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vom 29.03.2020, aktuelle Version,

Gefecht im Obertoggenburg

Gefecht im Obertoggenburg
Teil von: Alter Zürichkrieg

Übersichtskarte Alter Zürichkrieg
Datum 24. August 1445
Ort Wildhaus-Alt St. Johann, Obertoggenburg, Kanton St. Gallen
Ausgang Sieg der Werdenberger
Konfliktparteien

Heiliges Römisches Reich
Hzt. Habsburg–Österreich
Gft. Werdenberg
und
Sarganserländer

Eidgenossenschaft der VII. Orte
Toggenburg (Raron)

Befehlshaber

Graf Wilhelm von Werdenberg–Sargans

Frhr. Petermann von Raron

Truppenstärke
unbekannt unbekannt
Verluste

11 Tote

18 Tote

Das Gefecht im Obertoggenburg war ein militärischer Konflikt, der am 24. August 1445 im Verlaufe des Alten Zürichkriegs im oberen Toggenburg in der Schweiz ausgetragen wurde.

Die Gegner waren auf der einen Seite Truppen von Freiherr Petermann von Raron, der als Herr von Toggenburg auf der Seite der eidgenössischen Orte stand, und auf der anderen Seite Truppen der Habsburger, vornehmlich der Grafen von Werdenberg-Sargans.

Vorgeschichte

Die Grafschaft Toggenburg, deren Landleute im Dezember 1436 ins Landrecht der eidgenössischen Orte Schwyz und Glarus traten, wurde seit dem 14. November 1437 von Petermann von Raron regiert. Dieser trat am 15. März 1440 selbst ins Landrecht der beiden Orte und am 2. November 1440 offiziell auf der Seite der eidgenössischen Orte in den Krieg ein. Durch den Kriegseintritt des Zugewandten Ortes Appenzell am 30. April 1444, die Kriegseintritte des Grafen Heinrich II. von Werdenberg-Sargans († ca. 1447) und des Feldkircher Vogts Wolfhart V. von Brandis am 30. November 1444, und die daraus resultierenden Kämpfe im St. Galler Rheintal (→Gefecht bei Koblach) und im Sarganserland (→Belagerung von Sargans) verlagerte sich das Kriegsgeschehen zunehmend vom zürcherischen Raum in die heutige Ostschweiz.

Am 11. Juni 1445 erfolgten zwei grössere Vorstösse der österreichischen Seite gegen Appenzell und Toggenburg, die im Gefecht bei Kirchberg und der Schlacht bei Wolfhalden von letzteren abgewehrt wurden. Im August liess Graf Wilhelm von Werdenberg–Sargans, Hauptmann von Walenstadt, einen Fussweg über die Felsen des Chäserrugg zu den über der Quelle der Thur gelegenen Alpen im oberen Toggenburg (bei der heutige Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann) anlegen, um diese von Süden her zugänglich zu machen.[1]

Verlauf

Am 24. August 1445 erfolgte auf dem neu erbauten Weg der Vorstoss eines Kontingents, das aus Kriegsvolk vor allem des Werdenbergers, aus Feldkirch, Walenstadt und Sargans bestand, um einen Viehraub durchzuführen. Auf die Nachricht des feindlichen Anmarsches hin eilten die alarmierten Toggenburger herbei, um diesen Einfall abzuwehren. Der genaue Ablauf des Gefechts auf der Höhe des Voralpsees ist unklar, doch gelang es Graf Wilhelm dabei, auf der Alp Sellamatt ob Alt St. Johann über 600 Stück Vieh zu rauben. Die eigenen Verluste beliefen sich auf 11, die der Toggenburger auf 18 Gefallenen.[2][3]

Folgen

Das Gefecht selbst blieb Episode. Im Gegenzug gelang es den Toggenburgern in der Folge, zusammen mit Leuten aus Wil auf dem neu angelegten Fussweg einen Raubzug in den Alpen ob Walenstadt durchzuführen, bei dem den Toggenburgern 80 Stück Vieh in die Hände fiel. Im Grenzgebiet des Toggenburgs zur Grafschaft Sargans gab es bis zum Kriegsende keine grösseren Vorkommnisse mehr. Im September 1445 folgte ein grösserer Plünderungszug von Seite der Eidgenossen von Pfäffikon aus tief in den Thurgau hinein, bei dem sich 300 Toggenburger mit der Besatzung von Wil anschlossen (→Gefecht bei Wigoltingen). Ende Dezember 1445 eroberten die Appenzeller das Städtchen Rheineck sowie die Vogtei Rheintal und schoben damit die eidgenössisch-österreichische Grenze de facto bis an den Rhein vor. Den Scharmützeln, die am 6. März 1446 in der Schlacht bei Ragaz gipfelten, blieben die Toggenburger aus unbekannten Gründen fern. Eines der letzten kriegerischen Unternehmen im Alten Zürichkrieg war am 23. Mai eine halbherzig durchgeführte österreichische Aktion gegen das untere Toggenburg, das den Markt von Lichtensteig hätten schädigen sollen. Zwei Tage später erfolgte am 25. Mai noch ein Viehraub in der Gegend von Kirchberg. Der Waffenstillstand vom 12. Juni 1446 beendete die Kampfhandlungen und damit den Alten Zürichkrieg de facto, obschon die Friedensverhandlungen noch weitere vier Jahre andauerten.

Einzelnachweise

  1. Karl Wegelin: Geschichte der Landschaft Toggenburg 1830.
  2. Hans Fründ: Chronik des Alten Zürichkriegs Ab 1447.
  3. Johannes Wieland: Geschichte der Kriegsbegebenheiten in Helvetien und Rhätien, Band 1 1827, S. 198

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Schweizer Fahne um 1422 ( CWR-Flags ) original comment on crwflags.com: "At the battle of Arbedo in 1422 and quite regularly thereafter, mixed levies from more than one Canton carried red triangular guidons with a white cross (see image). The last time this triangular guidon appeared in battle was in 1540, by which time it was already evolving into a full four-sided flag. All these uses of the Confederate cross became increasingly important since Confederation armies were likely to meet other Swiss mercenary troops in the employ of enemies. But 1540 was also the last time a Swiss confederate army was called out until the French invasion of 1798, so the white cross on a red field disappeared from use. The Confederation remained the loosest and most decentralised of governments, and while it had no flag there remained a state seal recognised throughout Europe as the insignia of the Thirteen Cantons. It was a white cross 'traversante' on a red shield, and it came to be known in Switzerland as the 'federal cross'." (T.F. Mills, 14 November 1997) Eigenes Werk T.F. Mills, Roadytom
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Der Alte Zürichkrieg 1436–1450 Eigenes Werk Marco Zanoli ( sidonius 20:10, 23 August 2006 (UTC))
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Jüngeres Wappen der Grafen von Toggenburg und der Grafschaft Toggenburg bis 1798 Eigenes Werk Marco Zanoli ( sidonius 10:42, 14 February 2007 (UTC))
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Das Wappen der Grafen von Werdenberg-Sargans ; desgleichen auch Grafen von Tübingen-Asperg (alt) Eigenes Werk Marco Zanoli ( sidonius 16:18, 24 February 2007 (UTC))
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