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vom 19.07.2022, aktuelle Version,

Kameralherrschaft Rheinfelden

Die Kameralherrschaft Rheinfelden war ein Territorium im Heiligen Römischen Reich. Sie lag in Vorderösterreich, das zum Herrschaftsgebiet der Habsburger gehörte.

Geschichte

Die Kameralherrschaft entstand im 15. Jahrhundert und gehörte zu den Breisgauer Landständen. Sie wurde weder vom Adel noch von Prälaten verwaltet, sondern direkt von der Hofkammer. Diese befand sich zunächst in Innsbruck (mit einer Unterinstanz in Ensisheim), nach 1648 in Freiburg im Breisgau. Nach der Reorganisation Vorderösterreichs als eigene Provinz im Jahr 1752 war die Kameralherrschaft dem Oberamt Breisgau unterstellt.[1]

Verwaltungssitz war Rheinfelden, eine der vier Waldstädte am Hochrhein. Die Stadt war jedoch nicht Bestandteil der Kameralherrschaft, sondern verwaltete sich selbst und war eigenständiges Mitglied der Landstände. Innerhalb der Kameralherrschaft gab es eine weitere Gliederung in die Landschaften Fricktal, Möhlinbach und Rheintal.[1][2]

Mit der Eroberung der linksrheinischen Gebiete durch die Franzosen im Jahr 1797 hörte die Kameralherrschaft faktisch auf zu existieren. Rechtlich gesehen endete sie 1802 mit der Gründung des Kantons Fricktal, der ein Jahr später von Napoleon Bonaparte dem Kanton Aargau zugeteilt wurde. Die auf die Landschaft Rheintal reduzierte Kameralherrschaft hatte ihren Verwaltungssitz von 1801 bis 1807 in Nollingen.[3] Die rechtsrheinischen Gebiete gelangten durch den Frieden von Pressburg 1806 an das Großherzogtum Baden. 1807 wurde die Landschaft Rheintal dem neu geschaffenen badischen Bezirksamt Beuggen zugeordnet,[4] das aber schon 1810 aufgelöst wurde.[5] Die Gemeinden wurden den Bezirksämtern Lörrach, Schopfheim, Säckingen zugewiesen.

Die Modalitäten der Aufteilung der Kameralherrschaft Rheinfelden auf den schweizerischen Kanton Aargau und das Großherzogtum Baden wurden erst im September 1808 in einem für Baden von Joseph Albrecht von Ittner abgeschlossenen Vertrag geregelt.[6]

Umfang

Die Kameralherrschaft Rheinfelden war in drei Landschaften gegliedert zu denen folgende Orte gehörten:[2]

Landschaft Fricktal

Zur Landschaft Fricktal gehörten folgende Ortschaften die heute dem Bezirk Laufenburg des Kantons Aargau zugeordnet sind:

Landschaft Möhlinbach

Zur Landschaft Möhlinbach gehörten folgende Ortschaften die heute dem Bezirk Rheinfelden des Kantons Aargau zugeordnet sind:

* Gerichtsherrschaft im Besitz der Freiherren von Schönau

Landschaft Rheintal

Zur Landschaft Rheintal gehörten folgende heute zum baden-württembergischen Landkreis Lörrach gehörige Ortschaften:

Literatur

  • Anton Senti: Recht, Brauch und Symbol im Grenzwesen der alten Herrschaft Rheinfelden. In: Vom Jura zum Schwarzwald, 14. Jahrgang (1939), S. 8–58 Digitalisat e-periodica, doi:10.5169/seals-747774
  • Anneliese Müller: Die vorderösterreichische Kameralherrschaft Rheintal um 1802/1803. In: Das Markgräflerland, Band 1/1996, S. 144–174 Digitalisat der UB Freiburg
  • Anton Senti: Die Herrschaften Rheinfelden und Laufenburg. In: Vorderösterreich. Eine geschichtliche Landeskunde. Hrsg. vom Alemannischen Institut unter Leitung von Friedrich Metz / Freiburg i. Br.: Rombach, 1958; 2., erweiterte und verbesserte Aufl. 1967, S. 401–430
  • Markus Lutz: Das Vorderöstreichische Frickthal in historisch-topografischer Hinsicht, Basel 1801 Google-Digitalisat

Einzelnachweise

  1. 1 2 Altes Archivgut – Fricktal. (PDF; 84 kB) Staatsarchiv Aargau, 10. August 2006, S. 1, abgerufen am 19. März 2015.
  2. 1 2 Walter Hochreiter, Eva Gschwind, André Salvisberg, Dominik Sieber, Claudius Sieber-Lehmann: Drinnen, draussen, dabei. Geschichte der Stadt Rheinfelden. Hrsg.: Stadt Rheinfelden [Schweiz]. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2014, ISBN 978-3-89735-800-3, S. 336.
  3. siehe Großherzoglich Badisches Regierungsblatt vom 26. August 1809, S. 297 „Breisgauisches KammeralAmt des Rheinthals in Nollingen“
  4. Regierungsblatt des Großherzogthums Baden, Nr. 23 vom 7. Juli 1807, S. 93-100; hier S. 95
  5. Beilage Lit. A: zum Organisations-Rescript vom 26. November 1809. In: Großherzoglich Regierungsblatt Nr. L vom 9. Dezember 1809, S. 403–414; die neue Organisation sollte gemäß Organisations-Rescript spätestens per 23. April 1810 umgesetzt sein
  6. Großherzoglich Badisches Regierungsblatt vom 26. August 1809, S. 289–302 Digitalisat der BLB Karlsruhe
  7. Degerfelden - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  8. Obereichsel - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  9. Adelhausen - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  10. Herten - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  11. Minseln Unter - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  12. Nollingen - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  13. Nordschwaben - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  14. Warmbach - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  15. Beuggen - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  16. Karsau - Altgemeinde~Teilort – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.

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Kartusche über dem Eingang des Jugend und Sozialamts, restauriert 2011. Wappenkartusche über dem Eingang der ehemaligen Karlskaserne die drei Stände symbolisierend: Oben steht der die Welt erhaltende Christus für den Prälatenstand, unten links kämpft der Heilige Georg, der die Ritterschaft repräsentiert. Rechts unten die Bürgerschaft dargestellt mit den vier Direktorialstädten des dritten Standes: Links oben Freiburg, daneben der Breisacher Reichsadler, unten links Neuenburg am Rhein und daneben das Waldshuter Männle als Waldhüter gedeutet. Eigenes Werk joergens.mi
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