Haiming (Tirol)
Haiming
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Imst | |
Kfz-Kennzeichen: | IM | |
Fläche: | 40,18 km² | |
Koordinaten: | 47° 15′ N, 10° 53′ O | |
Höhe: | 670 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.697 (1. Jän. 2019) | |
Postleitzahlen: | 6425, 6430, 6433 | |
Vorwahl: | 05266 | |
Gemeindekennziffer: | 7 02 02 | |
NUTS-Region | AT334 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Siedlungsstraße 2 6425 Haiming |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Leitner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2016[1]) (17 Mitglieder) |
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Lage von Haiming im Bezirk Imst | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Haiming ist eine Gemeinde im Oberinntal in Tirol, Österreich, zwischen Telfs und Imst gelegen. Die Gemeinde liegt im Bezirk Imst (Gerichtsbezirk Silz), hat 4697 Einwohner (Stand 1. Jänner 2019) und erstreckt sich in 670 Metern Höhe über eine Fläche von 40,18 km².
Geografie
Der Hauptort liegt am Rand des Tschirgant-Bergsturzes und ist landwirtschaftlich geprägt, während sich im Ortsteil Ötztal-Bahnhof (am Eingang des Ötztales) ein ausgedehntes Industrie- und Wohngebiet gebildet hat. Der Haimingerberg ist hauptsächlich bergbäuerlich geprägt. Der Ortsteil Ochsengarten hat als einer der beiden Talorte des Schigebietes Hochoetz, sowie durch die Nähe des ostwärts benachbarten Kühtai auch Anteil am Wintertourismus. Ansonsten ist Haiming durch den Sommertourismus (Rafting am oberen Inn) bestimmt.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2019[2]):
- Brunau (112)
- Haiming (2412)
- Haimingerberg (316)
- Ochsengarten (145)
- Ötztal-Bahnhof (1578)
- Schlierenzau (134)
Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde Haiming.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Nachbargemeinden
Alle neun Nachbargemeinden von Haiming liegen im Bezirk Imst.
Tarrenz | Nassereith Obsteig | Silz |
Karrösten Karres |
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Silz |
Roppen | Sautens Oetz | Silz |
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Haiming
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Geschichte
Ein 1952 ergrabenes Urnenfeld beim Forchet belegt, dass die Gegend von Haiming bereits um 800 v. Chr. besiedelt war. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte aber erst im Jahre 1269 in einer Kaufurkunde von Meinhard II., in der er dem Grafen Heinrich von Eschenlohe fünf Höfe im Gebiet des Gerichts Petersberg abkaufte. 1313 schien Haiming erstmals als Untergemeinde beim Gericht St. Petersberg auf, die Brücke über den Inn 1320. Bis 1939 war diese Strecke aktiv, jedoch mussten wegen Steinschlaggefahr neue Konzepte entworfen werden, um den Straßenverlauf neu zu versetzen.
Im Jahre 1315 wurde in Ochsengarten ein Schwaighof urkundlich genannt. In diesem Ortsteil befindet sich eine der ältesten hochalpinen Dauersiedlungen Tirols. Im Mittelalter fand man in der Umgebung einen marmorartigen Stein, der bei vielen Kirchenbauten Verwendung fand. Eine Geschichte erzählt, dass Herzog Friedrich IV. bei seiner Flucht aus Konstanz sich einige Tage in einer Hütte im Wald unterhalb des Brandseetales aufgehalten haben soll.
Ab dem Jahre 1627 bilden Haiming, Schlierenzau und Ochsengarten eine eigene Gemeinde des Gerichts Petersberg. Beim Bau der Arlbergbahn verlegte man 1884 eine Brücke über die Ötztaler Ache, 1893 folgte der Bau des Bahnhofs Ötztal.
