Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 06.03.2022, aktuelle Version,

Jehuda Wallach

Jehuda Wallach (2004)

Jehuda Lothar Wallach (hebräisch יהודה ואלך; * 12. März 1921 in Haigerloch, Hohenzollernsche Lande; † 1. August 2008 in Tel Aviv) war ein israelischer Offizier (Oberst) und Militärhistoriker deutscher Herkunft.

Leben

Wallach wurde in den damals zu Preußen gehörenden Hohenzollernschen Landen in Schwaben geboren und emigrierte 1936 mit seiner Familie nach Palästina. Er siedelte sich im Kibbuz Beit Zera an, wo er auch seine zukünftige Frau traf. Mit ihr gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Kibbuz Ein Dor. 1938 wurde er Mitglied der zionistisch-paramilitärischen Untergrundorganisation Haganah. Im Israelischen Unabhängigkeitskrieg war Wallach Bataillonskommandeur in der Giv’ati-Brigade. 1949 wurde er zum Kommandeur der 10. Brigade ernannt. Während des Sinaikriegs 1956 erlitten die von Wallach kommandierten Truppenteile hohe Verluste und es kam zu einem Konflikt mit Mosche Dajan, dem Chef des Generalstabs.

In der Folge studierte Wallach Weltgeschichte und Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem (Bachelor of Arts 1962) und erwarb 1965 einen Doktorgrad an der University of Oxford mit einer militärgeschichtlichen Dissertation zum Thema der Vernichtungsschlacht, betreut durch N. H. Gibbs.

Ab 1970 lehrte er als Dozent an der Universität Tel Aviv und war Mitglied des Minerva Institute for German History, daneben auch als Gastprofessor im Center for Strategic and International Studies an der Georgetown University. 1987 wurde er als Mitglied in die Historikerkommission zur Untersuchung der Waldheim-Affäre berufen. Wallach fungierte als Autor und Herausgeber von 20 Büchern und publizierte über 100 Fachartikel. Er liegt begraben im Kibbuz Nirim.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Das Dogma der Vernichtungsschlacht. Die Lehren von Clausewitz und Schlieffen und ihre Wirkungen in 2 Weltkriegen. Bernard & Graefe, Frankfurt am Main 1967. (en: Clausewitz and Schlieffen)
  • Die Kriegslehre von Friedrich Engels (= Hamburger Studien zur neueren Geschichte, Band 10). Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1968.
  • Kriegstheorien. Ihre Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Bernard & Graefe, Frankfurt am Main 1972, ISBN 3-7637-5114-9.
  • Anatomie einer Militärhilfe. Die preussisch-deutsche Militärmissionen in der Türkei 1835–1919 (= Schriftenreihe des Instituts für Deutsche Geschichte, Universität Tel Aviv, Band 1). Droste, Düsseldorf 1976, ISBN 3-7700-0441-8.
  • „… Und mit der anderen hielten sie die Waffe“. Die Kriege Israels. Bernard & Graefe, Koblenz 1984, ISBN 3-7637-5243-9.

Literatur

  • Dov Amir: Leben und Werk der deutschsprachigen Schriftsteller in Israel. Eine Bio-Bibliographie. K.G. Saur, München u. a. 1980, ISBN 3-598-10070-1, S. 86.
  • George Gawrych: Key to the Sinai: The Battles for Abu Ageila in the 1956 and 1967. Arab-Israeli Wars (= Combat Studies Institute Research Survey, 7). Command and General Staff College, Fort Leavenworth 1990 (PDF) – Zu den Meinungsdivergenzen von Wallach und Dayan anlässlich des Sinaifeldzuges von 1956.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
פרופ' יהודה ואלך 2004 אל"מ ד"ר בני מיכלסון העמותה להיסטוריה צבאית בני מיכלסון
CC BY-SA 3.0
Datei:ProfWallach.jpg