Die Ära Kreisky.
Verheiratet war er mit der aus Ungarn stammenden Schauspielerin Etelka Görög. Erich und Etelka Bielka sind am Grinzinger Friedhof (Gruppe 7, Reihe 6, Nummer 5) begraben.
Auszeichnungen
Weblinks
- Kurzbiografie
- Literatur von und über Erich Bielka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Archivaufnahmen mit Erich Bielka im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek (Vortrag, Radiobeiträge)
- Erich Bielka auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
Einzelnachweise
- ↑ http://www.nobility.eu/familie.php?id_familie=107
- ↑ Remise de lettres de créance, JORF n°145 du 22 juin 1972, S. 6364.
- ↑ Maximilian Grass / Alexander Lass: Ein verdrängtes bilaterales Verhältnis: Österreich fungierte als Eisbrecher für die DDR, in Wiener Zeitung, 10. November 2009 (abgerufen am 15. November 2013)
- 1 2 Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Clemens Wildner | Österreichischer Botschafter in der Türkei 1952–1958 |
Karl Hartl |
? | Österreichischer Botschafter in Ägypten ? |
? |
Johann Georg Tursky | Österreichischer Botschafter in der Schweiz 1967–1972 |
? |
Ernst Lemberger | Österreichischer Botschafter in Frankreich 1972–1974 |
Otto Eiselsberg |
Personendaten | |
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NAME | Bielka, Erich |
ALTERNATIVNAMEN | Bielka-Karltreu, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Diplomat, Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1908 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 1. September 1992 |
STERBEORT | Bad Aussee |
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Wappen der Republik Österreich : Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist: Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone …. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“ Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt. | Heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 2 B-VG , in der Fassung BGBl. Nr. 350/1981 , in Verbindung mit dem Bundesgesetz vom 28. März 1984 über das Wappen und andere Hoheitszeichen der Republik Österreich (Wappengesetz) in der Stammfassung BGBl. Nr. 159/1984 , Anlage 1 . | Austrian publicist de:Peter Diem with the webteam from the Austrian BMLV (Bundesministerium für Landesverteidigung / Federal Ministry of National Defense) as of uploader David Liuzzo ; in the last version: Alphathon , 2014-01-23. | Datei:Austria Bundesadler.svg | |
Wappen des k.u.k. Hofarztes Dr. August Bielka (1828–1909), langjähriger Leibarzt des Erzherzogs Franz Karl von Österreich (1802–1878), verliehen anlässlich seiner Erhebung in den österreichischen Ritterstand mit dem Prädikat "von Karltreu" 1878. Zeichnung von Gerd Hruška ( http://ghruska.weebly.com/ ). Für weitere Informationen zu dieser Standeserhebung siehe AustroAristo.com ( http://www.austroaristo.com/ ) | Eigenes Werk | HruskaHeraldik (Gerd Hruška) | Datei:Ritter Bielka von Karltreu (1878) – Gerd Hruška.png |