Käthe-Leichter-Preis
Der Käthe-Leichter-Preis ist der österreichische Staatspreis für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt.
Geschichte
Der 1991 gestiftete Preis entstand auf Initiative des Historikers Herbert Steiner, der dabei von Frauenministerin Johanna Dohnal unterstützt wurde.[1] Er ist benannt nach der sozialdemokratischen Politikerin Käthe Leichter (1895–1942), die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurde. Die ursprünglich als "Staatspreis für die Frauengeschichte der Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegung" gestiftete Auszeichnung wird vom Frauenministerium und Sozialministerium jährlich an zwei Frauen vergeben. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury.[2]
Neben dem Staatspreis wurden pro Jahr zwei weitere Frauen von der Österreichischen Nationalbank sowie der Kammer für Arbeiter und Angestellte mit "Anerkennungspreisen zum Käthe-Leichter-Preis" ausgezeichnet.
In den Jahren 2001 bis 2004 wurde der Käthe-Leichter-Preis nicht vergeben. Es waren die Jahre der schwarz-blauen Bundesregierung Schüssel I (mehrere Frauen im Kabinett, aber keine Frauenministerin) und die ersten Jahre der Bundesregierung Schüssel II, die seit 2003 wieder eine Frauenministerin umfasste.
Seit 2005 wird der Staatspreis nur mehr an eine Preisträgerin vergeben, alle anderen Ausgezeichneten erhalten Anerkennungspreise.
Käthe-Leichter-Preisträgerinnen
Jahr | Staatspreis | Anerkennungspreis |
---|---|---|
1991 | Antonia Bruha, Edith Saurer | Edeltraud Glettler, Helga Embacher |
1992 | Nawal El Saadawi, Gerda Neyer | Gabriella Hauch, Sylvia Hahn geteilt mit Susanne Mittermeier, Brigitte Bailer-Galanda |
1993 | Birgit Bolognese-Leuchtenmüller, Waltraud Heindl | Erika Thurner, Karin Berger |
1994 | Gabriele Anderl, Irene Bandhauer-Schöffmann, Ela Hornung | Helga Hieden-Sommer, Anna Zarnowska |
1995 | Gerda Lerner, Edeltraud Ranftl | Ingrid Bauer, Ursula Floßmann |
1996 | Elisabeth List, Eva Cyba | Karin Schmidlechner-Lienhart, Monika Bernold |
1997 | Herta Nagl-Docekal, Susanne Miller | Birgit Buchinger, Johanna Gehmacher |
1998 | Neda Bei, Ursula Kubes-Hofmann | Sabine Elisabeth Strasser, Sandra Wiesinger-Stock |
1999 | Johanna Dohnal, Lisbeth N. Trallori | Hanna Hacker, Christa Ehrmann-Hämmerle |
2000 | Ulli Pastner, Ulrike Papouschek | Elisabeth Holzleithner, Susan Zimmermann |
2001–2004 | keine Preisvergabe | keine Preisvergabe |
2005 | Edit Schlaffer | Michaela Sohn-Kronthaler, Regine Bendl, Maria Mesner geteilt mit Barbara Rohregger |
2006 | Ruth Klüger | Anita Ziegerhofer-Prettenthaler, Andrea Griesebner, Andrea Ellmeier |
2007 | Margareta Kreimer | Christine Wächter, Andrea Leitner, Ilse Korotin, Brigitte Lehmann |
2008 | Eva Kreisky[3] | Gabriele Michalitsch, Viktoria Kriehebauer, Michaela Judy, Johanna Hofbauer |
2009 | Gudrun Biffl | Christiane Spiel, Luise Gubitzer, Birge Krondorfer, Brigitte Ratzer, Monika Ankele |
2010 | Luzenir Caixeta | Heidi Schrodt, Gerhild Meier, Bettina Schrittwieser, Alexandra Weiss, Elisabeth Klatzer |
2011 | Christa Schlager | Angelika Paseka, Beate Großegger, Helga Amesberger geteilt mit Brigitte Halbmayr, Petra Unger |
2012 | Anna Sporrer | Susanne Dermutz, Birgitt Haller, Ursula Till-Tentschert, Evelyn Höbenreich, Lisa Fischer |
2013 | Doris Guggenberger | Ilona Horwath, Michaela Windisch-Graetz, Christine Mayrhuber, Sieglinde Rosenberger, Roswith Roth |
2014 | Doris Weichselbaumer[4] | Ilse Bartosch, Angela Wroblewski, Ingrid Mairhuber, Bettina Haidinger, Brigitte Rath |
