Gerichtsbezirk Neumarktl
Ehemaliger
Gerichtsbezirk
Neumarktl |
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(slowenisch: sodni okraj Tržič) | |
Basisdaten | |
Bundesland | Krain |
Bezirk | Krainburg (Kranj) |
Sitz des Gerichts | Neumarktl (Tržič) |
zuständiges Landesgericht | Laibach |
Fläche | 157,06 km2 (1910) |
Einwohner | 7,433 |
Aufgelöst | 1919 |
Abgetreten an | Jugoslawien |
Der Gerichtsbezirk Neumarktl (slowenisch: sodni okraj Tržič) war ein dem Bezirksgericht Neumarktl unterstehender Gerichtsbezirk im Kronland Krain. Er umfasste Teile des politischen Bezirks Neumarktl (Tržič) und wurde 1919 dem Staat Jugoslawien zugeschlagen. Der Gerichtsbezirk Neumarktl umfasste 1910 die zweitgeringste Fläche und wies zudem die zweitgeringste Einwohnerzahl aller Gerichtsbezirke der Krain auf.
Geschichte
Der Gerichtsbezirk Neumarktl entstand infolge eines Ministervortrags vom 6. August 1849, in dem die Grundzüge der Gerichtseinteilung festgelegt wurden. Nachdem im Dezember 1849 die Gebietseinteilung der Gerichtsbezirke sowie die Zuweisung der Gerichtsbezirke zu den neu errichteten Bezirkshauptmannschaften durch die „politische Organisierungs-Commission“ festgelegt worden war,[1] nahmen die Bezirksgerichte der Krain per 1. Juni 1850 ihre Tätigkeit auf.[2] Dem Bezirksgericht Neumarktl wurden durch die Landeseinteilung der Krain im März 1850 die zehn Katastralgemeinden Bistrica (Feistritz), Duplje (Duplach), Kovor (Kaier), Križe (Kreuz), Snično (Stenitschne), Sveta Ana (St. Anna), Sveta Katarina (St. Katharina), Svirče (Swirtschach), Tržič (Neumarktl) und Žiganja Vas (Siegersdorf) zugewiesen.[3] Zusammen mit den Gerichtsbezirken Bischoflack (Škofja Loka) und Krainburg (Kranj) bildete der Gerichtsbezirk Neumarktl den Bezirk Krainburg.
Jahr | Fläche (km²) |
Ein- wohner |
Slowenisch- sprachige |
Deutsch- sprachige |
---|---|---|---|---|
1880 | 5.911 | 5.789 | 103 | |
1890 | 6.481 | 5.921 | 522 | |
1900 | 157,12 | 7.147 | 6.414 | 683 |
1910 | 157,06 | 7.433 | 7.043 | 324 |
Der Gerichtsbezirk wies 1880 eine anwesende Bevölkerung von 5.911 Personen auf, wobei 5.789 Menschen Slowenisch und 103 Menschen Deutsch als Umgangssprache angaben.[4] 1910 wurden für den Gerichtsbezirk 7.433 Personen ausgewiesen, von denen 7.043 Slowenisch (94,7 %) und 324 Deutsch (4,4 %) sprachen.[5]
Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Neumarktl zur Gänze dem Königreich Jugoslawien zugeschlagen.
Gerichtssprengel
Der Gerichtssprengel Neumarktl umfasste infolge der Zusammenfassung der Katastralgemeinden zu Gemeinden 1910 die fünf Gemeinden Križe (Heiligenkreuz), Kovor (Kaier), Tržič (Neumarktl), Sveta Ana (St. Anna) und Sveta Katarina (St. Katharina).
Literatur
- k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain (Obširen imenik Krajev na Krajnskem). Wien 1884 (Special-Orts-Repertorien der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder)
- k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain. Neubearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1894 (Special-Orts-Repertorien der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, Bd. 6) = Specijalni repertorij Krajev na Krajnskem
- k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Leksikon Občin za Tržičsko. Izdelan po rezultatih popisa ljudstva dne 31. Grudna 1900. Wien 1906 (Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, Bd. 6)
- k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Krain. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1919 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VI. Krain)
Einzelnachweise
- ↑ Landes-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Krain Jahrgang 1849, III. Stück, Nr. 26. „Kundmachung der politischen Organisierungs-Commission für das Kronland Krain vom 23. December 1849.“
- ↑ Landes-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Krain. Jahrgang 1850, VI. Stück, Nr. 134. „Kundmachung der k. k. inneröst. küstenl. Appelationsgerichtes vom 18. April 1850. Ueber den Zeitpunkt des Beginnes der Wirksamkeit der neuen Gerichte.“
- ↑ Landes-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Krain. Jahrgang 1850, IV. Stück, Nr. 92. „Kundmachung der k. k. Statthalterei für Krain vom 8. März 1850. Landeseintheilung von Krain nach Landesgerichten, Bezirkshauptmannschaften, Strafberzirksgerichten, Bezirksgerichten, Steuerämtern, Katastralgemeinden und Ortschaften.“ (deutsch) bzw. (slowenisch)
- ↑ k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain. (Obširen imenik Krajev na Krajnskem) Wien 1884, S. 55
- ↑ k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Krain. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1919, S. 42