Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 30.04.2022, aktuelle Version,

Inatura

Inatura

Das Gelände der Inatura von Süden betrachtet
Daten
Ort Dornbirn
Art
Naturhistorisches Museum
Eröffnung 2003
Website

Die inatura (offiziell inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn) ist ein naturgeschichtliches Landesmuseum in der österreichischen Stadt Dornbirn. Es ging im Jahr 2003 aus der vormaligen Vorarlberger Naturschau hervor und wurde auf dem Gelände der ehemaligen Rüsch-Werke im neuen Dornbirner Stadtgarten eingerichtet.

Es ist eines der drei Landesmuseen Vorarlbergs und galt bei seiner Eröffnung als das größte und modernste Naturmuseum im Bodenseeraum;[1] nachdem 2016 das neue Naturmuseum St. Gallen eröffnet wurde, müssen die beiden Museen sich den Platz teilen. Das inatura-Museum enthält ein Dokumentationszentrum über die Natur Vorarlbergs sowie eine interaktive „Erlebnisausstellung“.

Geschichte des Museums

Briefkopf von 1906 der Rüsch-Werke

Das Museum geht zurück auf Siegfried Fussenegger, der seit 1934 zuerst in der alten Fronfeste in Dornbirn und später in der ehemaligen Viehmarkthalle ein privates naturgeschichtliches Museum („Schau der Naturgeschichte Vorarlbergs“) einrichtete, das 1957 von der Stadt Dornbirn und dem Land Vorarlberg übernommen wurde. Fussenegger wurde Leiter der nun „Vorarlberger Naturschau“ genannten Sammlung, deren Neubau 1960 eröffnet werden konnte.[2]

Geschichte des Museumsgeländes und Umbau

Die Stadt Dornbirn begann 1997 mit der Planung und Konzeption eines neuen Naturmuseums. Als Standort wurde das zentral gelegene Gelände der ehemaligen Gießerei, Maschinen- und Wasserturbinenfabrik Rüsch-Werke[3] ausgewählt, die 1827 von Josef Ignaz Rüsch (1794–1855)[4] in Dornbirn gegründet, 1858 an die jetzige Stelle verlegt und dort bis 1984 betrieben wurde.[5][6]

Der Wassergarten im Außenbereich der Inatura

Mit dem Um- und Ausbau der Rüsch-Werke zum Museum wurde 2001 begonnen, die Einweihung der inatura erfolgte im Juni 2003. Die Architekturplanung stammt von HK Architekten (Schwarzach) zusammen mit dem Architekturbüro Christian Lenz (Schwarzach) und Dietrich Unterfaller Architekten (Bregenz).[7] Die Ausstellungsfläche umfasst etwa 3.000 m². Rund um das Museum wurde ein etwa 25.000 m² großer Park, der Stadtgarten, errichtet.[8]

(Siehe auch: Kleinwasserkraftwerk Stadtgarten mit Zuppinger-Wasserrad.)

Museumskonzeption und Schwerpunkte

Das Ausstellungskonzept orientiert sich an den für Vorarlberg typischen Lebensräumen Gebirge, Wald und Wasser. Die Dauerausstellung „Das Wunder Mensch“ erklärt die Vorgänge in unserem Körper. Besonderheiten der inatura sind interaktive Zonen zur Erklärung von technischen und physikalischen Phänomenen.

Ein Museumsshop, ein Restaurant mit Gastgarten, eine naturwissenschaftliche Fachbibliothek als Ausleihbibliothek und eine museumspädagogische Abteilung sind an das Museum angeschlossen.

Weitere Aktivitäten

Die inatura ist das Dokumentationszentrum der Natur Vorarlbergs. Sie sammelt zentral naturwissenschaftliches Daten- und Belegmaterial mit Landesbezug. Aus allen diesen Informationen lassen sich Verbreitung und Gefährdung einer Tier- oder Pflanzenart ermitteln. 