2015 | Birgit Sauer[5] | Dorothea Gaudart, Nadja Bergmann, Julia Eichinger, Karin Schönpflug, Hilde Stockhammer[6] |
2016 | Brigitte Young | Silvia Kronberger, Waltraud Ernst, Elli Scambor, Karin Sardadvar, Sybille Pirklbauer |
2017 | Helene Maimann | Heidi Niederkofler, Käthe Knittler, Tamara Geisberger, Nikita Dhawan, Elisabeth Greif |
2018 | Andrea Bramberger, Traude Mitschka-Kogoj[7] | Renate Ortlieb, Kerstin Witt-Löw, Alyssa Schneebaum, Gitti Vasicek |
2019 | Maria Christina Boidi | Julia Schuster, Elisabeth Anna Günther, Katharina Mader, Veronika Duma, Martina Gugglberger |
2020 | Sabine Theresia Köszegi[8] | Gabriele Zuna-Kratky, Helene Schiffbänker, Johanna Pirker, Veronika Helfert, Doris Allhutter |
2021 | Christine Zulehner, Muriel Niederle | Caroline Berghammer, Anita Thaler, Martina Mara, Laura Wiesböck, Emma Dowling, Karin Neuwirth[9] |
Frauen-Lebenswerk-Preis
Die Verleihung des Lebenswerkpreises erfolgt gemeinsam mit dem Käthe-Leichter-Preis. Er wurde an folgende Trägerinnen verliehen:
- 2010 Erika Weinzierl
- 2011 Maria Schaumayer
- 2012 Gerda Lerner
- 2013 Cornelia Klinger[10]
- 2014 Freda Meissner-Blau
- 2015 Valie Export[5]
- 2016 Christine Nöstlinger
- 2017 Elfriede Hammerl[11]
- 2018 Ruth Wodak[12]
- 2019 Helene Klaar
- 2020 Karin Gutiérrez-Lobos[8]
- 2021 Edeltraud Hanappi-Egger[9]
Weblinks
- Käthe-Leichter-Preis Frauen, Familien und Jugend im Bundeskanzleramt
- Frauen-Lebenswerk-Preis Frauen, Familien und Jugend im Bundeskanzleramt
- Käthe-Leichter-Preis
- Frauen-Lebenswerk-Preis
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte des Käthe-Leichter-Preises (Memento des Originals vom 8. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bundeskanzleramt (Österreich), Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, Archiv
- ↑ Geschichte des Käthe-Leichter-Preises (Memento des Originals vom 8. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bundeskanzleramt (Österreich), Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, Archiv
- ↑ Käthe Leichter-Staatspreis 2008 an Univ.-Professorin Dr. Eva Kreisky verliehen (Memento des Originals vom 27. Mai 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, FemTECH, 16. September 2008
- ↑ Käthe-Leichter-Preise - Preisträgerinnen 2014 (Memento des Originals vom 19. Oktober 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Artikel vom 16. Oktober 2014, abgerufen am 19. Oktober 2015.
- 1 2 derStandard.at - Frauen-Lebenswerk-Preis 2015 für Valie Export, Käthe-Leichter-Staatspreis an Politikwissenschafterin Birgit Sauer. APA-Meldung vom 19. Oktober 2015, abgerufen am 19. Oktober 2015.
- ↑ Käthe-Leichter-Preise 2015 (Memento des Originals vom 19. Oktober 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 19. Oktober 2015.
- ↑ Käthe-Leichter-Preis. Abgerufen am 22. November 2018.
- 1 2 Schramböck: Käthe-Leichter Staatspreis holt Frauen vor den Vorhang. In: ots.at. 23. Dezember 2020, abgerufen am 24. Dezember 2020.
- 1 2 Käthe-Leichter-Preis. 2021, abgerufen am 29. Januar 2022.
- ↑ Frauen-Lebenswerk-Preis (Memento des Originals vom 8. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bundeskanzleramt, Frauenangelegenheiten und Gleichstellung, Archiv
- ↑ Starke Frauenstimmen ausgezeichnet: Lebenswerk-Preis geht an Elfriede Hammerl, Käthe Leichter-Staatspreis an Helene Maimann. OTS-Meldung vom 11. Oktober 2017, abgerufen am 16. Oktober 2017.
- ↑ Salzburger Nachrichten: "Lebenswerk-Preis" 2018 an Ruth Wodak verliehen. Artikel vom 10. September 2018, abgerufen am 31. Oktober 2018.
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