Nach dem Anschluss Österreichs plante die Westtiroler Kraftwerke AG, ein Tochterunternehmen der Alpen-Elektrowerke-AG (AEW), im Ötztal die Errichtung einer Kette von Speicherkraftwerken. Im Zuge der Kraftwerksplanung mussten in den Jahren 1941/1942 zahlreiche Bauern in Haiming Grundstücke an die Kraftwerksgesellschaft abtreten und wurde auf diesen Flächen das Zwangsarbeiterlager Lager Haiming errichtet.[3] Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Lager Haiming in ein Flüchtlingslager umfunktioniert.[4] Der Standort erfuhr im Februar 2017 ein verstärktes Medieninteresse, da die TIWAG ein 95.000 m² großes Grundstück, auf dem sich das ehemalige Lager befand, an den Speckerzeuger Handl Tyrol verkaufte.[3][5][6] 34 Bauern fordern im März 2017 die Rückübereignung ihrer ehemaligen Grundstücke, da sie ihnen im Nationalsozialismus abgepresst worden wären.[7]
Im Zweiten Weltkrieg errichtete die deutsche Luftfahrtindustrie einen großen Windkanal in Haiming, welcher nach 1945 abgebaut wurde. Von ihm wurde einiges Material für die Reparatur der Brixlegger Eisenbahnbrücke verwendet. Im Jahre 1951 stellte man den Windkanal in Hochsavoyen wieder auf.
1958 nannte man den Silzerberg schließlich Haimingerberg. 1972 baute man eine Straße von Haiming nach Ochsengarten. Zuvor war dieser Ort nur über einen Fußsteig erreichbar.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Haiming
- Pfarrkirche Ochsengarten
- Pfarrkirche Ötztal-Bahnhof
- Expositurkirche Haimingerberg
- Wasserleitungsstollen aus dem Jahr 1539[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Haiming liegt an der Tiroler Straße B 171 und ist über die Anschlussstelle Haiming-Ötztal an die Inntal Autobahn angebunden. An der Arlbergbahn liegen die Haltestelle Haiming (Halt der S-Bahn Tirol) und der Bahnhof Ötztal, an dem auch der Fernverkehr hält.
Politik
Bürgermeister
- Zoller Johann, „Franzeppn“, 1899–1908, Ehrenbürger der Gemeinde Haiming
- Sterzinger Josef, 1908–1912
- Stigger Tobias, „Hartler“, 1912–1919
- Stigger Josef, 1919–1935
- Zoller Johann, „Urweles“, 1935–1938
- Auderer Erich, 1938–1939
- Götsch Albrecht, 1940–1941
- Golser Erwin, 1942–1945
- Kapeller Karl, 1945–1968, Ehrenbürger der Gemeinde Haiming
- Stigger Wilfried, 1968–1992
- Leitner Josef, seit 1992
Wappen
- „In Rot drei goldene Ähren, deren Halme von einem schwarzen Zahnrad bedeckt sind.“
Die Farben der Gemeindefahne sind Gelb-Rot.[9]
Mit den Ähren und dem Zahnrad verweist das 1984 verliehene Gemeindewappen auf die beiden wichtigsten Erwerbszweige in der Gemeinde, Landwirtschaft und Industrie.[10]
Gemeindepartnerschaften
Weblinks
- 70202 – Haiming. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Gemeinde Haiming
- Haiming, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016. Gemeinde Haiming. Land Tirol, abgerufen am 2. Juni 2016.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- 1 2 dietiwag.org: Die TIWAG verkauft 95.000 m² Gewerbegrund, der ihr nicht gehört; abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ Volksschule Haiming: Entstehung des Lagers; abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ oe1.orf.at vom 18. Februar 2017: Umstrittener Grundstücksdeal zwischen TIWAG und Handl; abgerufen am 18. Februar 2017
- ↑ orf.at vom 10. Jänner 2017: Aufregung um TIWAG-Grundstücksgeschäft; abgerufen am 18. Februar 2017.
- ↑ Bauern fordern von TIWAG Grundstücke zurück orf.at, 14. März 2017, abgerufen 14. März 2017.
- ↑ Dehio Tirol 1980. S. 298–301.
- ↑ Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 43/1984. (Digitalisat)
- ↑ Tirol Atlas: Wappen von Tirol, Bezirk Imst
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Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
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Aufnahmsgebäude Ötztal - Ötztal-Bahnhof, Haiming | Eigenes Werk | Leitzsche | Datei:Haiming-Ötztal-Bahnhof-Aufnahmsgebäude.JPG | |
typische Gesamtansicht der Gemeinde Haiming Richtung Süden. Fotografiert aus dem Klettersteig Geierwand. | Eigenes Werk | Bauer Alfons | Datei:Haiming Gesamtansicht.jpg | |
Bezirk Imst | Eigenes Werk | Joschi Täubler | Datei:Haiming im Bezirk IM.png | |
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Der westliche Ortsrand des Haiminger Ortsteils Ochsengarten | Eigenes Werk | Eiswind | Datei:Ochsengarten 2.jpg |