Hans-Georg Aschenbach
Hans-Georg Aschenbach | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hans-Georg Aschenbach bei den DDR-Skimeisterschaften 1973 |
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Nation | DDR | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 25. Oktober 1951 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Brotterode, DDR | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Beruf | Sportsoldat, Sportlehrer, Arzt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verein | ASK Vorwärts Brotterode | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriereende | 1976 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vierschanzentournee | 1. (1973/74) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
letzte Änderung: 26. Februar 2012 |
Hans-Georg Aschenbach (* 25. Oktober 1951 in Brotterode) ist ein ehemaliger deutscher Skispringer. Er war Olympiasieger, Weltmeister und gewann die Vierschanzentournee. Er deckte nach seiner Flucht 1988 das staatliche Zwangsdoping im DDR-Leistungssport auf.
Sportliche Erfolge
1969 wurde Aschenbach Junioren-Europameister, zwei Jahre später gewann er als 20-Jähriger in Johanngeorgenstadt den ersten DDR-Meistertitel. 1972 nahm er an den Olympischen Winterspielen in Sapporo teil und landete auf der Normalschanze auf Platz 31. 1973/1974 holte er sich nach Siegen in Oberstdorf und Innsbruck den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee, nachdem er zuvor 1973 in Oberstdorf mit einer persönlichen Bestweite von 157 Metern Skiflug-Weltmeister geworden war. 1974 wurde er im schwedischen Falun Weltmeister von der Normal- und der Großschanze und zum Sportler des Jahres der DDR gewählt. Im Jahr darauf wurde er am Meniskus operiert. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck gewann er Gold auf der Normalschanze, auf der Großschanze wurde er Achter. Zudem gewann er die Skiflugwoche 1976 in Ironwood (USA) und erzielte dort mit 154 Metern Schanzenrekord. Danach beendete er seine Sportlaufbahn.
Ausbildung und Engagement im Sport-System der DDR
Nach seiner aktiven Karriere machte er das Diplom zum Sportlehrer. Anschließend studierte er an der Militärmedizinischen Sektion der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Als Militärarzt kehrte er 1988 nach Thüringen zurück. Beim ASK Vorwärts Oberhof wurde er medizinischer Betreuer der Skispringer und Arzt der DDR-Nationalmannschaft. Dabei bekleidete er den Rang eines Oberstleutnants der Nationalen Volksarmee.
Aschenbach war Delegierter des SED-Parteitages und Mitglied des Friedensrats der DDR. Nach eigenen Aussagen geschah dies gezielt, um vom Staatsapparat wieder die Erlaubnis für Reisen in den Westen zu erhalten, nachdem er beim MfS wegen „kleinbürgerlicher Tendenzen“ und „charakterlicher Schwächen“ aufgefallen war.[1]
Flucht in die Bundesrepublik Deutschland und spätere Aktivitäten
Am 27. August 1988 nutzte Aschenbach die Teilnahme der Nationalmannschaft am Mattenspringen in Hinterzarten, um sich in den Westen abzusetzen.[2] Er schüttelte vor dem Mannschaftshotel seinen Bewacher von der Staatssicherheit ab und fuhr mit einem Freund, der ein halbes Jahr zuvor aus der DDR geflohen war und mit seinem Auto auf ihn wartete, davon.[3]
Seine Familie ließ er in der DDR zurück. Nach seiner Flucht berichtete er in Bild am Sonntag vom Zwangsdoping im DDR-Leistungssport: Kinder und Jugendliche würden gedopt, ohne dass sie und ihre Eltern es wüssten.[1] Auch er selbst nahm Oral-Turinabol ein.[4][5]
Nach seiner Flucht nahm Hans-Georg Aschenbach eine Stelle als Orthopäde an der Mooswaldklinik in Freiburg im Breisgau bei Armin Klümper an. Wenige Monate vor dem Fall der Berliner Mauer erhielt seine Familie durch Vermittlung der UNO die Erlaubnis, ebenfalls nach Freiburg überzusiedeln. Seit 1993 praktiziert er als niedergelassener Arzt in Freiburg-Munzingen.
Zeitweise war Aschenbach als TV-Experte für das ARD tätig.[6]
2012 publizierte er unter dem Titel Euer Held. Euer Verräter. Mein Leben für den Leistungssport seine Lebenserinnerungen.