Die inatura ist auch verantwortlich für die Organisation und Durchführung von Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen zu naturkundlichen Themen in ganz Vorarlberg.[9]

Das Museum ist zudem Herausgeber verschiedene Publikationen über die Natur und Umwelt in Vorarlberg wie die Schriftenreihe „Vorarlberger Naturschau, forschen und entdecken“ über aktuelle Forschungsergebnisse mit Landesbezug oder die im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung erstellten „Roten Listen“.[10]

Auszeichnungen

Die inatura erhielt 2005 den Förderungspreis des Österreichischen Museumspreises.[11] 2006 wurde der inatura in Lissabon bei dem 29. „Museum of the Year Award“ die „special recommendation“ (Spezialpreis) verliehen, die zweithöchste Auszeichnung des Europäischen Museumspreises.[12]

Organisation

Gesellschafter der inatura sind das Land Vorarlberg und die Stadt Dornbirn. Der Betrieb wird von der inatura Erlebnis Naturschau GmbH in Dornbirn geführt. Seit 1. April 2011 ist Ruth Swoboda als wissenschaftliche Leiterin der inatura bestellt.[13]

Besucherzahlen

Die inatura ist seit mehreren Jahren das mit Abstand meistbesuchte Museum Vorarlbergs.

Commons: Inatura  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vorum – Forum für Gemeindeentwicklung in Vorarlberg (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive): Bericht in Heft 3/2003, S. 2: „inatura – ein neues ‚Museum‘ für Vorarlberg“ (PDF-Datei)
  2. Standort & Geschichte. Die Geschichte des Museums. In: inatura.a. inatura – Erlebnis Naturschau GmbH, abgerufen am 25. April 2022.
  3. Rüsch-Werke Dornbirn. Der bedeutendste Metallbetrieb Vorarlbergs im Industriezeitalter. Hrsg. Klaus Fessler und Werner Matt, Selbstverlag Stadtarchiv Dornbirn, Dornbirn 2017, ISBN 978-3-901900-53-2.
  4. W. Filek-Wittinghausen: Rüsch, Josef Ignaz, in: Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL) 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 320; Digitalisat auf biographien.ac.at, abgerufen am 25. April 2022. (Achtung: Der Firmengründer Josef Ignaz Rüsch wird oftmals mit dem gleichnamigen Enkel, * 1861; † 1925, verwechselt.)
  5. Werner Matt: Die Fabrikantenfamilie Rüsch. In: Rüsch-Werke Dornbirn. Der bedeutendste Metallbetrieb Vorarlbergs im Industriezeitalter. Hrsg. Klaus Fessler und Werner Matt, Selbstverlag Stadtarchiv Dornbirn, Dornbirn 2017, ISBN 978-3-901900-53-2, S. 2 ff.
  6. Klaus Fessler: Das Firmengelände der Rüsch-Werke. In: Rüsch-Werke Dornbirn. Der bedeutendste Metallbetrieb Vorarlbergs im Industriezeitalter. Hrsg. Klaus Fessler und Werner Matt, Selbstverlag Stadtarchiv Dornbirn, Dornbirn 2017, ISBN 978-3-901900-53-2, S. 47–57, hier S. 56.
  7. Inatura, Dornbirn Inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn. In: hkarchitekten.at. HK Architekten, abgerufen am 25. April 2022 (Mit weiterführender Literatur in Fachzeitschriften).
  8. Werner Matt: Von den Rüsch-Werken zu inatura, Stadtgarten und Kunstraum. In: Rüsch-Werke Dornbirn. Der bedeutendste Metallbetrieb Vorarlbergs im Industriezeitalter. Hrsg. Klaus Fessler und Werner Matt, Selbstverlag Stadtarchiv Dornbirn, Dornbirn 2017, ISBN 978-3-901900-53-2, S. 333–335.
  9. Inatura – Naturkundliche Veranstaltungsreihen (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) im Onlineauftritt der Stadt Dornbirn
  10. Inatura – Beratung und Information zu Naturfragen (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) im Onlineauftritt der Stadt Dornbirn
  11. ICOM-Österreich (Memento vom 4. August 2007 im Internet Archive): Liste der Preisträger des Österreichischen Museumspreises
  12. inatura.at (Memento vom 13. März 2016 im Internet Archive): Im Olymp der europäischen Museumsszene
  13. Ruth Swoboda neue Direktorin der inatura. ORF Vorarlberg, 1. März 2011, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  14. inatura auch 2007 Publikumsmagnet, Pressemitteilung Inatura vom 22. Januar 2008
  15. Inatura mit deutlichem Besucher-Plus. ORF Vorarlberg, 8. Januar 2010, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  16. inatura - positive Entwicklung 2010, Pressemitteilung Inatura vom 18. Januar 2011
  17. Besucherzahlen von Sehenswürdigkeiten in Österreich 2013 (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  18. Sehr erfolgreiches Jahr 2016 für die inatura. Abgerufen am 9. August 2017.