Erfolge
Schanzenrekorde
Ort | Land | Weite | aufgestellt am | Rekord bis |
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Falun | Schweden | 90,0 m (HS: 100 m) |
16. Februar 1974 | 10. März 1981 |
Falun | Schweden | 104,0 m (HS: 134 m) |
23. Februar 1974 | 8. März 1985 |
Auszeichnungen
- Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Sports der Stiftung Deutsche Sporthilfe 2015[7]
Veröffentlichungen
- mit Hendrik Rümenap: Euer Held. Euer Verräter. Mein Leben für den Leistungssport. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2012, ISBN 978-3-89812-892-6
- Hans Georg Aschenbach: Innere Zerrissenheit, Rezension von Thomas Purschke in der Berliner Zeitung, 14. März 2012
- Abrechnung mit dem DDR-Sport: Olympiasieger Aschenbach: Vom Held zum Verräter, Rezension von Friedhard Teuffel im Tagesspiegel, 21. März 2012
Literatur
- Klaus Gallinat, Olaf W. Reimann: Aschenbach, Hans-Georg. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Hans-Georg Aschenbach in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Hans-Georg Aschenbach in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Hans-Georg Aschenbach im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Literatur von und über Hans-Georg Aschenbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sportarzt Aschenbach: „Ich bin kein Gegner des Leistungssports“ im Gespräch mit Günter und Philipp Breitbart in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 6. Januar 2012
- Skispringer Hans-Georg Aschenbach: „Ich will wissen, wer Freund ist und wer Feind“, Interview mit Katharina Sperber in der Berliner Zeitung, 14. Januar 2012
- Oberhof-Stasi kein Schnee von Gestern, Mainpost, 20. September 2004
Einzelnachweise
- 1 2 Flucht eines Olympiasiegers. In: Mitteldeutscher Rundfunk. 20. Juni 2011
- ↑ Christoph Becker: Hans-Georg Aschenbach: „Ich hier, und im Westfernsehen lief Miami Vice“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. Februar 2011
- ↑ Friedhard Teuffel: Abrechnung mit dem DDR-Sport: Olympiasieger Aschenbach: Vom Held zum Verräter. In: Der Tagesspiegel. 21. März 2012 (Teil 2)
- ↑ "DDR-Sport lässt sich nicht auf Doping reduzieren", Mitteldeutscher Rundfunk 2. Februar 2010
- ↑ Michael Voß: Skisprung-Idol Aschenbach stellte in Erfurt sein Buch vor, Thüringer Allgemeine 16. März 2012
- ↑ Jörg Hahn: Die Schein-Durchleuchter. faz.de, 29. November 2011, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ DOSB: Fünf weitere Mitglieder in der „Hall of Fame des deutschen Sports“ (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). 7. September 2015. Online auf www.dosb.de. Abgerufen am 20. September 2015.
Personendaten | |
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NAME | Aschenbach, Hans-Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Skispringer |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1951 |
GEBURTSORT | Brotterode, Deutsche Demokratische Republik |
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Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg . | Eigenes Werk, basierend auf: Olympic rings.svg | B1mbo | Datei:Bronze medal.svg | |
A bronze medal | based on bronze medal.svg by B1mbo | maix ¿? | Datei:Bronze medal blank.svg | |
Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. ADN-ZB Demme 4.2.1973 Schmiedefeld: Auch zweiter Sprunglauftitel für Hans-Georg Aschenbach Zum Abschluß der XXV. DDR-Skimeisterschaften in den Nordischen Disziplinen gewann am 4.2.1973 in Schmiedefeld Hans-Georg Aschenbach vom Ask Vorwärts Brotterode auch den Sprunglauf auf der Normalschanze, nachdem er am 3.2.1973 in Oberhof überlegener Meister auf der Großen Schanze (unser Bild) geworden war. | Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem deutschen Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem deutschen Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das deutsche Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs . | Dieter Demme | Datei:Bundesarchiv Bild 183-M0204-0010, Schmiedefeld, Hans-Georg Aschenbach.jpg | |
The Wikimedia Commons logo, SVG version. | Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) | Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa | Datei:Commons-logo.svg | |
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). | Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . | Bundesministerium für Landesverteidigung | Datei:Flag of Austria.svg | |
Die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik , vom 1. Oktober 1959 bis 3. Oktober 1990 | Eigenes Werk Gesetz zur Änderung des Gesetzes über das Staatswappen und die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik. Vom 1. Oktober 1959 Verordnung über Flaggen, Fahnen und Dienstwimpel der Deutschen Demokratischen Republik. — Flaggenverordnung — Vom 3. Januar 1973 Verordnung über Flaggen, Fahnen und Dienstwimpel der Deutschen Demokratischen Republik. — Flaggenverordnung — Vom 12. Juli 1979 | Flaggenentwurf: unbekannt diese Datei: Jwnabd | Datei:Flag of East Germany.svg | |
Flag of Finland 18 × 11 | Eigenes Werk, basierend auf: Flag of Finland.svg | Sarang | Datei:Flag of Finland icon.svg | |
Flagge Deutschlands , Bundesflagge der Bundesrepublik Deutschland (→ Commons-Seite ), 1949–1959 auch Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik | Eigenes Werk | User:SKopp , User:Madden , and other users | Datei:Flag of Germany.svg | |
Flagge Japans | Law Concerning the National Flag and Anthem (1999) (Japanese) (English) ; Ministry of Defense Defense Specification Z 8701C (DSPZ8701C) ( archived ) Construction sheet: | Various | Datei:Flag of Japan.svg | |
Flagge Norwegens | Eigenes Werk | Gutten på Hemsen | Datei:Flag of Norway.svg |